Die Grundlagen des Rechts

Die Grundlagen des Rechts

Die universitäre Schwerpunktbereichsausbildung bietet eine gute Gelegenheit, sich mit rechtlichen Themen zu befassen, die weitgehend außerhalb des Pflichtstoffes angesiedelt sind. Hier kommt insbesondere die Beschäftigung mit den sogenannten juristischen Grundlagenfächern in Frage. In diesem Beitrag möchten wir den Schwerpunkt „Grundlagen des Rechts“ genauer vorstellen.
Grundlagen des Rechts
Lecturio Redaktion

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04.01.2024

Inhalt

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Der Schwerpunktbereich „Grundlagen des Rechts“ gehört an vielen Hochschulen zum Standardrepertoire und kann an zahlreichen juristischen Fakultäten im gesamten Bundesgebiet studiert werden.

I. Inhalte des Schwerpunktbereichs „Grundlagen des Rechts“

Da die Universitäten die Inhalte ihrer Schwerpunktbereiche selbst gestalten, variieren auch die einzelnen Veranstaltungen die angeboten werden. Dabei gibt es jedoch verschiedene Themenkomplexe, die regelmäßig innerhalb des Schwerpunkts „Grundlagen des Rechts“ anzutreffen sind:

1. Rechtsgeschichte

In rechtsgeschichtlichen Veranstaltungen nimmt die römische Rechtstradition eine wichtige Position ein. Dies ist schon vor dem Hintergrund wichtig, dass unser BGB und andere Rechtssysteme bis heute maßgeblich vom römischen Recht beeinflusst sind. Daneben werden Vorlesungen und Seminare zur deutschen bzw. zur europäischen Rechtsgeschichte angeboten.

Spannend ist dabei, dass man auch mit der Arbeitsweise von Historikern in Berührung kommt und beispielsweise lernt, wie man Quellen richtig analysiert und interpretiert. Wie ihr Name schon sagt, handelt es sich bei der Rechtsgeschichte um eine Disziplin, die an der Schnittstelle zwischen der Rechts- und der Geschichtswissenschaft angesiedelt ist.

2. Rechtsphilosophie

Die Rechtsphilosophie beschäftigt sich mit ganz grundlegenden Gegenständen, wie etwa der Bedeutung des Rechts und der Frage, was eigentlich Gerechtigkeit ist. In diesem Zusammenhang geht es auch nach wie vor um das Spannungsverhältnis zwischen positivem Recht und Naturrecht.

In rechtsphilosophischen Veranstaltungen werden bei Weitem nicht nur praxisferne Theorieansätze diskutiert: Auch aktuelle Fragestellungen, wie die Bioethik oder die Legitimation des Abschusses von Flugzeugen, spielen hier eine Rolle.

3. Rechtssoziologie

Innerhalb der Rechtssoziologie wird die Frage gestellt, welchen Einfluss das Recht auf die Gesellschaft hat. Genauso wird auch das umgekehrte Verhältnis analysiert. Bei der Untersuchung unterschiedlicher Fragestellungen werden die Methoden der empirischen Sozialforschung angewandt.

Insgesamt geht es bei der Rechtssoziologie darum, das praktizierte Recht zu betrachten und herauszufinden, wie unsere Rechtsordnung an die heutigen Lebensumstände gegebenenfalls angepasst werden muss.

4. Kirchenrecht

Dass früher das weltliche und das kirchliche Recht grundsätzlich gemeinsam studiert wurden, sieht man schon daran, dass nach wie vor vom Studium der Rechtswissenschaften bzw. dem Jurastudium gesprochen wird. Da man heute in der Regel nur noch das weltliche Recht studiert, wäre die korrekte Bezeichnung eigentlich Studium der Rechtswissenschaft bzw. Jus-Studium.

Vorlesungen und Seminare zum Kirchenrecht befassen sich unter anderem mit dem Verhältnis zwischen Staat und Kirche. Andererseits werden hier das interne Recht der evangelischen und der katholischen Kirche behandelt.

II. Grundlagenfächer als Bestandteil der juristischen Ausbildung

Viele Studierende sind zunächst dadurch abgeschreckt, dass sie in diesen Grundlagenfächern keine unmittelbare Examensrelevanz erblicken. Diesen Bedenken kann man aber entgegenhalten, dass es zahlreiche gute Gründe gibt, sich vertieft mit den juristischen Grundlagendisziplinen auseinanderzusetzen:

