Viele Manager und Recruiter haben Sorgen davor, nicht genügend qualifizierte Mitarbeiter zu haben, hegen aber gleichzeitig Vorurteile gegen eLearning-Trends. Gerade wenn das Budget für Mitarbeiterfortbildungen niedrig gehalten werden muss und Sie trotzdem für den besten Wissensstand bei Ihren Mitarbeitern sorgen wollen, sollten Sie sich die Vorteile einer Lernplattform genauer ansehen. Wir erklären Ihnen, wann und warum Sie auf ein LMS und hybrides Lernen setzen sollten.
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Bild: “Congreso Ikasnabar 2013, Zalla” von Gorka Palazio. Lizenz: CC BY SA 2.0


LMS im Überblick

Ein Learning Management System, kurz LMS, ist eine einfach zu bedienende und gleichzeitig funktionale Software-Umgebung, die beim Vermitteln von Lerninhalten hilft. Als web-basierte Lernumgebung ermöglicht ein LMS neben der Bereitstellung von Inhalten und Organisation von Lernprozessen auch die direkte Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden.

Ein LMS ist das Mittel erster Wahl um…

  • den Lernbetrieb in Ihrem Unternehmen zu verschlanken
  • Lernprozesse zu optimieren
  • Ihre Verwaltungsaufgaben zu minimieren
  • Mitarbeiter gezielt zu fördern
  • besondere Kompetenzen frühzeitig zu erkennen

Das Spektrum reicht dabei von zahlreichen kommerziellen Lösungen, über Systeme, bei denen nur eine einmalige Einrichtung bezahlt werden muss, bis hin zu kostenfreien Plattformen wie Moodle. Beachten Sie bei Open-Source-Lösungen unbedingt, dass Sie diese erst an Ihre konkreten Bedürfnisse anpassen müssen.

Fehlen Ihnen dazu technisches Know-How oder die entsprechenden Mitarbeiterkapazitäten, ist eine kommerzielle Lösung wahrscheinlich die bessere Wahl. Für eine Laufzeit von drei Jahren veranschlagen die beliebtesten Lösungen wie WebCT, Blackboard oder Clix, die auch an deutschen Hochschulen eingesetzt werden, rund 250.000 Euro.

Bei der Auswahl eines passenden LMS lohnt sich der Blick in die Zukunft. Falls Sie möglichst schnell und kostengünstig ein besonders schlankes System einsetzen, ärgern Sie sich vielleicht in einigen Monaten, wenn Sie daran scheitern, ein komplexeres Lernarrangement anzulegen. Verfügt Ihr Unternehmen bereits über eine virtuelle Mitarbeiter-Plattform, lässt sich ein LMS auch in bereits vorhandenen Umgebungen realisieren.

Vorteile einer Lernplattform

Sie müssen Ihre Mitarbeiter schulen und sorgen sich um die Nachhaltigkeit des Lernstoffs? Dann unterstützen Sie die Präsenzlehre mit multimedialen Lernmodulen im LMS. So können sich Ihre Mitarbeiter die entsprechenden Informationen und Materialien orts- und zeitunabhängig zurück ins Gedächtnis rufen.

Sie überprüfen anschließend mit einem kurzen Test im LMS, welche Mitarbeiter noch Nachholbedarf haben. Ganz nebenbei erfahren Sie, wie es eigentlich um Ihre didaktischen Fähigkeiten steht.

Ein weiteres beliebtes Einsatzszenario für ein LMS ist das Selbstlernen. Mediengestützt und selbstständig Lernen im Netz, das klappt mit einem LMS ganz einfach. Bei vielen Angestellten fehlen häufig die Motivation und Zeit zu einer Weiterbildung. Mit dem modernen Format und ansprechenden Design eines LMS, das genauso gut vom Büro wie vom Zuhause aus genutzt werden kann, setzen Sie zusätzliche Anreize und gestalten das Lernen so ansprechend wie möglich.

Haben Mitarbeiter Fragen oder Probleme, können Sie künftig selbstständig im LMS auf Lösungssuche gehen. Ist der zuständige Experte außer Haus, können Rückfragen im eigenen Forum gestellt und diskutiert werden. Außerdem behalten Sie den Überblick über den Lernfortschritt aller Mitarbeiter. Dieselben Inhalte unterschiedlich aufzubereiten, ist mit einem LMS ebenfalls leicht möglich.

