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Der Vortrag „Enzyme und Enzymkinetik 2010“ von Dr. rer. nat. Peter Engel ist Bestandteil des Kurses „Archiv - Biochemie für Mediziner*innen 2010“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Im Unterschied zu den klassisch-chemischen Katalysatoren verändern Enzyme die Lage des chemischen Gleichgewichts.
Die Enzymklassen sind durch eine bestimmte Reaktionsspezifität gekennzeichnet.
Ribozyme sind katalytisch aktive RNA-Moleküle.
Isoenzyme gehen aus einem gemeinsamen Vorläufermolekül hervor.
Hydrolasen sind eine Unterklasse der Oxidoreduktasen.
Isomerasen besitzen häufig NAD+ als Coenzym.
Bei einem Coenzym handelt es sich um kleine Moleküle, die kovalent mit dem Enzymprotein verbunden sind.
Aus der Beteiligung eines bestimmten Coenzyms lässt sich in der Regel die Reaktionsspezifität des Enzyms ableiten.
Coenzyme mit Cosubstrat-Funktion gehen unverändert aus der katalysierten Reaktion hervor.
Lyasen sind eine Unterklasse der Hydrolasen.
Geschwindigkeitskonstanten sind temperaturabhängig.
Die Reaktionsgeschwindigkeit einer chemischen Reaktion wird meistens als Konzentrationsänderung pro Zeit angegeben.
Die Reaktionsgeschwindigkeit einer Reaktion 0.Ordnung verdoppelt sich bei einer Verdopplung der Konzentration eines Eduktes.
Die Halbwertzeit einer Reaktion 1.Ordnung ist abhängig von der Eduktkonzentration.
Die Halbwertzeit einer Reaktion 0.Ordnung verdoppelt sich mit der Verdopplung der Konzentration.
Die Halbwertzeit einer Reaktion 1.Ordnung ergibt sich aus der Beziehung t1/2 = (ln2)/k.
Der radioaktive Zerfall erfolgt nach dem Zeitgesetz 1.Ordnung.
Die Halbwertzeit einer Reaktion 1.Ordnung verdoppelt sich bei Verdopplung der Ausgangskonzentration.
Der Zerfall des ES-Komplexes in P und S ist der geschwindigkeitsbestimmende Schritt einer enzymkatalysierten Reaktion.
Die Enzymkonzentration hat keinen Einfluss auf die Reaktionsgeschwindigkeit, so lange alle Enzyme mit Substrat besetzt sind.
Die Maximalgeschwindigkeit hängt von der eingesetzten Enzymmenge ab.
Die Maximalgeschwindigkeit hängt von der Substratkonzentration ab.
Bei einer Verdopplung der Substratkonzentration verdoppelt sich auch die Maximalgeschwindigkeit.
Sind alle Enzyme mit Substrat besetzt, liegt eine Reaktion pseudonullter Ordnung vor.
Der Km-Wert besitzt die Dimension einer Konzentration.
Der Km-Wert ist für die meisten Enzyme ein Maß für die Affinität des Enzyms für das Substrat.
Ein Enzym, das mehrere Substrate mit unterschiedlichen Affinitäten umsetzt, besitzt jedoch nur einen Km-Wert.
Bei einer Verdopplung des Substratkonzentration verdoppelt sich auch die Maximalgeschwindigkeit.
Die Michaelis Menten-Auftragung entspricht dem Konzentrations-Zeit-Diagramm einer enzymkatalysierten Reaktion.
Der apparente Km-Wert bleibt auch in Anwesenheit eines kompetitiven Inhibitors gleich.
Im Lineweaver-Burk-Diagramm verläuft die Gerade beim Einsatz eines kompetitiven Inhibitors steiler verglichen mit der Gerade in Abwesenheit des Inhibitors.
Die Maximalgeschwindigkeit wird beim Einsatz eines kompetitiven Inhibitors nicht verändert.
Kompetitive Inhibitoren gehören zu den irreversiblen Hemmstoffen.
Die Wirkung allosterischer Inhibitoren beruht auf ihrer substratanalogen Struktur.
Allosterische Inhibitoren reagieren kovalent mit der Seitenkette von Aminosäuren innerhalb der Proteinkette.
Die Phosphorylierung der Seitenketten von Valin-Resten nennt man Interkonversion.
Die Phosphorylierung von Enzymen führt generell zu einer Aktivierung.
Das Pepsin lässt sich durch Interkonversion inaktivieren.
Unter einer limitierten Proteolyse versteht man den begrenzten Abbau eines Proteins.