  • Wer sich mit rechtsphilosophischen Fragestellungen befasst, lernt auch etwas über Logik und die Argumentationslehre. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse kommen einem unmittelbar beim Lösen von Fällen und dem Vertreten der eigenen Meinung bei rechtlichen Fragestellungen zugute.
  • Nur wer sich mit den juristischen Grundlagendisziplinen beschäftigt, kann ein grundsätzliches Verständnis unseres heute gültigen Rechtssystems entwickeln. Hierdurch erfährt man, warum etwas heute so und nicht anders geregelt ist.
  • Erst die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Rechts und seinen dogmatischen Grundlagen befähigt einen, aktuelle rechtliche Entwicklungen besser zu verstehen sowie das Recht aus einer wissenschaftlichen Perspektive heraus zu beleuchten. Daneben unterstützen einen diese Kenntnisse dabei, begründet eine eigene Meinung zu beziehen und Urteile und Gesetze nicht einfach nur hinzunehmen, sondern diese auch kritisch zu beleuchten.
  • Das Verständnis für und die Einarbeitung in ausländische Rechtsordnungen wird vereinfacht, wenn man über gemeinsame historische Ursprünge zwischen diesen und unserem Rechtssystem Bescheid weiß.
  • Nicht zuletzt erlaubt einem das Studium der Grundlagen des Rechts, sich aus einer interdisziplinären Perspektive mit der Rechtsordnung auseinanderzusetzen. Dies weitet den eigenen Blick und sorgt für wichtige Impulse für die eigene berufliche Tätigkeit nach dem Studium.

III. Fazit

Das Schwerpunktstudium der Grundlagen des Rechts bietet eine interessante Möglichkeit, um den eigenen juristischen Horizont zu erweitern und die Inhalte der Pflichtfächer im Studium nicht nur als gegeben hinzunehmen, sondern auch immer wieder kritisch zu hinterfragen. Dies wirkt der Gefahr entgegen, zum bloßen „Subsumtionsautomaten“ zu werden.

Durch die Grundlagenveranstaltungen in den ersten Semestern des Studiums kann schon frühzeitig herausgefunden werde, ob dieser Schwerpunkt das Richtige für einen ist. Wem das alles nach zu wenig Praxisrelevanz klingt, sollte man sich über Schwerpunktangebote informieren, die die juristischen Grundlagen mit anderen Fächern kombinieren.

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Simon Veiser

Simon Veiser beschäftigt sich seit 2010 nicht nur theoretisch mit IT Service Management und ITIL, sondern auch als leidenschaftlicher Berater und Trainer. In unterschiedlichsten Projekten definierte, implementierte und optimierte er erfolgreiche IT Service Management Systeme. Dabei unterstützte er das organisatorische Change Management als zentralen Erfolgsfaktor in IT-Projekten. Simon Veiser ist ausgebildeter Trainer (CompTIA CTT+) und absolvierte die Zertifizierungen zum ITIL v3 Expert und ITIL 4 Managing Professional.

Dr. Frank Stummer

Dr. Frank Stummer ist Gründer und CEO der Digital Forensics GmbH und seit vielen Jahren insbesondere im Bereich der forensischen Netzwerkverkehrsanalyse tätig. Er ist Mitgründer mehrerer Unternehmen im Hochtechnologiebereich, u.a. der ipoque GmbH und der Adyton Systems AG, die beide von einem Konzern akquiriert wurden, sowie der Rhebo GmbH, einem Unternehmen für IT-Sicherheit und Netzwerküberwachung im Bereich Industrie 4.0 und IoT. Zuvor arbeitete er als Unternehmensberater für internationale Großkonzerne. Frank Stummer studierte Betriebswirtschaft an der TU Bergakademie Freiberg und promovierte am Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe.

Sobair Barak

Sobair Barak hat einen Masterabschluss in Wirtschaftsingenieurwesen absolviert und hat sich anschließend an der Harvard Business School weitergebildet. Heute ist er in einer Management-Position tätig und hat bereits diverse berufliche Auszeichnungen erhalten. Es ist seine persönliche Mission, in seinen Kursen besonders praxisrelevantes Wissen zu vermitteln, welches im täglichen Arbeits- und Geschäftsalltag von Nutzen ist.

Wolfgang A. Erharter

Wolfgang A. Erharter ist Managementtrainer, Organisationsberater, Musiker und Buchautor. Er begleitet seit über 15 Jahren Unternehmen, Führungskräfte und Start-ups. Daneben hält er Vorträge auf Kongressen und Vorlesungen in MBA-Programmen. 2012 ist sein Buch „Kreativität gibt es nicht“ erschienen, in dem er mit gängigen Mythen aufräumt und seine „Logik des Schaffens“ darlegt. Seine Vorträge gestaltet er musikalisch mit seiner Geige.

