Unfallchirurgie Teil 1 von Dr. Jochen Wiegand

Über den Vortrag

Der Vortrag „Unfallchirurgie Teil 1“ von Dr. Jochen Wiegand ist Bestandteil des Kurses „Unfallchirurgie“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

  • Polytrauma
  • Verbrennungen
  • Kälteschäden / Allgemeine Traumatologie
  • Frakturen
  • Kompartmentsyndrom / Sudeck-Syndrom
  • Luxationen / Epiphysenfrakturen

Quiz zum Vortrag

  1. Es muss immer mindestens eine lebensbedrohliche Verletzung vorliegen.
  2. Es müssen mindestens drei Organsysteme betroffen sein.
  3. Eine Möglichkeit zur Einteilung des Schweregrades eines Polytraumas ist der Child Pugh Score.
  4. Falls das CT im erstversorgenden Klinikum nicht verfügbar ist, reicht das konventionelle Ganzkörperröntgen zur Diagnostik aus.
  5. Die Versorgung von Frakturen mittels Fixateur externe zählt zu den Sofortoperationen.
  1. Uratnephropathie.
  2. ARDS.
  3. Multiorganversagen.
  4. SIRS.
  5. Verbrauchskoagulopathie.
  1. APACHE-II, ISS und Schweiberer sind Scores zur Einteilung des Schweregrades eines Polytraumas.
  2. Kosmetisch unvorteilhafte Weichteilverletzungen sollten sofort nach Stabilisierung der Vitalparameter operiert werden.
  3. Die klinische Untersuchung des Patienten hat seit der Verwendung der CT an Bedeutung verloren.
  4. Das ARDS ist immer zweifelsfrei mittels Röntgen-Thorax-Aufnahmen in zwei Ebenen zu diagnostizieren.
  5. Die disseminierte intravasale Gerinnung dient der Stillung einer lebensbedrohlichen Blutung.
  1. IIa.
  2. I.
  3. IIb.
  4. III.
  5. IV.
  1. Bei einem etwa einjährigen Säugling ist die relative Fläche des Kopfes ungefähr doppelt so groß wie bei einem Erwachsenen.
  2. Nach der sog. Handflächenregel beträgt die Handfläche des Messenden etwa 2% seiner eigenen Körperoberfläche.
  3. Die Arme eines Erwachsenen machen jeweils etwa 18% seiner Körperoberfläche aus.
  4. Die Vorderseite des Rumpfes eines Erwachsenen macht 9% seiner Körperoberfläche aus.
  5. Ein Bein eines Erwachsenen macht 9% seiner Körperoberfläche aus.
  1. 8 Liter
  2. 4 Liter
  3. 6 Liter
  4. 10 Liter
  5. 12 Liter
  1. Alle Aussagen treffen zu.
  2. Die Verbrennungskrankheit tritt auf ab einer betroffenen Körperoberfläche von etwa 20%.
  3. In der ersten Phase werden massiv Katecholamine und Mediatoren ausgeschüttet und es kommt zum Verbrennungsschock.
  4. Ab dem zweiten bis dritten Tag beginnt die eigentliche Verbrennungskrankheit, hervorgerufen durch ein sog. Verbrennungstoxin.
  5. Die Sepsis stellt die häufigste Todesursache dar.
  1. Stadium IIb heilt normalerweise ohne Narbenbildung.
  2. Sonnenbrand heilt meist spontan.
  3. Nach einer Verbrennung des Stadiums IIa kann es zu Pigmentveränderungen der geschädigten Haut kommen.
  4. Ab Stadium III spürt der Patient an der betroffenen Stelle keine Schmerzen mehr.
  5. Den Zustand der Verkohlung von Haut, Knochen und Muskeln beschreibt Stadium IV.
  1. Eine Verbrennung des gesamten Rückens einer erwachsenen Person umfasst etwa 18% der gesamten Körperoberfläche.
  2. Da der Kopf ein lebenswichtiges Körperteil ist, wird eine Verbrennung seiner Oberfläche doppelt gewichtet.
  3. Ist der Unterarm komplett verbrannt, umfasst dies circa 9%.
