Der Vortrag „Lernen & Gedächtnis“ von PD Dr. rer. medic. Sven Benson ist Bestandteil des Kurses „Psychologie und Soziologie für Mediziner*innen“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Ein 13-jähriger afroamerikanischer Junge aus Baltimore, einer der nordamerikanischen Städte mit der höchsten Mordrate, macht einen Schüleraustausch in Deutschland. Bei einer Party in der Schule platzt ein Luftballon. Bei dem Knall stürzt sich der Junge auf den Boden und hält sich die Hände über den Kopf. Alle deutschen Kinder schauen verwundert zu ihm hinüber. Nach der Theorie der klassischen Konditionierung, ist der Luftballon...
Ein Professor der Anatomie ist im Institut für seine launische Art bekannt. Auch dieses Semester triezt er wieder seine Studenten am Präpariertisch. Wenn ein Student eine Struktur nicht nennen kann, wird der Professor schnell laut und wirft den Studenten aus dem Saal. Als Folge trauen sich die Studenten, die dem Professor unterstellt sind, kaum etwas anderes in ihrer Freizeit zu tun, als zu lernen. Welche Aussage beschreibt diese Situation lerntheoretisch am besten?
Der Zahnarzt eines Kindes ist verzweifelt. Nun zum dritten Mal in Folge hat es das Kind geschafft, sich der Behandlung durch Schreien, Weinen und um sich schlagen zu entziehen. Der Arzt hat jedesmal wenn ein bestimmter Punkt in der Vehemenz, in der sich das Kind wehrte, erreicht war, die Behandlung abgebrochen. Welcher Lernprozess hat bei dem Kind stattgefunden?
Ein 25-jähriger ehemaliger Soldat wurde bei einem Auslandseinsatz verwundet. Während einer Routineuntersuchung ertönt der Feueralarm. Ihr Patient wird daraufhin blass und kaltschweißig.Wie lässt sich die Symptomatik des Patienten lerntheoretisch am ehesten einordnen?
Das Phänomen der antizipatorischen Übelkeit bei Krebspatienten lässt sich lerntheoretisch durch die klassische Konditionierung erklären. Dabei erhalten Krebspatienten ein chemotherapeutisches Medikament, das zu Übelkeit führen kann. Bei einigen Patienten kann bei weiteren Behandlungszyklen die Übelkeit bereits vor Behandlungsbeginn, allein durch den Krankenhausgeruch, ausgelöst werden.Worin besteht hierbei die unkonditionierte Reaktion?
Eine Patientin in der Psychosomatik beschreibt Ihnen, dass sie „täglich mehrere Fressattacken“ habe. Sie stecke „danach jedes Mal den Finger in den Hals“, um ein Erbrechen zu induzieren. Nach dem Erbrechen gehe es ihr insofern besser, als dass ihre Angst vor einer Gewichtszunahme für kurze Zeit verschwinde.Welcher Lernmechanismus führt zur Aufrechterhaltung des beschriebenen Verhaltens (Essanfälle/Erbrechens)?
Ein Patient leidet häufig unter allergischen bedingten Atemwegs-Symptomen. Der Patient inhaliert jedes Mal ein cortisonhaltiges Präparat, durch das sich die Beschwerden zeitnah bessern. Lerntheoretisch lässt sich die wiederholte Inhalation erklären durch:
Die Eltern des 4-jährigen Torben-Hendrik leiden unter dem Verhalten ihres Sohnes. Dieser quengelt und weint an der Supermarktkasse immer so lange, bis seine Eltern ihn entnervt die gewünschten Süßigkeiten kaufen. Eine Bekannte gibt den Ratschlag, keinerlei Reaktion mehr auf Quengeln zu zeigen und stattdessen gelegentlich Süßigkeiten zu geben, wenn der Sohn sich positiv verhält.Wenn die Eltern künftig den Ratschlag befolgen, bedeutet dies im Sinne der operanten Konditionierung, dass das Quengeln...
