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Sarkom

Definition Sarkom

Sarkom Äußerst bösartige Bindegewebsgeschwulst, die von Knorpel, Knochen, Bindegewebe, Knochenmark oder Gefäßen ausgehen kann. Dementsprechend unterscheidet man Unterformen mit unspezifischen Zellen von solchen, die Merkmale des Ausgangsgewebes aufweisen. Dies sind im Einzelnen:

  • das Chondrosarkom, das sich aus Knorpelgewebe bildet;
  • das Osteosarkom, die häufigste bösartige Knochengeschwulst;
  • das Myosarkom, das sich im Muskelgewebe entwickelt;
  • das Liposarkom, eine Geschwulst aus Fettgewebe;
  • das Fibrosarkom, eine harte Geschwulst mit hohem Faseranteil;
  • das Hämangiosarkom, das in Blutgefäßwänden entsteht.

Alle Sarkome sind deswegen so gefährlich, weil sie schon in einem sehr frühen Stadium ihre zerstörerischen Zellen ausstreuen und über den Blutweg Metastasen (Tochtergeschwülste) in weit entfernten Geweben erzeugen.

Wie erwähnt, ist mit etwa 1 Prozent aller bösartigen Geschwülste das Osteosarkom die häufigste Sarkomform. Es bildet sich vorzugsweise in der Nähe des Kniegelenks sowie in Becken, Wirbelsäule, Kiefer und Oberarm. Männer – meist schon im jugendlichen Alter von 10–25 Jahren – werden häufiger befallen als Frauen. Die ersten Anzeichen sind uncharakteristisch und äußern sich in allgemeinem Krankheitsgefühl, örtlichem Schmerz, Schwellung und Bewegungseinschränkungen des Nachbargelenks. Die Diagnose wird durch Röntgenaufnahme, Knochenbiopsie und Szintigrafie gesteilt. Die Behandlung besteht in der Amputation weit im Gesunden, anschließend in einer längeren Nachbehandlung mit Chemotherapie und eventuell Nachbestrahlung. Die Prognose ist sehr schlecht: Nur 10–15 Prozent der Patienten überleben die nächsten 5 Jahre.

Die bösartigste aller Knochengeschwülste ist jedoch das aus dem Knochenmarkbindegewebe entstehende Ewing-Sarkom mit frühzeitiger Metastasierung, von dem wieder bevorzugt männliche jugendliche betroffen werden.

Abbildungen

  • Sarkom_Milz_Milztumor1.jpg

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