Lexikon

Alkohol

Definition Alkohol

auch bekannt als: Alkanol, Alcohol

Wortherkunft: von arabisch: al kohol - Pulver

Englisch: alcohol

Der aus der Vergärung von Zucker entstehende Äthylalkohol oder Weingeist ist das älteste Genussmittel der Menschheit, wohingegen der nur für technische Zwecke verwendete Methylalkohol hochgiftig ist.

Alkohol wird von den Schleimhäuten des Mundes und des Magens aufgenommen, mit dem Blutstrom im ganzen Körper verteilt und in der Leber abgebaut. Die akute Alkoholwirkung hängt von Menge und Konzentration des alkoholischen Getränks, von der Trinkdauer, von der individuellen Verträglichkeit, dem Allgemeinzustand des Trinkenden sowie der Magenfüllung ab und wird durch verschiedene Arzneimittel - Psychopharmaka, Schlafmittel, Schmerzmittel, Antihistaminika - beträchtlich verstärkt.

Alkohol wirkt in erster Linie auf das Zentralnervensystem und führt in Abhängigkeit von der zugeführten Menge zu Rauschzuständen verschiedener Grade, deren Beurteilung nach dem in Promille angegebenen Alkoholblutspiegel erfolgt. In kleinen Mengen bewirkt Alkohol eine Anregung und Enthemmung mit gesteigertem Rede- und Bewegungsdrang sowie erhöhtem Selbstgefühl. Dieser »selige« Zustand bildet den stärksten Anreiz zum Alkoholgenuss. Wenn weiter getrunken wird, kommt es zu Kritikschwäche, verlängerter Reaktionszeit, Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinstrübungen, verringertem Erinnerungsvermögen und schlimmstenfalls zur akuten Alkoholvergiftung, bei der 4 Stadien unterschieden werden: Erregungs-, Schlaf-, Narkosestadium und schließlich das Stadium der fortschreitenden Atemlähmung, die zum Tod führt.

Alkohol besitzt eine große Verbrennungswärme: 1 g liefert 7,2 Kalorien. In kleinen Mengen wirkt der Alkohol appetitanregend, indem er die Magensaftabsonderung steigert. Zudem ist bekannt, dass Alkohol - in Maßen genossen - die Gefahr der koronaren Herzkrankheit verringert. So spielt der in Deutschland überaus häufige Herzinfarkt in südlichen Ländern, in denen zum Essen im Allgemeinen ein Glas Wein getrunken wird, eine nahezu unbedeutende Rolle. Die Blutgefäße der Haut werden erweitert, dadurch entsteht ein trügerisches Wärmegefühl; tatsächlich aber wird Körperwärme nach außen abgeführt, so dass es schließlich zu einer Temperatursenkung kommt. Dadurch besteht die Gefahr des Erfrierungstodes für den berauschten Schläfer in der Winterkälte.

Alkohol beeinflusst in hohem Grade die Verkehrssicherheit. In manchen Staaten gilt daher für Kraftfahrer ein absolutes Alkoholverbot, wohingegen in anderen ein Blutalkoholgehalt bis zu 0,8 Promille noch toleriert wird. Einen derartigen Blutalkoholgehalt kann man je nach Umständen noch 2 Stunden nach dem Genuss von 1-1 1/2 Liter Bier oder 1/2 Liter Wein haben. Der Genuss von Kaffee oder Vitamin C hat entgegen weit verbreiteten Ansichten keinen Einfluss auf die Alkoholwirkung. Ebenso ist es falsch, zu glauben, der Alkoholabbau - 0,1- 0,2 Promille pro Stunde - könne durch Medikamente beschleunigt werden. Daher muss bei der Beurteilung der Fahrtüchtigkeit die Nachwirkung eines nächtlichen Rausches auf den Zustand am nächsten Morgen berücksichtigt werden.