Ein Zivildienstleistender beobachtet an seinem ersten Arbeitstag, wie eine Pflegekraft die Patientenrufanlage bedient. Er schafft es daraufhin, den Anlage ohne Ausprobieren selbst zu bedienen.Wodurch ist dies am ehesten zu erklären?
Ein Patient mit einer ausgeprägten Angst vor Hunden soll sich in den nächsten Wochen im Beisein seiner Therapeutin wiederholt angstbesetzten Situationen aussetzen (z.B. sich in einem Raum mit einem Hund aufhalten, den Hund streicheln etc.). Die Therapeutin erläutert, dass es dadurch zu einer Art „Gewöhnung“ an den Angstauslöser komme und so die Angst letztlich verlernt werde. Diese „Gewöhnung“ wird bezeichnet als...
Peter lernt für eine Chemieklausur erst am Tag vor der Prüfung. Als er sich ausreichend vorbereitet fühlt, „nutzt“ er die verbleibende Zeit und lernt abends noch Biologie. Obwohl er sich eigentlich ausreichend gut auf die Chemieklausur vorbereitet hatte, fallen ihm in der Prüfung nur biologische Details ein. Sein Wissen über die Chemie ist hingegen wie blockiert.Dies ist am ehesten zu erklären durch...
Peter lernt für eine Chemieklausur erst am Tag vor der Prüfung, da er in den Tagen davor Biologie lernen musste. Ihm fällt es schwer, sich ausreichend gut auf die Chemieklausur vorzubereiten. Ihm fallen ständig biologische Details ein, die einen Wissenserwerb in Chemie blockieren.Dies ist am ehesten zu erklären durch
Frau M., 68 Jahre alt, hat einen Schlaganfall erlitten. Das neuropsychologische Konsil ergibt, dass Frau M. vorrangig eine Störung des deklarativen episodischen Gedächtnis erlitten hat. Welche Schwierigkeiten werden bei Frau M. am ehesten zu beobachten sein?
In einem psychoneuroimmunologischen Experiment wurde mehrfach ein intensiv schmeckendes Getränk zusammen mit einer Adrenalin-Injektion, die zuverlässig eine erhöhte Aktivität der natürlichen Killerzellen verursacht, verabreicht. Es konnte nachgewiesen werden, dass nach einigen Lerndurchgängen bereits die alleinige Gabe des Getränks – ohne Adrenalin-Injektion – ausreichte, um die Aktivität der natürlichen Killerzellen zu erhöhen.Durch welchen lerntheoretischen Vorgang lässt sich dieser Vorgang am ehesten erklären?
Das Phänomen der antizipatorischen Übelkeit bei Krebspatienten lässt sich lerntheoretisch durch die klassische Konditionierung erklären. Dabei erhalten Krebspatienten ein chemotherapeutisches Medikament, das zu Übelkeit führen kann. Bei einigen Patienten kann bei weiteren Behandlungszyklen die Übelkeit bereits vor Behandlungsbeginn, allein durch den Krankenhausgeruch, ausgelöst werden.Worin besteht hierbei die konditionierte Reaktion?
Eine Patientin hat bei einem Verkehrsunfall ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Nach kurzer, initialer Bewusstlosigkeit ist sie bei der stationären Aufnahme bereits wieder wach, ansprechbar und orientiert. Allerdings fallen Beeinträchtigungen der Gedächtnisleistung auf. So kann sie sich weder an den Unfall noch an einen Zeitraum von drei Tagen vor dem Unfall erinnern. Neue Informationen kann sie hingegen problemlos aufnehmen und wiedergeben. Welche Störung der Gedächtnisleistung besteht bei dieser Patientin?
Ein Neurologe möchte die Fähigkeit eines Patienten überprüfen, wie viele Zahlen dieser sich unmittelbar merken kann.Welche Gedächtnisfunktion wird am ehesten überprüft?
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