Lexikon

Laser

Definition Laser

Laser Abkürzung für Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation (= Lichtverstärkung durch erzwungene Emission von Strahlung). Beim Laser - er besteht aus einem Rubinkristall, einem Edelgas oder Halbleiter - handelt es sich um eine Art von Lichtquelle, deren Strahlung immer von einheitlicher Wellenlänge ist. Die Lichtstrahlen verlaufen absolut parallel und streuen nicht. In bestimmten Fällen ist der Laser 5 Millionen mal so hell wie einige Gebiete der Sonnenoberfläche. Für die praktische Nutzanwendung bietet die Laserstrahlung gegenüber konventionellen Strahlen 3 Verbesserungen:

1. äußerst scharfe Bündelung;

2. extrem hohe Strahlungsdichte;

3. überaus große Linienschärfe.

Die Hauptanwendungsgebiete des Lasers liegen in der physikalischen Grundlagenforschung, in der Technik (Metallbearbeitung, Vermessungstechnik, Entfernungsmesser, Radarzwecke, Nachrichtenübermittlung) sowie in Biologie und Medizin. Vor allem die durch Laser ermöglichte räumliche Fotografie (Holografie) eröffnet der biologischen Forschung ganz neue Möglichkeiten. In der Zellforschung wird versucht, mit Laserstrahlen einzelne Chromosomen auszuschalten, also eine Zellchirurgie zu entwickeln. Die eindrucksvollsten Erfolge mit Laser wurden jedoch bei der Behandlung der Netzhautablösung erzielt, bei der das Anschweißen der Netzhaut mit Laserlicht weitaus schonender ist als jede andere Operationsmethode. Hierzu verwendet man einen Rubin-Laser, der im Handgriff eines Augenspiegels mit normalen Abmessungen eingebaut ist.

Aber auch beim Durchtrennen von Gewebe leistet der Laser hervorragende Dienste. Die Hauptvorzüge des Laser-»Skalpells« sind: berührungsfreies Schneiden und Blutstillen; Fehlen von Blutungen durch Verlöten von Gefäßen; gute Operationsfeldübersicht, die rasches Operieren ermöglicht; exaktes Schneiden selbst in kleinsten Gebieten; geringste Gewebeschädigung im umgebenden Gewebe; Verringerung des Operationsrisikos; fehlende Nachblutungsgefahr; Sterilisation der Schnittfläche; Versiegelung der Schnittfläche gegen Keime; verringerter und verkürzter postoperativer Schmerz und - dadurch bedingt - die Möglichkeit einer früheren Mobilisierung des Patienten.

Die Lasertherapie hat in der Chirurgie, Gynäkologie, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Neurochirurgie, Urologie und Dermatologie bereits weite Verbreitung gefunden. So hat sich z. B. der Neodym-YAG-Laser zur Behandlung des Nachstars nach einer Staroperation (grauer Star) weltweit hervorragend bewährt.

Eine ganz neue Anwendungsmöglichkeit bieten die Soft- Laser (Helium-Neon-Laser und Arsen-Gallium-Laser) mit Strahlen niedrigerer Leistung, die zwar keine Wärme erzeugen und daher nicht chirurgisch eingesetzt werden können, aber zur Entzündungshemmung, Krampflösung, Schmerztherapie, Stoffwechselanregung und Wundheilungsförderung verwendet werden. Spezielle Indikationen sind schlecht heilende Beingeschwüre, Neuralgien (z. B. nach Gürtelrose). Papeln bei Akne und anderen Hauterkrankungen, Zahnfleischentzündungen sowie Reizzustände im Muskel-Sehnen-Bereich. Besonders gute Ergebnisse lassen sich in Verbindung mit Akupunktur und Neuraltherapie erzielen. Da die Eindringtiefe nicht mehr als 15-25 mm beträgt, kommt nur eine Oberflächenbehandlung in Betracht. Der Soft-Laser darf nicht angewandt werden bei gut und bösartigen Geschwülsten sowie an der Gebärmutter einer Schwangeren. Da eine direkte Augenbestrahlung gefährlich ist, müssen Arzt und Patient Schutzbrillen tragen.

Abbildungen

  • Laser_OCT_Strahltaille.png

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