Lexikon

Abmagerung

Definition Abmagerung

Der Vorgang des Abmagerns muss vom Zustand der Magerkeit streng getrennt werden. Die Magerkeit des sich subjektiv wohl fühlenden, leistungsfähigen und auch objektiv gesunden Schlanken ist in seiner Konstitution begründet und bedarf keiner Behandlung. Anzeichen eines ungewollten erheblichen Gewichtsverlustes sind dagegen abhebbare, schlaffe Hautfalten an der Außenseite des Oberarms sowie an Bauch und Gesäß. Die Abnahme des Körpergewichts ist die Folge einer Verlustbilanz des Stoffwechsels: Entweder wird zu wenig zugeführt oder zu viel verbraucht. Ein krankhafter Gewichtsverlust kann sowohl bei normalem Appetit und entsprechender Nahrungsaufnahme als auch bei Appetitlosigkeit vorkommen, denn in vielen Fällen ist er das erste Anzeichen einer verborgenen Krankheit. Man muss an folgende Ursachen denken:

1. Abmagerung infolge ungenügender Nahrungszufuhr: Unter- oder Fehlernährung, mechanische Hindernisse im Magen-Darm-Trakt (Achalasie. Geschwülste wie Magen- oder Darmkrebs usw.), chronische Krankheiten (Leber- und Gallenleiden. Nierenversagen). Appetitlosigkeit bei Depressionen. Schizophrenie und Magersucht;

2. Abmagerung infolge verminderter Nahrungsverwertung im Darm: chronische Durchfälle, Malabsorptionssyndrom, krankhafte Verbindungen zwischen Magen und Darm;

3. Abmagerung infolge ungenügender Nahrungsverwertung bei verschiedenen Hormondrüsenkrankheiten: Zuckerkrankheit. Addison-Krankheit;

4. Abmagerung infolge gesteigerten Verbrauchs: Schilddrüsenüberfunktion. Leukämie. Wurmerkrankungen, chronische Vergiftungen.