Die Aktivierung des Trypsinogens erfolgt direkt nach der Sekretion an der Oberfläche der Acinuszellen, um eine intrazelluläre Aktivierung zu verhindern
Das Chymotrypsin ist eine Aminopeptidase.
Serinproteasen besitzen einen Serin-Rest im aktiven Zentrum.
Trypsinogen wird im Magen unter dem Einfluss der Salzsäure aktiviert.
Caspasen spalten ihre Substrate hinter Asparaginresten innerhalb der Proteinkette.
Das Trypsin spaltet die Peptidkette nach basischen Aminosäureresten.
Serinproteasen besitzen eine konservierte Anordnung von drei Aminosäureresten (Asp-His-Ser) im aktiven Zentrum (katalytische Triade).
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... Bei halbmaximaler Geschwindigkeit sind die Hälfte der Enzymmoleküle mit Substrat besetzt. Wechselzahl der Quotient aus kcat und KM ist ein „Gütesiegel“ eines Enzyms, ...
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... Enzyme und Enzymkinetik 2.4 Kinetik enzymkatalysierter Reaktionen 2.4.8 Michaelis-Menten-Gleichung -die Michaelis-Menten-Gleichung drückt die ...
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... –die Michaelis-Menten-Konstante entspricht der Substratkonzentration, bei der die Hälfte der Enzymmoleküle mit Substrat besetzt sind –entspricht der Substratkonzentration bei der das Enzym halbmaximal (wenn v = Vmax/2) arbeitet –besitzt die Einheit einer ...
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... 2.4 Kinetik enzymkatalysierter Reaktionen 2.4.10 Experimentelle Bestimmung der Michaelis-Menten-Konstanten steigende Substratkonzentration S1 S2 S3 S4 S5 ...
... Anfangsgeschwindigkeiten bei verschiedenen Substratkonzentrationen 2.4 Kinetik enzymkatalysierter ...
... Enzymkinetik 2.4 Kinetik enzymkatalysierter Reaktionen 2.4.11 Lineweaver-Burk-Beziehung -v-S-Diagramm (=Michaelis-Menten-Plot) -Lineweaver-Burk-Diagramm (=Doppelt-Reziproker-Plot) Bildung des Kehrwertes Substratkonzentration ...
... substratanaloge Verbindungen -die inhibierende Wirkung des Inhibitors hängt von der Affinität des Inhibitors und seiner vorliegenden Konzentration ab ...
... Beispiele -Folsäureantagonisten, wie Aminopterin oder Amethopterin, werden in der Tumortherapie eingesetzt. Sie hemmen das Enzym Dihydrofolatreduktase -Purin- und Pyrimidinantagonisten, wie Mercaptopurin und Fluoruracil, hemmen die Synthese der entsprechenden Basen und ...
... Enzymmoleküle eingesetzt werden - analog wird die Kurve flacher, wenn mehr Enzymmoleküle ohne Anwesenheit eines Inhibitors eingesetzt werden ...
... Biochemie I PhysiKurs 30 Enzyme und Enzymkinetik ...
... der Enzymaktivität -langfristig –Induktion –Repression -kurzfristig –Limitierte Proteolyse ...
... PhysiKurs 32 Enzyme und Enzymkinetik 2.6 Regulation der Enzymaktivität ...
... 2.6.2 Interkonversion – kovalente Modifikation ...
... und Enzymkinetik Trypsinogen (inaktiv) Enteropeptidase - N-terminales Hexapeptid Trypsin (aktiv) Chymotrypsin Trypsin Elastase aktiviert die ...
... Repression -Induktion – die Enzymmenge wird durch vermehrte Synthese gesteigert -Repression ...
... 36 Enzyme und Enzymkinetik 2.7 Proteasen 2.7.1 Allgemeine Eigenschaften -Proteasen katalysieren die ...
... der Komplementkaskade - Vertreter der Gerinnungskaskade Aspartylproteasen - Renin - Pepsin - HIV-Protease Cysteinproteasen - Caspasen ...
... Enzyme und Enzymkinetik 2.7 Proteasen 2.7.2 Serin-Proteasen -Serin-Proteasen gehören zusammen mit den Serin- ...
... Zentrum der Serin-Proteasen. Die spezifische Anordnung der katalytischen Triade führt zu ...
