Lexikon

Geschlechtskrankheiten

Definition Geschlechtskrankheiten

auch bekannt als: venerische Krankheiten

Geschlechtskrankheiten Oberbegriff für Erkrankungen, die vorzugsweise beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Dazu gehören der Tripper, die Syphilis, der weiche Schanker und die so genannte »vierte Geschlechtskrankheit«, das Lymphogranulorna inguinale. Gemeinsam ist diesen Erkrankungen nicht nur, dass sie vorzugsweise - jedoch nicht unbedingt in jedem Fall - beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, sondern auch die oft gehörte unsinnige Bewertung als »unmoralische« Krankheiten. Seit Mitte der Achtzigerjahre gehen die Neuinfektionen mit Geschlechtskrankheiten ständig zurück, was darauf zurückgeführt wird, dass sich vor allem durch die zunehmende Präsenz von AIDS ein verändertes Sexualverhalten mit Benutzung von Kondomen und Rückgang des allzu häufigen Partnerwechsels durchsetzt.

Wer an einer Geschlechtskrankheit leidet, sollte keine Hemmungen haben, zum Arzt zu gehen. Denn der sieht es als seine einzige Aufgabe an, den Betroffenen bald wieder gesund zu machen. Dazu ist ein Arztbesuch im Anfangsstadium der Krankheit von Vorteil, da die Heilungsaussichten umso größer sind, je früher die Diagnose gestellt wird und die Behandlung einsetzt. Hinzu kommt, dass nur durch frühzeitiges Erkennen der Geschlechtskrankheit verhindert werden kann, dass der Erkrankte andere ansteckt.

Zu den klassischen 4 Geschlechtskrankheiten sind in neuerer Zeit zahlreiche weitere Krankheitsgruppen getreten, die bei sexuellen Kontakten durch ChlamydienMykoplasmen, Herpes-Viren, Hepatitis-B-Viren und Trichomonaden hervorgerufen werden. Schließlich ist in diesem Zusammenhang noch das bereits erwähnte erworbene Immundefektsyndrom AIDS zu nennen, das ebenfalls vorwiegend beim Geschlechtsverkehr übertragen wird. Die neuen sexuell übertragenen Infektionskrankheiten verursachen vor allem örtliche Erkrankungen im Bereich der Geschlechtsorgane, des Afters und Mastdarms sowie des Mundes. Die richtige Diagnose ist nicht immer einfach. Besonders bei Frauen verlaufen diese Infektionen sehr oft nur unter dem Bild von Ausfluss und Beschwerden beim Wasserlassen.

Einen sicheren Schutz vor einer Ansteckung bietet nur der Geschlechtsverkehr mit Kondom, eventuell in Verbindung mit einem chemischen Verhütungsmittel oder einem Scheidenpessar (Empfängnisverhütung). Die jeweilige Behandlung richtet sich nach der vorliegenden Infektion.

Abbildungen

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  • Geschlechtskrankheiten_Herpes_Herpes_labialis_-_opryszczka_wargowa.jpg

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