Lexikon

Mykoplasmen

Definition Mykoplasmen

Mykoplasmen Bakterienähnliche Mikroorganismen, die aber, da sie nicht von einer Zellwand, sondern nur von einer Membran umschlossen sind, keine feste Gestalt aufweisen, sondern hinsichtlich Form und Größe ständig wechseln. Wegen des Fehlens einer Zellwand können sie auch nicht wie normale Bakterien gefärbt werden, und man betrachtet sie am besten im Dunkelfeldmikroskop. In der Veterinärmedizin sind Mykoplasmen schon seit langem als Erreger von Entzündungen der Lungen (z. B. Lungenseuche der Rinder), der Gelenke, der Milchdrüsen und Geschlechtsorgane bekannt. Auch beim Menschen spricht vieles dafür, dass Mykoplasmen als Infektionserreger eine Rolle spielen, bei denen es aber, da Mykoplasmen-Infektionen nicht sehr ansteckend sind, nie zu größeren Epidemien kommt. Wenn auch ihre klinische Bedeutung noch umstritten ist, darf nicht übersehen werden, dass ihre Vernichtung durch Antibiotika (Chloramphenicol, Kanamycin) oft mit der klinischen Heilung parallel geht. Bei atypischen Lungenentzündungen (Pneumonien) hat man das »Mycoplasma pneumoniae« als Erreger gefunden. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch. Nach einer Inkubation von 10-14 Tagen erkranken die Patienten unter Müdigkeit, Fieber und Husten. Die Erkrankung kann sich über mehrere Wochen hinziehen, heilt aber schließlich aus und hinterlässt eine Immunität. Darüber hinaus gilt »Mycoplasma hominis« als Auslöser von Entzündungen des kleinen Beckens sowie nachgeburtlichem Fieber, und »Ureaplasma urealyticum« als mitverantwortlich bei der Entstehung von Harnröhrenentzündungen und wahrscheinlich auch der Prostataentzündung (Prostataerkrankungen).

Abbildungen

  • mykoplasmen-bakterien-Cholera_bacteria_SEM.jpg

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