  4. Sind beide Oberschenkel verbrannt, entspricht dies 27% der gesamten Körperoberfläche.
  5. Bei adipösen Patienten können bis zu 150% der Körperoberfläche eines erwachsenen Menschen verbrannt sein.
  1. Die Prüfung des Tetanusimpfstatus des Patienten ist obligat.
  2. Mit der Wunde verschmolzene Fremdstoffe sollten zur Vermeidung einer Infektion schon am Unfallort entfernt werden.
  3. Die Indikation zur Escharotomie sollte schon bei Stadium I und II großzügig gestellt werden.
  4. Eine Hauttransplantation erfolgt im Rahmen der Versorgung von Verbrennungen nur äußerst selten.
  5. Bakterielle Superinfektionen sind nach Verbrennungen äußerst selten, da die Wunden durch die einwirkende Hitze langfristig desinfiziert werden.
  1. Entfernung von nekrotischem Gewebe
  2. Großzügige Volumengabe
  3. Analgosedierung
  4. Stabilisierung der Vitalparameter
  5. Steriles Abdecken der Wunden
  1. Die Patienten sollten möglichst schnell auf normale Körpertemperatur erwärmt werden.
  2. Beim Grad 1 kommt es zum Gefäßspasmus mit Zyanose.
  3. Grad 2 ist, analog zu den Verbrennungen, durch Blasenbildung gekennzeichnet.
  4. Eine Anästhesie durch Gewebsnekrose tritt bei Grad 3 auf.
  5. Kammerflimmern kann durch zu schnelles Erwärmen des Patienten hervorgerufen werden
  1. Distorsion = Prellung
  2. Fraktur = vollständige Kontinuitätsunterbrechung eines Knochens
  3. Fissur = Spaltbildung
  4. Luxation = Verrenkung
  5. Infraktion = Spaltbruch ohne vollständige Kontinuitätsunterbrechung
  1. Kompressionsschmerz
  2. Krepitation
  3. Radiologischer Nachweis
  4. Sichtbare Knochenenden
  5. Groteske Fehlstellung
  1. Die Nummerierung richtet sich nach der Häufigkeit der Frakturen der jeweiligen Knochen.
  2. Knochen sind fortlaufend nummeriert.
  3. Die Frakturen werden nach Schweregrad eingeteilt.
  4. Die Klassifikation beinhaltet die Lokalisation am jeweiligen Knochen.
  5. Kleine Buchstaben geben Auskunft über die Komplexität bzw. Gelenkbeteiligung.
  1. Sekundäre Frakturheilung kann durch Nagelosteosynthese vermieden werden.
  2. Bei der primären Frakturheilung kommt es nicht zur Kallusbildung.
  3. Sekundäre Frakturheilung geht mit Kallusbildung einher.
  4. Die Heilung kann bis zu 12 Wochen dauern.
  5. Eine offene Reposition mit Plattenosteosynthese entspricht der primären Frakturheilung.
  1. Alle Antworten sind richtig.
  2. Fettembolie
  3. Pseudarthrose
  4. Kompartmentsyndrom
  5. Wundinfektion
  1. Jede Fraktur stellt definitionsgemäß eine "pathologische Fraktur" dar, da nur ein intakter Knochen nicht pathologisch ist.
  2. Eine "pathologische Fraktur" ist definitionsgemäß eine Fraktur, die ohne adäquates Trauma auftritt (z.B. Sinterungsfraktur bei Osteoporose).
  3. Entstehungsmechanismen durch Traumata kann man in direkte und indirekte Traumata einteilen.
  4. Ermüdungsfrakturen entstehen schleichend durch Überlastung.
  5. Frakturen können durch Knochenmetastasen (z.B. des Mammakarzinoms) verursacht werden.
  1. Die Klassifikation nach Tscherne und Oestern dient der Einteilung des Schweregrads einer begleitenden Weichteilverletzung bei offenen und geschlossenen Frakturen.
