Lexikon

Tollwut

Definition Tollwut

auch bekannt als: Lyssa, Rabies

Tollwut Die von Viren verursachte Tollwut ist vornehmlich eine Erkrankung von Hunden, kommt aber auch bei anderen Tieren (bei Rindern, Pferden, Schweinen, Katzen, Wölfen und — besonders häufig — bei Füchsen) vor. Das infizierte Tier wird 3-6 Wochen nach der Ansteckung unruhig, frisst bisweilen unverdauliche Dinge, stromert rastlos umher, wird dann sehr bissig, bekommt krampfartige Schlingbeschwerden, magert ab, zeigt zuerst Krämpfe, dann Lähmungen und stirbt schließlich nach 8-10 Tagen. 

Beim Menschen, der von einem tollwutkranken Tier, in dessen Speichel sich die Erreger befinden, gebissen wird, treten nach 15-60 Tagen die ersten Krankheitserscheinungen auf: Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Unruhe und Niedergeschlagenheit. Rasch folgt dann das Erregungsstadium mit Krämpfen der Schluck- und Atemmuskulatur und mehr oder weniger ausgeprägter Sinnesverwirrung. Der Speichelfluss nimmt erheblich zu; dennoch hat der Kranke, da er wegen der qualvollen Muskelkrämpfe kaum zu schlucken wagt, ständig starken Durst. Diese Angst vor dem Schlucken, die man als Wasserscheu oder Hydrophobie bezeichnet, ist ein besonders typisches Symptom der Tollwut. Die manchmal rasende Wut, die den Erkrankten befällt, kann durchaus seine Umgebung gefährden. Nach etwa 3 Tagen werden die Krämpfe von Lähmungen abgelöst, die hauptsächlich das Gesicht, die Zunge und die Speiseröhre betreffen und — meist schon nach einem Tag — auch die Atemmuskeln erfassen, so dass der Erkrankte seiner Infektion erliegt. 

Wird man von einem Tier gebissen, bei dem aufgrund seines Verhaltens (unnatürlicher Verlust der Scheu, aber auch rasende Wut) der Verdacht auf Tollwut besteht, so sollte dieses Tier, wenn möglich, getötet und sein Gehirn in einem Spezialinstitut untersucht werden. Im Zweifelsfall sollte vorsichtshalber immer eine Schutzimpfung durchgeführt werden. 

Mit einer solchen Schutzimpfung lässt sich der Ausbruch der Krankheit sicher verhindern, und zwar nicht nur vorbeugend, sondern auch noch, wenn die Viren schon in den Körper eingedrungen sind. Auch Schwangere und Kleinkinder können risikolos geimpft werden. Bei besonders gefährdeten Personen (Forstpersonal, Tierärzte, Berufsjäger usw.) kann man mit dem Impfstoff schon vor einer eventuellen Bissverletzung eine echte Immunprophylaxe vornehmen.

Abbildungen

  • Rabid_dog.jpg

Sofern nicht anders angegeben, stehen die Bilder dieser Seite unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Lizenz