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Mastopathie

Definition Mastopathie

Mastopathie Oberbegriff für verschiedene gutartige Umbauvorgänge der weiblichen Brustdrüse, die entweder nur in abgegrenzten Bezirken auftreten oder diffus die ganze Brust betreffen, und zwar vor allem in Form von Bindegewebswucherungen und Bildung zahlreicher Gewebshohlräume (Zysten) unterschiedlicher Größe. Die Mastopathie tritt vor allem bei Frauen im 3.-5. Lebensjahrzehnt auf; im späteren Lebensalter kommt sie dann wieder seltener vor.

Die Hauptsymptome sind: traubenähnliche, unscharfe Verhärtungen oder feste Knoten in der Brustdrüse (die ganze Brust kann sich fester anfühlen), Brustdrüsenschmerzen in der 2. Hälfte des Menstruationszyklus sowie Absonderungen aus den Brustwarzen. Ursache dieser Veränderungen sind hormonelle Störungen, die nicht selten mit Unregelmäßigkeiten des weiblichen Zyklus einhergehen und in erster Linie auf einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Gestagen beruhen. Außerdem besteht ein Überschuss an Prolaktin, einem Hormon der Hirnanhangdrüse, das die Milchproduktion steuert.

Anhand der feingeweblichen Veränderung kann man die Mastopathie in 3 Typen einteilen:

  • Typ I (70 Prozent aller Fälle): einfache Zystenbildung und Bindegewebsvermehrung ohne gesteigertes Wachstum der Drüsenzellen. Dies ist die häufigste Form, bei der kein Krebsrisiko besteht.
  • Typ II (Häufigkeit etwa 25 Prozent): wie Typ I mit vermehrtem Epithelwachstum, aber ohne entartete Zellen; das Krebsrisiko ist gering.
  • Typ III (etwa 5 Prozent der Fälle): wie Typ II, jedoch mit atypischen, von der normalen Form und Struktur abweichenden Zellen. Hierbei ist das Krebsrisiko viermal so hoch, so dass diese Form der Mastopathie als Krebsvorkrankheit (Präkanzerosen) gilt.

Bei Frauen mit Mastopathie von Typ II und III sind Kontrollen durch Mammografie in ein- bis zweijährigen Abständen angebracht; außerdem sollten diese Frauen regelmäßig eine Selbstuntersuchung der Brust vornehmen (Brustkrebs).

Für die Behandlung der Mastopathie vom Typ I und II kommen die unter Brustdrüsenschmerzen genannten Maßnahmen in Betracht. Tritt daraufhin keine Besserung ein, kommt eine Therapie mit Hormonen (Androgene, Schilddrüsenhormon, Östrogen, Gestagen, Hemmstoffe des Prolaktins) in Betracht, wodurch in etwa 60 Prozent eine deutliche Besserung erzielt wird. Die operative Entfernung der Brust, deren psychologische Bedeutung für die Frau nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, bleibt nur schweren, auf die Behandlung nicht ansprechenden, mit einem erhöhten Krebsrisiko belasteten Fällen vorbehalten.

Abbildungen

  • Mastopathie_Brustdrüse_Fibrocystic_change_-_intermed_mag.jpg

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