Lexikon

Grüner Star

Definition Grüner Star

auch bekannt als: Glaukom

Grüner Star Der Name des Augenleidens, das zu den häufigsten Erblindungsursachen zählt, geht darauf zurück, dass die Pupille dabei allmählich einen leicht grünlichen Schimmer annimmt. Die Krankheit entsteht, wenn der Augendruck weit über das normale Maß hinaus ansteigt. Eine derartige Druckerhöhung kann das Auge nämlich nur für kurze Zeit aushalten; danach werden Netzhaut und Sehnerv unweigerlich in Mitleidenschaft gezogen. Die Ursache für die Druckerhöhung liegt entweder in einer Überproduktion oder in einer Abflussbehinderung des Kammerwassers, so dass sich dies im Auge staut. Hieran sind oft andere Augenkrankheiten wie Verlagerungen der Augenlinse, eine Regenbogenhautentzündung sowie Geschwülste oder Verletzungen schuld (sekundäres Glaukom). In Fällen, in denen die Erhöhung des Augendrucks nicht durch ein anderes Leiden, sondern durch anatomische Besonderheiten oder altersbedingte Veränderungen ausgelöst wird, spricht man vom primären Glaukom. Betroffen sind in erster Linie Erwachsene jenseits des 40. Lebensjahrs: Von ihnen bekommt etwa jeder 50. im Alter einen grünen Star. Der Augeninnendruck steigert sich häufig so langsam, dass der auf diese Weise entstehende chronische grüne Star gar nicht oder erst dann bemerkt wird, wenn er schon weit fortgeschritten ist und erhebliche Schäden angerichtet hat. Andererseits kann der Druck aber auch ganz plötzlich in die Höhe schnellen und einen akuten Glaukomanfall mit heftigen Beschwerden auslösen. In jedem Fall schädigt der hohe Druck vor allem die weichste und empfindlichste Stelle der Netzhaut, die Ein- trittsstelle des Sehnerven, und verursacht hier eine regelrechte Ausbuchtung. Dadurch können Lichteindrücke nicht mehr richtig zum Gehirn weitergeleitet werden, und die Sehkraft nimmt immer mehr ab, bis der grüne Star, wenn er nicht behandelt wird, schließlich zur Erblindung führt.

In neuerer Zeit wird auch noch eine andere Krankheitsursache diskutiert: die Unterversorgung des Sehnervs mit Nährstoffen und Sauerstoff. Es scheint nämlich so zu sein, dass bei einer Augendruckerhöhung ein Regelmechanismus dafür sorgt, dass der Sehnerv stärker durchblutet und nach wie vor ausreichend versorgt wird. Demnach sterben Nervenzellen erst dann durch Sauerstoffmangel ab, wenn dieser Mechanismus gestört ist.

Die chronisch verlaufende Krankheitsform verursacht, wie erwähnt, lange Zeit überhaupt keine Beschwerden. Der zum Glück seltene Glaukomanfall hingegen beginnt ganz plötzlich mit starken Kopfschmerzen über dem erkrankten Auge, die so heftig werden können, dass dem Betroffenen furchtbar schlecht wird und er sich übergeben muss. Das Auge ist dunkelrot verfärbt und bretthart, die Hornhaut trüb und die Pupille grau und starr. Die Sehkraft ist erheblich herabgesetzt, der Patient sieht farbige Ringe, und auch das Gesichtsfeld ist stark eingeschränkt. Der Anfall kann nach kurzer Zeit wieder abklingen; es besteht jedoch jederzeit die Gefahr, dass er erneut auftritt.

Diagnose: Der Augeninnendruck und auch die Größe des Gesichtsfeldes lassen sich mit speziellen Geräten leicht messen. Diese Untersuchungen sollten daher bei jeder augenärztlichen Untersuchung routinemäßig durchgeführt werden, um eine krankhafte Abweichung schon im Anfangsstadium erkennen zu können.

Behandlung: Beim akuten Glaukomanfall kann man, wenn nicht eine sofortige Operation durchgeführt werden muss, den Augeninnendruck mit Augentropfen und wirksamen Arzneimitteln herabsetzen. In der Folgezeit muss die weitere Entwicklung dann regelmäßig kontrolliert werden. Beim chronischen grünen Star stehen ebenfalls Medikamente zur Verfügung, mit denen das Leiden beherrscht werden kann. Gelingt dies nicht zufrieden stellend, ist ein operativer Eingriff erforderlich, der allerdings leider auch nicht immer die erhofften guten Ergebnisse bringt.

Abbildungen

  • Grüner-Star_Glaukom_Glaukompapille2.jpg

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