Lexikon

Schlafkrankheit

Definition Schlafkrankheit

Schlafkrankheit Nur im tropischen Afrika vorkommende Infektionskrankheit, die durch Stechfliegen (Tsetsefliegen) übertragen und von so genannten Trypanosomen, die mit dem Stich der Fliegen in den menschlichen Körper gelangen, ausgelöst wird. Die Erkrankung entwickelt sich langsam und beginnt mit einer schmerzhaften, entzündlichen Schwellung an der Stichstelle. Die Erreger vermehren sich lokal, breiten sich nach einigen Wochen über die Blut- und Lymphgefäße aus und verursachen Fieber, Milz- und Lymphknotenschwellungen. Danach folgen Blutarmut, Müdigkeit, gelegentliche Temperatursteigerungen, Kopfschmerzen und Schwindel. Schließlich führt die Krankheit über Sprachstörungen und Krämpfe zu jenem Zustand anhaltender Bewusstlosigkeit, Schlafsucht und völliger körperlicher Erschöpfung, den man Lethargie nennt. Sofern keine Behandlung erfolgt, ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, wann die Erkrankten von ihrem Leiden erlöst werden.

Die Schlafkrankheit ist heilbar geworden, seit gut wirksame chemische Substanzen (das erste entscheidende war »Germanin«) gefunden wurden. Allerdings ist die Behandlung schwierig. Zum einen haben die gegen Trypanosomen wirksamen Antiparasitenmittel zahlreiche, mitunter sogar tödliche Nebenwirkungen, zum anderen sind die Erreger gegen viele Medikamente unempfindlich geworden. Impfstoffe sind in der Erprobungsphase. In Gegenden, in denen die Schlafkrankheit häufig ist, versucht man, der übertragenden Tsetse-Fliegen Herr zu werden, meist jedoch mit mäßigem Erfolg. Bei Reisen in derartige Gebiete sollte auf jeden Fall eine individuelle vorbeugende Behandlung mit speziellen Medikamenten durchgeführt werden.