Lexikon

Fischvergiftung

Definition Fischvergiftung

Fischvergiftung Nach der Art der Entstehung sind 3 Arten zu unterscheiden:

1. Vergiftung durch giftige Fische; Fische also, die Giftstoffe in ihrer Muskulatur, ihren Eingeweiden, der Haut und dem Schleim enthalten. Hier sind besonders zu nennen:

  • die Ciguateravergiftung, die durch einen tropischen Fisch in Karibik und Pazifik hervorgerufen wird. Der Geschmack des Fisches ist unauffällig; keine Zubereitungsart schützt vor der Vergiftung. Die Beschwerden beginnen mit Bauchkrämpfen, Schwindel, Übelkeit und Durchfall, der 6-17 Stunden anhalten kann; danach treten Juckreiz, Kopf-, Gesichts- und Muskelschmerzen sowie Kribbeln auf. Diese Missempfindungen können monatelang anhalten.
  • die Tetraodenvergiftung durch den Pufferfisch: Sie verursacht ähnliche Beschwerden; durch Atemlähmung kann sie tödlich enden.
  • der Scombrotoxismus nach Verzehr von Fischen der Familie »Scornbridae« (Makrelen, Thunfisch, Schwertfisch): Er entsteht durch bakterielle Zersetzung nach dem Fischfang, wenn die Kühlkette unterbrochen oder der Fisch zu spät zubereitet wird. Die Beschwerden — Gesichtsrötung, Hitzegefühl, Schwindel, Übelkeit, Magenschmerzen und Nesselausschlag — treten innerhalb einiger Minuten nach dem Genuss auf und halten etwa 24 Stunden an. Die Behandlung erfolgt mit Antihistaminika.

2. Vergiftung durch Fische, die aus dem verunreinigten Wasser Giftstoffe (Kadmium, Quecksilber usw.) aufgenommen haben.

3. Vergiftung durch Fische und Schalentiere, die Bakterien aus Abwässern aufgenommen haben oder während der Verarbeitung oder Lagerung bakteriell verunreinigt wurden. Während mit Fischen aufgenommene Umweltgifte wie zum Beispiel Quecksilber keine akuten, d. h. sofort und heftig auftretenden Krankheitserscheinungen erzeugen, rufen verdorbene Fischgerichte ernste Symptome wie Übelkeit, massives Erbrechen, Durchfall und Fieber hervor.