Holger Wöltje

Holger Wöltje ist Diplom-Ingenieur (BA) für Informationstechnik und mehrfacher Bestseller-Autor. Seit 1996 hat er über 15.800 Anwendern in Seminaren und Work-shops geholfen, die moderne Technik produktiver einzusetzen. Seit 2001 ist Holger Wöltje selbstständiger Berater und Vortragsredner. Er unterstützt die Mitarbeiter von mittelständischen Firmen und Fortune-Global-500- sowie DAX-30-Unternehmen dabei, ihren Arbeitsstil zu optimieren und zeigt Outlook-, OneNote- und SharePoint-Nutzern, wie sie ihre Termine, Aufgaben und E-Mails in den Griff bekommen, alle wichtigen Infos immer elektronisch parat haben, im Team effektiv zusammenarbeiten, mit moderner Technik produktiver arbeiten und mehr Zeit für das Wesentliche gewinnen.

Frank Eilers

Frank Eilers ist Keynote Speaker zu den Zukunftsthemen Digitale Transformation, Künstliche Intelligenz und die Zukunft der Arbeit. Er betreibt seit mehreren Jahren den Podcast „Arbeitsphilosophen“ und übersetzt komplexe Zukunftsthemen für ein breites Publikum. Als ehemaliger Stand-up Comedian bringt Eilers eine ordentliche Portion Humor und Lockerheit mit. 2017 wurde er für seine Arbeit mit dem Coaching Award ausgezeichnet.

Yasmin Kardi

Yasmin Kardi ist zertifizierter Scrum Master, Product Owner und Agile Coach und berät neben ihrer Rolle als Product Owner Teams und das höhere Management zu den Themen agile Methoden, Design Thinking, OKR, Scrum, hybrides Projektmanagement und Change Management.. Zu ihrer Kernkompetenz gehört es u.a. internationale Projekte auszusteuern, die sich vor allem auf Produkt-, Business Model Innovation und dem Aufbau von Sales-Strategien fokussieren.

Leon Chaudhari

Leon Chaudhari ist ein gefragter Marketingexperte, Inhaber mehrerer Unternehmen im Kreativ- und E-Learning-Bereich und Trainer für Marketingagenturen, KMUs und Personal Brands. Er unterstützt seine Kunden vor allem in den Bereichen digitales Marketing, Unternehmensgründung, Kundenakquise, Automatisierung und Chat Bot Programmierung. Seit nun bereits sechs Jahren unterrichtet er online und gründete im Jahr 2017 die „MyTeachingHero“ Akademie.

Andreas Ellenberger

Als akkreditierter Trainer für PRINCE2® und weitere international anerkannte Methoden im Projekt- und Portfoliomanagement gibt Andreas Ellenberger seit Jahren sein Methodenwissen mit viel Bezug zur praktischen Umsetzung weiter. In seinen Präsenztrainings geht er konkret auf die Situation der Teilnehmer ein und erarbeitet gemeinsam Lösungsansätze für die eigene Praxis auf Basis der Theorie, um Nachhaltigkeit zu erreichen. Da ihm dies am Herzen liegt, steht er für Telefoncoachings und Prüfungen einzelner Unterlagen bzgl. der Anwendung gern zur Verfügung.

Zach Davis

Zach Davis ist studierter Betriebswirt und Experte für Zeitintelligenz und Zukunftsfähigkeit. Als Unternehmens-Coach hat er einen tiefen Einblick in über 80 verschiedene Branchen erhalten. Er wurde 2011 als Vortragsredner des Jahres ausgezeichnet und ist bis heute als Speaker gefragt. Außerdem ist Zach Davis Autor von acht Büchern und Gründer des Trainingsinstituts Peoplebuilding.

Wladislav Jachtchenko

Wladislaw Jachtchenko ist mehrfach ausgezeichneter Experte, TOP-Speaker in Europa und gefragter Business Coach. Er hält Vorträge, trainiert und coacht seit 2007 Politiker, Führungskräfte und Mitarbeiter namhafter Unternehmen wie Allianz, BMW, Pro7, Westwing, 3M und viele andere – sowohl offline in Präsenztrainings als auch online in seiner Argumentorik Online-Akademie mit bereits über 52.000 Teilnehmern. Er vermittelt seinen Kunden nicht nur Tools professioneller Rhetorik, sondern auch effektive Überzeugungstechniken, Methoden für erfolgreiches Verhandeln, professionelles Konfliktmanagement und Techniken für effektives Leadership.

Alexander Plath

Alexander Plath ist seit über 30 Jahren im Verkauf und Vertrieb aktiv und hat in dieser Zeit alle Stationen vom Verkäufer bis zum Direktor Vertrieb Ausland und Mediensprecher eines multinationalen Unternehmens durchlaufen. Seit mehr als 20 Jahren coacht er Führungskräfte und Verkäufer*innen und ist ein gefragter Trainer und Referent im In- und Ausland, der vor allem mit hoher Praxisnähe, Humor und Begeisterung überzeugt.