... Einstellung des Gleichgewichtszustandes. Wirken in geringen Mengen. Senken die Aktivierungsenergie der Reaktion herab. Fast alle Enzyme sind Proteine, mit Ausnahme einiger katalytisch aktiver RNA-Moleküle, die als Ribozyme bezeichnet werden (Beispiele sind selbst spleißende tRNA-Vorläufer, snRNAs und die Peptidyltransferase der großen ribosomalen Untereinheit). Substratspezifität: Enzyme setzen nur definierte Substrate um. Reaktionsspezifität: Enzyme katalysieren nur einen bestimmten Reaktionstyp. Die Reaktionsspezifität bildet die Basis für die Einteilung in Enzymklassen. Besitzen ein pH- und Temperaturoptimum (Pepsin besitzt ein Optimum im Bereich von pH 1-2, ...
... Daneben können Coenzyme dauerhaft mit dem Protein verbunden sein. In diesem Falle spricht man von prosthetischer Gruppe. Eine prosthetische Gruppe kann kovalent mit der Proteinkette verbunden sein (Bsp. Biotin) oder nicht-kovalent mit dem Protein assoziiert sein (Thiaminpyrophosphat). Die überwiegende Anzahl der Coenzyme leitet sich von Vitaminen ab. Sie werden von daher in Verbindung mit charakteristischen Stoffwechselreaktionen abgehandelt. 2.4 Kinetik enzymkatalysierter Reaktionen. 2.4.1 Wichtige kinetische Begriffe. a) Geschwindigkeitsgleichungen ...
... b) Geschwindigkeitsgleichungen Reaktion 0. Ordnung. Die Reaktionsgeschwindigkeit ist unabhängig von der Konzentration, d.h. v reagiert nicht auf eine Änderung der Konzentration. Eine Reaktion 0. Ordnung ist typisch für enzymatische Reaktionen im Sättigungszustand (alle Enzyme mit Substrat besetzt). Gleiches gilt auch für Transporter in einer Plasmamembran. ...
... Enzyme besitzen zur Bindung und Umsetzung des Substrates ein aktives Zentrum. Die Bindung des Substrates ist dabei von entscheidender Bedeutung für die Absenkung der Aktivierungsenergie. Die Geschwindigkeit einer enzymkatalysierten Reaktion hängt in erster Linie von der Substrat- und der Enzymkonzentration ab 2.4.4 Michaelis-Menten Betrachtung. Die Gesamtreaktion setzt sich aus zwei Elementarreaktionen zusammen: E + SESE + Pk hin k rück k cat. Die erste Reaktion entspricht der Bildung des Enzym-Substrat-Komplexes. In der zweiten Reaktion ...
... Hilfe der Geschwindigkeitsgleichungen für die Bildung und den Zerfall des ES-Komplexes im "steady state" herleiten. Eine Auftragung der Substratkonzentration gegen die Geschwindigkeit ergibt eine Sättigungskurve, d.h. die Geschwindigkeit nähert sich mit steigender Substratkonzentration einem Maximalwert der als V max bezeichnet wird (Sättigbarkeit enzymkatalysierter Reaktionen). Bei halbmaximaler Geschwindigkeit (V = ½ V max) erhält man K m = [S]. 2.4.7 Geschwindigkeit und Maximalgeschwindigkeit. Wenn die Substratkonzentration ausreichend hoch ist, ist die Reaktionsgeschwindigkeit ...
... M und Dissoziationskonstante und Affinität. Der Quotient aus k rück und k hin entspricht oft der Dissoziationskonstanten des ES-Komplexes. In den meisten Fällen ist k rück > k cat und damit ein Maß für die Substrataffinität m hin cat rück = Michaelis-Menten-Konstante (KM). Die Michaelis-Menten-Konstante entspricht der Substratkonzentration, bei der die Hälfte der Enzymmoleküle mit Substrat besetzt sind. Sie entspricht der Substratkonzentration bei der das Enzym halbmaximal (wenn v = V max/2 ) arbeitet. Besitzt die Einheit einer Konzentration (z.B. mmol/l), d.h. die ...
... 2.4.10 Michaeliskonstante: Experimentelle Bestimmung. Hinter der Michaelis-Menten-Kurve steckt eine Messreihe, bei der für steigende Substratkonzentrationen die jeweilige Reaktionsgeschwindigkeit bestimmt wird (wichtig: die Enzymkonzentration bleibt hier in allen Fällen konstant). Danach werden die ermittelten v-Werte gegen die ...
