Lexikon

Zytomegalie

Definition Zytomegalie

auch bekannt als: Speicheldrüsenviruskrankheit

Zytomegalie Weltweit vorkommende Infektionskrankheit, deren Erreger, die so genannten »Zytomegalie-Viren«, jedoch nur abwehrgeschwächten Personen gefährlich werden können. Daher sind vor allem Menschen gefährdet, die an bösartigen Tumoren oder einer allgemeinen Abwehrschwäche wie AIDS leiden; zudem ganz besonders solche, bei denen eine Organverpflanzung vorgenommen wurde und die anschließend mit so genannten Immunsuppressiva behandelt werden, die das Immunsystem künstlich unterdrücken. Die Übertragung erfolgt entweder direkt von Mensch zu Mensch oder durch Kontakt mit Speichel, Harn, Stuhl oder Frischblut. Ihren Namen hat die Krankheit von den Riesenzellen (Megalozyten), die sich in Urin, Speichel und Magensaft nachweisen lassen. Gefährlich ist die Zytomegalie nur für ungeborene Kinder, die sich über die äußerlich gesunde, jedoch mit Viren infizierte Mutter anstecken. Bei ihnen entsteht ein außerordentlich vielgestaltiges Krankheitsbild, das sich entweder bereits im Mutterleib oder aber auch erst nach der Geburt entwickelt und dem der fetalen Erythroblastose ähnelt. Dabei kann es zu einer erheblichen Beeinträchtigung der geistigen und körperlichen Entwicklung kommen, und bisweilen endet die Zytomegalie sogar tödlich.

Eine Behandlung, die zur echten Heilung führt, existiert bisher nicht. Man kann jedoch mit geeigneten Medikamenten das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen sowie durch Zufuhr bestimmter Eiweißstoffe, so genannter Immunglobuline, die körperliche Abwehrkraft stärken. Auf diese Weise gelingt es, den Krankheitsverlauf in vielen Fällen zu mildern und die Zahl der Todesfälle zu senken.

Abbildungen

  • Zytomegalie_Virus_Cytomegalovirus_01.jpg

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