Neujahrsvorsätze funktionieren nicht. Das kennt jeder: Da nimmt man sich zum neuen Jahr weniger von diesem und mehr von jenem vor und spätestens Ende Februar sind alle guten Vorsätze wieder vergessen. Zurück bleibt das mulmige Gefühl, versagt zu haben, dass man eine Veränderung zum Positiven schon wieder hat sausen lassen. Besonders ermutigend ist das nicht. Aber wie können wir es schaffen, dass wir uns ein Ziel setzen und dieses dann auch erreichen? Mit diesen 6 Schritten geht es einfach!
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Photo by Kelly Sikkema on Unsplash


1. Schritt: Schreiben Sie Ihre Überlegungen und Ihre Ziele so genau wie möglich auf!

Ziele, die man nicht aufschreibt, sind nur Wünsche. Besorgen Sie sich ein Heft oder ein schönes Blanko-Buch für Ihr Zieltagebuch. Ein Word-Dokument auf dem Computer ist noch flexibler. Auch im Internet gibt es kostenlose und kostenpflichtige Seiten, auf denen Sie Ihre Ziele, Ihre Fortschritte und Ihre Gedanken festhalten können.

2. Schritt: Formulieren Sie Ihre Ziele – und zwar richtig!

Sätze wie “15 kg weniger wäre schon super” oder “Ich sollte mal ein bisschen mehr für mein Studium tun” sind nutzlos.
Eine gute Zielformulierung folgt der SMART-Regel:

S (specific = spezifisch)

Formulieren Sie Ihr Ziel so genau und individuell wie möglich.

 

M (measurable = messbar)

Ein wirksames Ziel muss messbar sein. Ein Ziel wie „Ich lese mehr Bücher“ ist es nicht. „Ich lese 50 Seiten am Tag“ oder „Ich lese 45 Minuten am Tag“ hingegen schon.

 

A (achievable = erreichbar)

Eine Gewichtsabnahme von 15 kg in 3 Wochen ist eher unwahrscheinlich. Wie wäre es mit 0,5 kg pro Woche?

 

R (realistic = realistisch)

Ähnlich wie A für achievable. 1 Stunde pro Tag lesen ist realistisch, 5 Stunden hingegen eher nicht. Bleiben Sie bei der Zielformulierung „auf dem Teppich“, aber strecken Sie sich ruhig ein bisschen.

 

T (time framed = terminiert, mit Zeitrahmen)

Schreiben Sie genau auf, bis wann Sie das Ziel erreichen wollen.
Darüber hinaus sollten Ziele in der 1. Person (Ich-Form), im Präsens (als hätten Sie es schon erreicht) und positiv formuliert sein.

Ein Ziel wie „Man sollte mal mehr für seine Gesundheit tun“ unterscheidet sich also wesentlich von einer Formulierung „Im August 2015 wiege ich 30 kg weniger.“

Nun überlegen Sie sich noch, wie Sie dieses Ziel erreichen möchten und stellen einen Aktionsplan auf: „Ich gehe 4 mal in der Woche für 60 Minuten zum Sport, esse täglich 5 Handvoll Obst/Gemüse und trinke 1,5 l Wasser. Abends esse ich keine Kohlehydrate.“ Das regelmäßige Erreichen dieser Mini-Ziele bringt Sie dem großen Ziel immer ein Stückchen näher.

3. Schritt: Überlegen Sie, warum Sie diese Ziele erreichen möchten

Warum wollen Sie Ihr Studium mit einer Gesamtnote von 2,0 abschließen? Warum 5 kg abnehmen? Warum möchte Sie sich mehr um Ihre Gesundheit kümmern oder einen Urlaub in Neuseeland verbringen? Die Formulierung eines Ziels und das Erstellen eines Aktionsplans mit Minizielen ist nur der erste Schritt.

Überlegen Sie sich GENAU, warum Sie Ihr Ziel erreichen möchten.

Je genauer Sie werden, desto mehr “Zug” hat das Ziel und desto besser können Sie sich immer wieder motivieren, alles zu tun, um dieses Ziel zu erreichen. Achten Sie auch darauf, dass die Gründe für ein Ziel vollgestopft sind mit Emotionen. Das “Warum?” soll Sie berühren, Sie anspornen, so dass Sie richtig aufgeregt werden und schon “mit den Hufen scharren”. Schon bei der Formulierung der Gründe können Sie spüren, wie sich Ihre innere Einstellung verändert.

Diese Gründe schreiben Sie in ihr Zieltagebuch, Ihre Datei oder online auf. Sie ist ständig erweiterbar. Wenn Ihnen noch gute Gründe einfallen, halten Sie sie sofort fest!

4. Schritt: Jeden Tag ein bisschen besser

Kein Mensch, der sich vorgenommen hat einen Marathon zu laufen, beginnt mit dem Training über die volle Distanz von über 42 km. Er beginnt mit ganz kurzen Distanzen wie 1 km, am nächsten Tag dann 1,2 km, am übernächsten Tag dann 1,3 usw. Irgendwann schafft er die Distanz!

