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Hämolyse

Definition Hämolyse

Hämolyse Natürlicher oder krankhafter Abbau roter Blutkörperchen (Erythrozyten) durch Zerstörung der Zellmembran. Die Hämolyse findet vor allem in Milz, Leber und dem Blutgefäßsystem statt.

Eine natürliche Hämolyse findet beim Abbau gealterter roter Blutkörperchen statt. Krankhaft gesteigert ist der Blutkörperchenabbau bei Vergiftungen, Blutgruppenunverträglichkeit und bei der hämolytischen Anämie.

Auffälligster Hinweis auf eine krankhafte Hämolyse ist brauner Urin als Zeichen einer Ausscheidung von rotem Blutfarbstoff und dessen Abbauprodukten über die Niere. Im Blut finden sich eine erniedrigte Blutfarbstoffkonzentration und eine erhöhte Zahl junger roter Blutkörperchen. Betroffene mit länger andauernder Hämolyse leiden häufig an Gallensteinen. Fällt im Rahmen einer akuten Hämolyse in kurzer Zeit eine große Menge an freiem Blutfarbstoff an, kann Nierenversagen die Folge sein. Die hämolytische Krise, d. h. ein plötzlicher, massiver Blutkörperchenzerfall, stellt einen Notfall dar, da der Mangel an Erythrozyten unter Umständen die ausreichende Sauerstoffversorgung der Gewebe gefährdet.

Behandlung: Bei angeborenen Formen, aber auch bei wiederholt auftretenden, antikörpervermittelten Hämolysen wird häufig die Milz entfernt. Dadurch kann der Verlauf erheblich abgemildert werden. Bei wiederkehrender, auf einer Reaktion des Immunsystems beruhender Hämolyse kann eine medikamentöse Unterdrückung des Immunsystems (Immunsuppression) von Nutzen sein.

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