Tipps zum Arbeiten mit einem LMS

Wenn Sie Lerninhalte mit einem LMS vermitteln wollen, setzen Sie am besten auf eine Plattform, die möglichst einfach zu bedienen ist. Oder wollen Sie Ihren Mitarbeitern erst stundenlang erklären, wie das System eigentlich funktioniert? Auch Mitarbeiter ohne tiefergehende IT-Kenntnisse sollten das LMS intuitiv benutzen können. Das gilt natürlich auch für die Lehrenden und das Arbeiten an Inhalten.

Dabei hilft es, mit fertigen Templates Rohmaterial für Lerninhalte zur Verfügung zu stellen. Sind in Ihrem Unternehmen viele Mitarbeiter am Erstellen von Inhalten beteiligt, lohnt sich eine Qualitätskontrolle der Beiträge mittels einer Freischaltung durch ein Lektorat.

Möchten Sie künftig alle Lerninhalte im LMS unter einen Hut bringen, brauchen Sie zunächst ein Grundset an Modulen, wie

  • einen allgemeinen Artikel zur Nutzung der neuen Plattform,
  • hinführende Inhalte über Ihr Unternehmen für neue Mitarbeiter und
  • Grundinformationen zu all Ihren Produkten.

Das kostet zwar erst einmal Zeit. Doch summa summarum sparen Sie damit viel mehr Ressourcen, als jedem Einsteiger aufs Neue erklären zu müssen, wie Ihre Firma funktioniert.

Die Navigation der Lernplattform gestalten Sie mit Überschriften und logisch strukturierten Modulen so übersichtlich wie möglich. Passen Sie Inhalte und Layout an Ihre Zielgruppe an. Bieten Sie aktuelle Links und weiterführende Inhalte. Damit motivieren Sie Ihre Mitarbeiter zum selbstgesteuerten Lernen.

Sorgen Sie mit multimedialen Elementen für Abwechslung. Indem Sie mehrere Sinne ansprechen, bleiben Inhalte bekanntlich besonders gut haften. Setzen Sie Kontrollen über Lernerfolge bewusst und sinnvoll ein. Mit einer Suchfunktion gestalten Sie Ihr LMS noch attraktiver.

Neue Lernanreize setzen

Lernen mittels LMS bedeutet nicht, dass jeder Mitarbeiter still an seinem Schreibtisch büffelt. Betten Sie die Plattform in einen sozialen Kontext ein, indem sie auf Übungsgruppen, Kooperationsaufgaben oder gezieltes Coaching setzen. Kommen bei den Lernenden Fragen auf, erlaubt die LMS-Struktur auch ein nicht-lineares Vorgehen. So verwandeln sich komplexe Inhalte dann doch ganz schnell in verständliche Zusammenhänge.

Unterschiedliche Medien können jederzeit gesucht, heruntergeladen oder ausgedruckt werden. Mit einem eigenen Forum oder Chat im LMS fördern Sie die Kommunikation, sowohl zwischen den Lernenden selbst, als auch zwischen ihnen und den Lehrbeauftragten. Das verschafft Ihren Mitarbeitern Freude am Lernen und an neuen Herausforderungen.

Personengruppen und Rollen im LMS

Ein weiterer Vorteil eines LMS ist, dass Sie spezielle Inhalte unterschiedlichen Mitarbeitergruppen zuschreiben können. Neuen Mitarbeitern können Sie so automatisch eine Schulung mit anschließendem Test zuweisen. Erfahrene Kollegen erhalten dagegen aktuelle Produktschulungen, während Sie den Wissensstand Ihrer Praktikanten mit einem Quiz überprüfen.

Auch um besonders fitte Mitarbeiter zu erkennen, lohnt sich ein LMS. Mit regelmäßigen Analysen erfassen Sie künftig die Kompetenzen aller Kollegen genau und können so einzelne Mitarbeiter gezielt fördern.

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Ein Gedanke zu „Das müssen Sie über Learning Management Systeme wissen

  • Prajakta

    Hallo Martin,
    vielen Dank für diesen umfangreichen Blog! 😀 Ich würde gerne noch etwas erwähnen.
    Ein LMS biete nicht nur Lernen an, sondern auch ein Vielfalt an Quizzes und Reporting. Quizing und Reporting ist ein wichtiges Teil des LMS, das bei der Verbesserung der Qualität der Kursen hilft.
    Mit freundlichen Grüßen
    prajakta