Lexikon

Kleinwüchsigkeit

Definition Kleinwüchsigkeit

auch bekannt als: Minderwuchs

Kleinwüchsigkeit Die Körpergröße oder besser Körperlänge wird durch die Erbanlage, durch Wachstumshormone der Hirnanhangdrüse, Schilddrüsen- und Sexualhormone sowie gegebenenfalls durch »Hemmfaktoren« wie schwere Erkrankungen oder Behandlung mit Corticosteroiden im Kindesalter bestimmt. Aber auch Stoffwechselkrankheiten, organische Schäden, eine verminderte Nahrungsaufnahme oder Störungen der Nahrungsverwertung können einen Minderwuchs verursachen. Eine entscheidende Rolle spielt überdies das mütterliche Rauchen: Nikotin und andere Tabaksubstanzen wirken sich nämlich höchst negativ auf das Wachstum der Plazenta (Nachgeburt) aus, über die das ungeborene Kind ernährt wird.

Eine Körperlänge des Erwachsenen unter 140 cm bezeichnet man als Zwergwuchs, unter 150 cm als Kleinwuchs. Die Diagnose beruht auf dem Vergleich mit Wachstumstabellen, aus denen die altersentsprechenden Normalwerte entnommen werden können; ferner auf der Feststellung der Körperproportionen, einer Röntgenuntersuchung der Knochenreife (»Knochenalter«) sowie Hormonbestimmungen.

Behandlung: Bei schweren Allgemeinerkrankungen steht die Therapie dieser Krankheiten an erster Stelle.

Bei familiärem und konstitutionellem Minderwuchs ist eine medikamentöse Therapie unmöglich und auch unnötig. Außer Aufklärung und Beruhigung der Eltern und einer kontinuierlichen Verlaufsbeobachtung lässt sich in derartigen Fällen häufig nichts tun. Bei hormonal bedingtem Minderwuchs kommt eine entsprechende Therapie mit Schilddrüsen- bzw. Wachstumshormon in Betracht. Damit können Kinder, die von Geburt an kleinwüchsig sind, den Wachstumsvorsprung ihrer Altersgenossen oft schon in den ersten Lebensjahren aufholen.

Abbildungen

  • Jason_Acuña_-_Wee-Man_-_Waterfront_Marriott,_Portland,_Oregon_-_August_15,_2009_-_Full_Body.jpg

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