Bezugssysteme von Gesundheit und Krankheit
In diesem einleitenden Kapitel werden grundlegende Begriffe der Medizinischen Psychologie und Soziologie erläutert. Ziel ist es, diese Grundbegriffe für Krankheit und Gesundheit als Basis für die folgenden Kapitel zu verstehen.
Gesundheits- und Krankheitsmodelle
Dieses umfangreiche Kapitel erläutert im weitesten Sinne Schutz- und Risikofaktoren für Krankheit und Gesundheit aus unterschiedlichen theoretischen Blickwinkeln. Dazu zählen Stressmodelle, psychodynamische Ansätze (Abwehrmechanismen) und soziale und schichtspezifische Risikofaktoren. Im Zusammenhang mit biopsychologischen Modellen werden auch die Grundlagen der Elektroenzephalographie und das Thema Schlaf besprochen.
Der Vortrag „Archiv - Bezugssysteme von Gesundheit und Krankheit / Gesundheits- und Krankheitsmodelle (Teil 1)“ von PD Dr. rer. medic. Sven Benson ist Bestandteil des Kurses „Psychologie und Soziologie für Mediziner*innen“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Studien zeigen, dass nicht alle Personen einer Zielgruppe an Vorsorgeuntersuchungen (z.B. zur Krebsvorsorge) teilnehmen. Wenn das in der Zielgruppe zu beobachtende Verhalten (tatsächliche Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen) und das wünschenswerte Ergebnisse (Teilnahme der gesamten Zielgruppe) nicht übereinstimmt, dann besteht eine Dissoziation zwischen
Was ist eigentlich normal? Normbegriffe beantworten diese Frage anhand unterschiedlicher Unterscheidungskriterien. Welches Kriterium ist entscheidend, wenn eine therapeutische Norm für Cholesterinspiegel im Serum festgelegt wird?
Ein Student berichtet in der Studienberatung: „Ich verstehe das einfach nicht. Egal was ich unternehme, um den Stoff in den Kopf zu bekommen, ich schaffe es einfach nicht. Dabei war der Prüfer sogar ganz nett und hat versucht, mir zu helfen. Aber das geht mir ja in anderen Fächern auch so. Selbst in Psychologie setze ich eine Klausur nach der nächsten in den Sand. Ich bin für dieses Studium einfach nicht gemacht.“Welcher Attributionsstil lässt sich am ehesten identifizieren?
Welche Zuordnung(en) ist / sind korrekt?
Ein Patient nimmt nach einer Operation seine Schmerzmedikation nicht ein, obwohl er offensichtlich unter Schmerzen leidet und äußert Ihnen gegenüber wiederholt: „Das muss auch so gehen, Schmerzen gehören dazu.“Welche Reaktion ist in dieser Situation zunächst am ehesten angemessen?
Soziale Normen beinhalten Erwartungen an das Verhalten von Menschen in sozialen Gruppen. Welche beiden Aussagen treffen nicht zu?
Ein Arzt legt einer Patientin die SF-36 vor. Im Gespräch sagt sie, sie sei sich sicher, selbst mit ihrer Erkrankung fertig zu werden. Außerdem sei sie schon immer besonders widerstandfähig gegenüber Krankheiten gewesen. Dennoch habe sie eine sehr ausgeprägte Schmerzwahrnehmung. Welcher der folgenden Begriffe passt am ehesten nicht zum Text?
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... geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens“ beschrieben und nicht allein durch das Fehlen von Krankheiten oder Gebrechen definiert. Statistische Norm: rechnerischer Durchschnitt (Mittelwert ± 1 Standardabweichung). Als „normal“ gilt, was am häufigsten vorkommt (Ist-Wert). Funktionale Norm bezogen auf Leistungsfähigkeit eines Individuums „Normal“, wenn im Rahmen der ind. Möglichkeiten funktionstüchtig. Idealnorm dient als Sollwert der Orientierung. Beispiel ist die Gesundheits-Definition der WHO (s.o.). Soziale Norm: Erwartungen an das Verhalten in Gruppen, reguliert durch Sanktionen. Bsp.: Ausleben von Sexualität, unbezahlte Überstunden bei Ärzten. Therapeutische Norm, bei Abweichungen ist Therapie erforderlich Bsp:. Obergrenze für behandlungsbed. Blutdruck. Resilienz: Widerstandsfähigkeit, umfasst psychische und physische Fähigkeiten eines Menschen, die es ihm ...
... stabil/variabel (Ursache veränderbar oder nicht?). Global/spezifisch Kontrollüberzeugung - Generelle Annahme, dass Ereignisfolgen vom eigenen Handeln abhängen (internale K.) oder von äußeren Faktoren (externale K.). Wenn ein Patient große Anstrengungen unternimmt, um wieder gesund zu werden, weist das auf eine hohe internale K. hin. Health-Locus of Control: Spezialfall der Kontrollüberzeugung mit Bezug zu Gesundheit; von der Attributionstheorie abgeleitet. Personen mit internalen Kontrollüberzeugungen sind der Ansicht, dass die Gesundheit von vom eigenen Verhalten abhängt. Personen mit externalen Kontrollüberzeugungen erleben Krankheit als fremdbestimmt, von anderen Personen, vom Schicksal oder vom Zufall abhängig. Selbstwirksamkeitserwartung! Die Selbstwirksamkeitserwartung (Self-Efficacy, Bandura) ist das Ausmaß der ...
... Teil des medizinischen Wissenssystems sind die Klassifikationssysteme für psychische und körperliche Erkrankungen. Sie geben eindeutige, operationalisierte Kriterien für die Diagnose von Krankheiten vor und verbessern damit die Zuverlässigkeit (Reliabilität) der Diagnosen. Sie ermöglichen eine multiaxiale Diagnostik, sodass parallel Nebendiagnosen gestellt werden können. ICD-10 (International Classification of Diseases Version 10): körperlich + psychisch. DSM-IV-R (Diagnostical and Statistical Manual Version IV-R): nur psychische Krankheiten ICF (Internationale Klassifizierung der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit): Auswirkungen von chronischen Krankheiten und Behinderungen: 1.1.4 Die Gesellschaft Gesundheit und Krankheit sind auch aus der Sicht der jeweiligen Kultur und Gesellschaft zu ...
... Krankheiten mitwirken. Von daher ist es nicht nur wichtig, menschliche Verhaltensweisen zu verstehen. Ebenso wichtig ist es, über wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse zu verfügen, wie menschliches Verhalten verändert werden kann. Wie sich Menschen verhalten, hängt stark von Denk- und Lernprozessen ab. Lerntheorien versuchen, Lernen psychologisch zu beschreiben und zu erklären Zu den Lerntheorien zählen die klassische Konditionierung (Pawlow) und die operante Konditionierung (Skinner). Moderne Lerntheorien, die Kognitionen und Emotionen mit einbeziehen, sind Lernen durch Einsicht und Lernen am Modell. Verhaltenstherapie: Die Verhaltenstherapie hat ihren Ursprung in den Lerntheorien. Die Verhaltenstherapie ist ein Psychotherapieverfahren zur Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten. ...