  2. Die punktförmige Durchspießung der Haut von innen entspricht am ehesten Grad 3 bei offenen Frakturen.
  3. Die Amputation einer Extremität entspricht am ehesten Grad 0, sowohl bei offenen als auch bei geschlossenen Frakturen.
  4. Besteht eine unbedeutende Weichteilverletzung, so ist dies am ehesten mit Grad 4 zu klassifizieren.
  5. Ein Kompartment-Syndrom ist insbesondere bei offenen Frakturen mit einem hohen Schweregrad assoziiert.
  1. Etagenfraktur = Fraktur, die z.B. vom Oberarm bis in den Unterarm reicht
  2. Serienfraktur = mehrere Frakturen einer Extremität, z.B. des Beins
  3. Polyfraktur = Frakturen mehrerer Extremitäten
  4. Querfraktur = Frakturlinie verläuft quer zur Längsachse eines Knochens
  5. Polytrauma = gleichzeitige Verletzung mehrerer Organsysteme von denen eine oder die Kombination mehrerer lebensbedrohlich ist
  1. Unter einer Pseudarthrose versteht man das Ausbleiben der Konsolidierung nach Ablauf von 12 Monaten.
  2. Ursache einer verzögerten Frakturheilung können Instabilität, Knochennekrosen oder eine Fragmentdiastase sein.
  3. Infektionen stellen einen Risikofaktor für die Entstehung einer Pseudarthrose dar.
  4. Eine hypertrophe Pseudarthrose kann durch unzureichende Ruhigstellung entstehen.
  5. Eine Therapieoption bei Defektpseudarthrosen ist die Spongiosaplastik.
  1. Der Fixateur externe wird oft bis zur vollständigen Genesung im Knochen belassen, da er die notwendige Stabilität bei starker Belastung bietet.
  2. Die Kirschnerdraht-Osteosynthese ist ein häufig bei kindlichen Frakturen angewandtes Verfahren.
  3. Die Zuggurtung kommt bei Frakturen mit Zugbelastung (z.B. im Bereich eines Muskelansatzes) zur Anwendung.
  4. Die Marknagelung ist eine stabile Osteosynthese zur Versorgung langer Röhrenknochen.
  5. LISS bezeichnet eine Form der Osteosynthese, bei der winkelstabile Platten über ein minimalinvasives Verfahren eingebracht werden.
  1. Die sogenannte "Crush-Niere" bezeichnet eine akute Niereninsuffizienz infolge einer Rhabdomyolyse bei großen Weichteilverletzungen.
  2. Wundinfektionen spielen als Komplikation nach Frakturen eher eine untergeordnete Rolle.
  3. Die Fettembolie kommt fast ausschließlich bei Patienten mit vorbestehender Hypercholesterinämie vor.
  4. Überschießende Kallusbildung ist vor allem ein Problem geriatrischer Patienten.
  5. Immobilisation stellt keinen wesentlichen Risikofaktor für weitere Komplikationen dar.
  1. Unterschenkel.
  2. Bauchhöhle.
  3. Unterarm.
  4. Oberschenkel.
  5. Oberarm.
  1. Fehlende Fußpulse bereits zu Beginn der Symptomatik
  2. Prätibiale Schmerzen
  3. Spannungsgefühl
  4. Sensibilitätsstörung
  5. Zehen- und Fußheberschwäche
  1. Femoralisloge
  2. Oberflächliche Flexorenloge
  3. Tiefe Flexorenloge
  4. Extensorenloge
  5. Peroneusloge
  1. Einschnürende Verbände können auslösend wirken.
  2. Es sind fast nur Patienten unter 40 Jahren betroffen.
  3. Männer sind häufiger betroffen als Frauen.
  4. Die Sudeck-Dystrophie tritt bevorzugt an proximal gelegenen Knochen auf.
  5. Es handelt sich um eine systemische Infektion.
  1. Stadium III wird auch als blaues Stadium bezeichnet.