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Bild: “ motivation, time management” von Chris Florence. Lizenz: CC BY 2.0

Das gilt auch für die meisten anderen Ziele. Sie wollen Ihr Studium disziplinierter angehen? Beginnen Sie mit 15 Minuten Extra-Lernzeit. Jetzt gleich. Stellen Sie sich den Timer auf Ihrem Handy auf 15 Minuten, legen Sie das Handy so hin, dass Sie die Anzeige nicht sehen und setzen Sie sich ans Lernen (schöne Musik zum Lernen gibt es übrigens auf YouTube, einfach mal nach „Music for Study“ suchen).

Schauen Sie nicht ständig auf die Uhr. Das lenkt nur ab, reißt Sie aus Ihrer Konzentration und die Zeit vergeht sowieso. Der Wecker wird klingeln und Sie davor bewahren, aus Versehen 16 Minuten zu arbeiten.

Hat’s funktioniert? Erstaunlich, wie schnell die Zeit vergeht, wenn man nicht ständig auf die Uhr schaut.

Morgen schaffen Sie 17 Minuten! Ganz bestimmt! So werden Sie jeden Tag ein bisschen besser. Wenn Sie es sich zutrauen, beginnen Sie gleich mit der Zeitspanne, die Sie für angemessen halten (z.B. 90 Minuten am Tag) und ziehen Sie davon erst einmal 50% wieder ab. Legen Sie heute noch los!

5. Schritt: Setzen Sie sich Teilziele

Um Ihr großes Ziel zu erreichen, müssen Sie es in kleine Teilziele oder Mini-Ziele aufteilen. Einen Elefanten isst man ja auch nicht auf einmal, sondern Bissen für Bissen. Schreiben Sie einen Plan, wie Sie vorgehen wollen. Setzen Sie sich als erstes Teilziel z.B.: ”In der ersten Klausur schreibe ich eine 2.” Überlege Sie nun, was Sie konkret wann und wie oft (Stichwort Zeitrahmen) tun müssen, um diese Zwei zu erreichen, z.B. eine Lerngruppe gründen, die sich drei Mal in der Woche für 2 Stunden trifft.

6. Schritt: Motivation, die anhält

Die “Schmetterlinge”, die Sie bei der Formulierung Ihrer großen Ziele im Bauch gespürt haben, nennt man “Motivation”. Das Dumme an Motivation ist, dass viele am Anfang gar nicht erwarten können loszulegen, aber sich dieser Elan dann ziemlich schnell in kleine Rauchwölkchen auflöst. Wie können Sie es schaffen, dass Sie dieses Gefühl von “Auf geht’s!” jeden Tag haben?

Indem Sie sich Ihre Ziele, Ihre Gründe (Motive!) und Ihre Teilziele täglich 2 x durchlesen. Einmal in der Früh, um sich sozusagen auf die richtige “Schiene” zu setzen, z.B. gleich morgens im Bett. Das gibt Ihnen dann auch gleich den richtigen Schubs zum Aufstehen. Gerne können Sie noch etwas zu den Gründen dazu schreiben, wenn Ihnen noch etwas einfällt. Abends schauen Sie sich Ihr Ziel-Tagebuch an und haken die erreichten Teilzielen ab (z.B. die gesunde Ernährung – gilt natürlich weiterhin für den nächsten Tag). Das Gefühl, ganz konkret etwas geschafft zu haben, motiviert sehr dranzubleiben!

Übrigens: Ausnahmen sind das Todesurteil für Ziele. Ausnahmen reißen ziemlich schnell ein. Fangen Sie erst gar nicht damit an, mal hier, mal da eine Ausnahme zu machen. Wenn Sie ständig das Gefühl haben, eine Ausnahme wäre nötig, um Ihre Motivation aufrecht zu erhalten, sollten Sie sich noch einmal überlegen, ob Ihr Ziel wirklich realistisch und erreichbar ist. Vielleicht haben Sie sich zu viel zugetraut oder zugemutet? Dann schrauben Sie Ihre Ansprüche ein kleines bisschen herunter, aber bleiben Sie dran!

Viel Erfolg!

Und denken Sie immer daran: In einem Jahr werden Sie sich wünschen, Sie hätten heute angefangen! Also, auf geht’s! Beginnen Sie gleich!

Michaela Münsterer ist Pädagogin M.A. und bietet mit dem zweifach zertifizierten Lerntraining „lernenhochzwei“ Nachhilfe der besonderen Art an: durch kreative Lerntechniken gehen Schüler und Schülerinnen von der Grundschule bis zur Abschlussklasse aktiv an den Lernstoff heran und lernen so nachhaltig und erfolgreich. Auch junge Erwachsene in Ausbildung oder Studierende profitieren von diesen neuen Lernwegen.

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www.lernenhochzwei.de

Michaela Münsterer
Pädagogin, M.A.

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Ein Gedanke zu „So erreichen Sie Ihre Ziele – 6 Schritte, um wirklich anzukommen!

  • Alex

    Besonders gefällt mir die Idee „Jeden Tag ein bisschen besser“. Oft bleiben wir in der Analyse-Paralyse und realisieren nicht, dass das einzige, das wir unternehmen können, genau jetzt geschieht.

    Sehr guter Weckruf, danke dafür!

    Liebe Grüße
    Alex