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Rauchen

Definition Rauchen

Rauchen, Bewusstes Einatmen von Tabakrauch bis in die tieferen Atemwege und Lunge hinein. Während Frauen fast ausschließlich Zigarettenraucherinnen sind, rauchen von den Männern etwa zwei Drittel Zigaretten. Die übrigen ziehen Zigarre oder Pfeife vor.

Im Tabakrauch lassen sich neben festen Substanzpartikelchen 3 Gruppen gasförmiger Substanzen unterscheiden:

1. Nikotin und seine Abbauprodukte: Nikotin bewirkt Zunahme der Pulsschläge, Anstieg des Blutdrucks, Verengung der Blutgefäße, Förderung der Darmbewegungen sowie Erhöhung des Cholesterins und der Fettsäuren im Blut.

2. verschiedene Gase: 3-4 Prozent Kohlenmonoxid; praktisch bedeutungslose Mengen Blausäure; Ammoniak, Schwefelmonoxid, Essig- und Ameisensäure sowie andere Stoffe, die Reizwirkungen auf die Schleimhäute der Luftwege ausüben.

3. Krebsauslösende Stoffe: Teerprodukte des Tabakrauchs (Benzpyren, Benzanthrazen, usw.).

Rauchen verursacht, fördert oder verschlimmert direkt oder indirekt eine ganze Reihe von Erkrankungen. Wer täglich 20 Zigaretten raucht, hat gegenüber Nichtrauchern eine um 8 Jahre verkürzte Lebenserwartung. So erkranken und sterben Raucher 10- bis 20-mal häufiger an Lungenkrebs als Nichtraucher. Ebenso kommen bei ihnen bösartige Tumoren in Mund, Rachen, Kehlkopf und Speiseröhre eindeutig häufiger vor, wobei offenbar die örtliche Schädigung durch die Hitze und die krebsauslösenden Stoffe des Tabakrauchs zusammenwirken. Das gehäufte Vorkommen von Harnblasenkrebs könnte auf die Ausscheidung krebserregender Rauchabbauprodukte mit dem Urin zurückzuführen sein. Eindeutig ist dagegen der direkte Zusammenhang zwischen Rauchen und chronischer Bronchitis, während die durch chronischen Raucherhusten ausgelöste Lungenblähung (Lungenemphysem) eine mittelbare Rauchfolge darstellt.

Im Gegensatz zu den durch die Teerbestandteile des Tabakrauchs verursachten bösartigen Tumoren ist die Schädigung von Herz und Blutgefäßen auf das Nikotin zurückzuführen. Vor allem durch die Arteriosklerose mit all ihren Folgen (arterielle Verschlusskrankheit, Herzinfarkt, Schlaganfall, Thrombose, Embolie) sind Raucher 20- bis 30-mal stärker gefährdet als Nichtraucher. Daneben ist der Zigarettenkonsum zum Teil auch für die Entstehung des Magengeschwürs und der Parodontitis (Zahnbettentzündung) mitverantwortlich. Bei Raucherinnen findet man gehäuft Menstruationsstörungen, einen früheren Eintritt der Wechseljahre, vorzeitiges Altern, Fehl-, Früh- und Totgeburten, Schwangerschaftskomplikationen und Stillschwierigkeiten. Wegen all der angesprochenen Gesundheitsgefahren kann man jedem nur dringend raten, in seinem ureigensten Interesse auf das Rauchen zu verzichten bzw. sich einer Raucherentwöhnung zu unterziehen.

Abbildungen

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