Lexikon

Vegetative Dystonie

Definition Vegetative Dystonie

auch bekannt als: Psychovegetatives Syndrom

Vegetative Dystonie Fehlregulation des vegetativen Nervensystems ohne nachweisbare Organschädigung. Die Diagnose »vegetative Dystonie« für subjektive Beschwerden, für die keine organische Grundlage gefunden wird, hat die frühere Diagnose »Neurasthenie« abgelöst. Für die Praxis ist es wichtig, die verschiedenen zugrunde liegenden Störungen zu differenzieren, weil sie unterschiedlicher Therapie bedürfen. Für alle psychovegetativen Störungen gilt allerdings ein gemeinsamer Therapiegrundsatz: Körperliche Belastung heilt, Schonung schadet. Da Erkrankungen dieser Art stets körperlich und seelisch geprägt sind, bedürfen sie sowohl einer ärztlichen als auch einer psychotherapeutischen Behandlung.

In der allgemeinen Krankheitsbetrachtung hat sich ein grundsätzlicher Wandel vollzogen: Man weiß heute, dass auch scheinbar rein körperliche Symptome entscheidend von der Persönlichkeit des Kranken mitgeprägt werden. Umgekehrt sind seelisch-geistige Störungen zum Teil biochemisch deutbar geworden. Hinter Krankheiten, die ihre Ursache in einer Störung des vegetativen Nervensystems zu haben scheinen und sich in Fingerzittern, Lidflattern, Schwitzen, raschem Wechsel der Gesichtsfarbe, Herz-. Kreislauf-, Atem- und Magen-Darm-Beschwerden äußern, können sich durchaus chronische Infektionskrankheiten, Hirnkrankheiten und Vergiftungen verbergen.

In jedem Fall handelt es sich bei der Diagnose »vegetative Dystonie« bzw. »psychovegetatives Syndrom« um einen etwas schwammigen Begriff, der über das Wesen der Erkrankung im Grunde wenig aussagt. Bedeutungsgleiche Bezeichnungen sind:

  • neurovegetative Dystonie;
  • neurozirkulatorische Dystonie;
  • vasomotorische Dystonie;
  • vegetative Stigmatisation;
  • vegetative Neurose;
  • vegetative Ataxie
  • vegetativ-endokrines Syndrom;
  • funktionelles Syndrom;
  • psychogenes Syndrom;
  • Organneurose.