... aktive Zentrum bindet, aber durch das Enzym nicht bzw. nur sehr langsam umgesetzt wird. Die Wirkung eines kompetitiven Inhibitors lässt sich durch Erhöhung der Substratkonzentration aufheben (s.u.). Eine kompetitive Hemmung lässt sich z.B. durch eine Auftragung von 1/[S] vs. [1/v] (Lineweaver-Burk-Plot) folgendermaßen identifizieren: Die jeweiligen Geraden werden mit steigenden Inhibitorkonzentrationen steiler. 1/V max bleibt unverändert -1/K m 1/V max 1/v 1/[S] ungehemmt ...
... werden in der Tumortherapie eingesetzt. Sie hemmen das Enzym Dihydrofolatreduktase. Purin- und Pyrimidinantagonisten, wie Mercaptopurin und Fluoruracil, hemmen die Synthese der entsprechenden Basen und verhindern so die DNA-Synthese und damit die Vermehrung von Zellen. Die Acetylcholinesterase lässt sich kompetitiv, z.B. durch Physostigmin inhibieren (reversible Cholinestrerase-Inhibitoren). Kompetitive Inhibitoren der HMG-CoA-Reduktase (=Statine) werden zur Therapie der Hypercholesterinämie eingesetzt (bei der HMG-CoA-Reduktase handelt es sich um das Schrittmacherenzym der Cholesterinbiosynthese). HIV-Protease-Inhibitoren (z.B. Saquinavir) verhindern die Spaltung des HIV-Vorläuferproteins ("Polyprotein"). 2.5.2 Nicht-Kompetitive Inhibition. Der Inhibitor konkurriert nicht mit dem Substrat um die Bindung an das aktive Zentrum, sondern besitzt ...
... unterscheidet sich von der Bindungsstelle des Substrates. Wird die Aktivität verringert, spricht man von einem negativen allosterischen Faktor, im Fall einer Erhöhung von einem positiven allosterischen Faktor (Allosterscher Faktor - Allostersches Zentrum - Aktives Zentrum) 2.6.2 Kovalente Modifikation - Interkonversion. Schlüsselenzyme vieler Stoffwechselwege werden durch kovalente Modifikation reguliert. ...
... Dephosphoproteasen, Phosphoproteasen, ATP, ADP, Protease. 2.6.3 Limitierte Proteolyse. Ein gutes Beispiel ist die Aktivierung der pankreatischen Zymogene. Die pankreatischen Zymogene werden in einer inaktiven Vorstufe sezerniert und erst im Dünndarm aktiviert. Initial wird das Trypsinogen durch die Enteropeptidase der Dünndarmmukosa durch die Abspaltung eines aminoterminalen Dekapeptids aktiviert. Trypsin kann sich selbst und auch andere Zymogene aktivieren Trypsinogen (inaktiv) ...
... Matrix-Metallo-Proteasen (Zn 2+), Carboxypeptidase (Zn 2+), Angiotensin-Converting-Enzyme (Zn 2+), Metalloproteasen, Renin, Pepsin, HIV-Protease, Aspartylproteasen, Zymogene des Pankreas (Trypsin u.ä.), Vertreter der Komplementkaskade, Vertreter der Gerinnungskaskade, Serinproteasen 2.7.2 Serinproteasen. Viele Vertreter mit medizinischer Bedeutung sind Serinproteasen (s. Tabelle). Serin-Proteasen: Spaltspezifität. Trypsin spaltet innerhalb der Peptidkette nach basischen Aminosäuren Lysin und Arginin. Chymotrypsin spaltet nach aromatischen Aminosäuren (T rp, T yr und Phe). Elastase spaltet nach kleinen Seitenketten (z. B. Ala). Proteasen lassen sich in Endo- und ...
... wird das C-terminale Spaltprodukt kurzfristig in Form eines Esters (C-Terminus des Spaltproduktes mit dem Serin-Rest im aktiven Zentrum) verbunden, bevor es hydrolytisch freigesetzt wird. Viele Serinprotease-Inhibitoren hemmen den Serin-Rest, indem sie eine kovalente Bindung mit dem Serin-Rest eingehen. Allgemeine Prinzipien des Stoffwechsels. 3.1 Einführende Bemerkungen. 3.1.1 Grundlegende Begriffe. Unter dem Begriff Metabolismus fasst man sämtliche Prozesse eines lebenden Organismus zusammen, die zur Nutzung chemischer Energie führen und den Organismus in die Lage versetzen, seine diversen Funktionen zu erfüllen. Als Anabolismus bezeichnet man die Synthesewege des Stoffwechsels, als Katabolismus die abbauenden Wege. Viele Stoffwechselwege, wie z.B. ...