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Gesichtslähmung

Definition Gesichtslähmung

auch bekannt als: Fazialislähmung, Fazialis Lähmung

Gesichtslähmung Der Nervus facialis versorgt die mimische Gesichtsmuskulatur mit Impulsen, ist also für Bewegungen wie Nasenrümpfen, Stirnrunzeln, Augenschließen und Mundspitzen verantwortlich. All diese Bewegungen sind nicht mehr oder nur noch eingeschränkt möglich, wenn der Nerv auf irgendeine Weise geschädigt worden ist. Die einseitige Lähmung der Gesichtsmuskeln wird zumeist morgens nach dem Aufstehen entdeckt: Augenlid und Mundwinkel hängen herab, die Stirn kann nicht gerunzelt werden; das Pfeifen mit dem Mund gelingt nicht mehr; Kauen und Sprechen können erschwert sein. In der Hälfte der Fälle treten auch Schmerzen in der Gegend des Ohres auf. Oft ist die Ursache unbekannt, bisweilen steckt eine Nervenentzündung oder eine Geschwulst der Ohrspeicheldrüse, durch die der Nervus facialis hindurchzieht, dahinter. Auch als Begleiterscheinung der Borreliose oder als Folge eines Schädelbruchs kann es zur Fazialislähmung kommen. Nicht selten geben die Patienten eine vorangegangene Abkühlung oder Durchnässung als Ursache an. Die Behandlung wird vom Arzt zumeist mit der Verabreichung eines Corticosteroid-Präparates (Kortison) begonnen, dazu kommen noch verschiedene Anwendungen der physikalischen Therapie wie Massage, Wärmeanwendung und besonders Elektrotherapie. Falls eine der angeführten Ursachen gefunden wird, muss natürlich vorrangig diese beseitigt werden. Vielfach heilt eine Fazialislähmung jedoch auch ganz ohne Behandlung spontan wieder ab, wobei hin und wieder eine geringfügige Muskelschwäche zurückbleibt.

Abbildungen

  • Karl_Dall.jpg

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