  2. Es beginnt häufig mit nächtlichem Ruheschmerz und Bewegungsschmerz.
  3. Im Stadium der Dystrophie schrumpfen die Weichteile.
  4. Stadium I gilt als rotes Stadium.
  5. Die Therapie erfolgt häufig durch Reduktion des Sympathikotonus.
  1. Alle Antworten treffen zu.
  2. Röntgen im Seitenvergleich
  3. Ninhydrintest
  4. Knochenszintigraphie
  5. Klinische Untersuchung
  1. Schädel-MRT zum Ausschluss einer zentralen Genese
  2. Anamnese und klinische Untersuchung
  3. Phlebographie zum Ausschluss einer tiefen Beinvenenthrombose
  4. Intrakompartimentelle Druckmessung
  5. Tasten der peripheren Pulse
  1. Die Gabe eines Heparin-Bolus i.v. ist als alleinige therapeutische Maßnahme oft ausreichend.
  2. Auch bei reinem Verdacht auf ein Kompartment-Syndrom sollten bereits engmaschig klinische Kontrollen erfolgen.
  3. Bei drohendem Kompartment-Syndrom kann zunächst unter konservativer Therapie (Kühlen, Antiphlogistika) zugewartet werden.
  4. Frühzeitiges operatives Eingreifen mittels Fasziotomie stellt eine wichtige Maßnahme dar.
  5. Nach Abschwellung muss ein durch Fasziotomie gesetzter Defekt meist zweizeitig verschlossen werden.
  1. Periphere Polyneuropathie
  2. Phlebothrombose
  3. Phlegmasia coerulea dolens
  4. Thrombophlebitis
  5. Überlastung
  1. Immer zirkulären Gips anlegen.
  2. Atraumatische OP-Technik bevorzugen.
  3. Bei gespannter Faszie auf eine Naht verzichten.
  4. Zweizeitigen Wundverschluss bei starker Schwellung durchführen.
  5. Beschwerden des Patienten ernst nehmen.
  1. Tüpfelnägel und Ölflecken
  2. Hyperhidrosis
  3. Hypertrichosis
  4. Wetterabhängigkeit der Beschwerden
  5. Fibrosierung und Weichteilschrumpfung
  1. Zunehmende Demineralisierung bis zum "Glasknochen"
  2. Tophusstachel
  3. Knochenzysten
  4. Sichtbarer Frakturspalt
  5. Schwanenhalsdeformität
  1. Schultergelenk
  2. Patella
  3. Ellenbogengelenk
  4. Handgelenk
  5. Unteres Sprunggelenk
  1. Bei habituellen Luxationen hat sich als Therapie die Arthrodese etabliert.
  2. Außerhalb des Gelenkes kommt es zur federnden Fixation.
  3. Die leere Gelenkpfanne ist ein sicheres klinisches Zeichen.
  4. Luxationen sollten möglichst zeitnah reponiert werden.
  5. Die Überprüfung von Durchblutung, Motorik und Sensibilität ist obligat.
  1. Frakturen vom Typ Aitken 2 werden gegipst.
  2. Sie werden nach Salter und/oder Aitken eingeteilt.
  3. Bei Aitken Typ 4 gibt es keine kausale Therapie.
  4. Eine Folge von Epiphysenfrakturen können Wachstumsstörungen mit Längendifferenz im Seitenvergleich sein.
  5. Eine OP kann auch schon im Aitken Stadium 1 indiziert sein, wenn es zur Dislokation kommt.
  1. Aitken 4 entspricht einer Epiphysenstauchung.
  2. Aitken 1 beschreibt eine Epiphysenfraktur.
  3. Aitken 3 beschreibt eine Epiphysenlösung.
  4. Aitken 4 ist gut kausal therapierbar.
  5. Aitken 4 ist radiologisch zweifelsfrei zu diagnostizieren.

Dozent des Vortrages Unfallchirurgie Teil 1

Dr. Jochen Wiegand

Dr. Jochen Wiegand

Dr. Jochen Wiegand praktiziert als Oberarzt der Chirurgischen Abteilung der Asklepiosklinik in Lich. Er hat sich auf den Fachbereich Chirurgie spezialisiert.

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