Lexikon

Akromegalie

Definition Akromegalie

Durch vermehrte Absonderung von Wachstumshormon im Vorderlappen der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) verursachte Vergrößerung der Körperspitzen (Nase, Unterkiefer, Lippen, Zunge usw.). Weitere Anzeichen sind derbe Gesichtszüge, plumpe Hände und Füße, heisere Stimme, starkes Schwitzen, Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schläfrigkeit bis hin zur Lethargie. Die Ursache dieser Störung ist eine Drüsengeschwulst, ein so genanntes Adenom der Hypophyse, das eine übermäßige Ausschüttung von Wachstumshormon zur Folge hat. Die Akromegalie beginnt gewöhnlich im frühen Erwachsenenalter und ist durch einen schleichenden Verlauf gekennzeichnet. Tritt die hormonelle Störung bereits vor der Pubertät auf, kommt es zu einem Riesenwuchs, während die vermehrte Hormonausschüttung in späterem Lebensalter zu den erwähnten, unproportionalen Vergrößerungen der Körperenden führt. Daneben können folgende, teils ebenfalls hormonell bedingte Komplikationen eintreten: Knochen- und Gelenkveränderungen, Verformung der Wirbelsäule, Herzvergrößerung, Nachlassen der sexuellen Begierde, bei Frauen Menstruationsstörungen sowie eine spezielle Form der Zuckerkrankheit. Unbehandelt verläuft die Krankheit in einzelnen Schüben und führt über eine zunehmende Herzschwäche oder die Zuckerkrankheit mit ihren Komplikationen zu einer deutlich verringerten Lebenserwartung: 80 Prozent der Patienten sterben vor dem 60. Lebensjahr. Behandlung: neurochirurgische Entfernung des Adenoms bzw. der ganzen Hirnanhangdrüse oder Zerstörung des Adenoms durch Einbringung von radioaktiven Isotopen.

Abbildungen

  • Akromegalie_Riesenwuchs_Andre_in_the_late_'80s.jpg

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