Ein Team, das aufeinander perfekt eingespielt ist, meistert die schwierigsten Aufgaben mit Bravour. Ein gutes Teamwork bewirkt nicht nur mehr Freude  bei der Arbeit, sondern verbessert auch die Kommunikation und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter.  Besonders im Rahmen einer langfristigen Mitarbeitermotivation und als Maßnahme gegen Mitarbeiterfluktuation ist Teamwork für jedes Unternehmen sehr wichtig. Teambildende Maßnahmen sind damit wichtige Instrumente, die in jeden „Werkzeugkoffer“ eines Personalers gehören.  Für jede Teambildungsphase finden Sie hier die passenden Übungen.

Tipp: Personalmanagement ist Ihre Stärke? Starten Sie Ihre Weiterbildung als HR-Manager*in – dank Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit kostenfrei! Jetzt unverbindlich beraten lassen


Bild: “Teambuilding” von Håkan Dahlström. Lizenz: CC BY 2.0


Teambildende Maßnahmen haben eins gemein: Die äußeren Bedingungen müssen stimmen. So ist es sinnvoll, sie räumlich zu verlagern und im bestem Fall mit einem gemeinsamen Essen in entspannter Atmosphäre abzuschließen. Die Grundintentionen der im Folgenden behandelten Teambuilding-Maßnahmen werden heutzutage oft mit Events verbunden. Kuriosität und Einfallsreichtum sind an dieser Stelle keine Grenzen gesetzt.

So können Sie mit Ihrem Team zum Wildwasser-Rafting oder Bogenschießen, aber auch zum Schlittschuhfahren oder zur Schnitzeljagd antreten. Diese Programmpunkte belasten zwar zunächst das Budget, zahlen sich jedoch aus, wenn die Gruppe enger zusammen wächst und die Arbeitsmotivation der Mitarbeiter erhöht wird.

Bild: “Rafting, Outdoorsports in Imst” von Johannes Gruber. Lizenz: CC BY ND 2.0

Bild: “Rafting, Outdoorsports in Imst” von Johannes Gruber. Lizenz: CC BY ND 2.0

Doch nicht die Umgebung ist letztendlich für den Erfolg der Maßnahme entscheidend, sondern die Inhalte. So können Sie auch im Büro einfache Übungen zur Stärkung des Teamgeists durchführen. Wir stellen Ihnen effektive Spiele vor, die in jedem Stadium des Teambuilding-Prozesses angewendet werden können. Das Teambuilding folgt dabei verschiedenen Phasen, die wir Ihnen im Verlauf des Artikels genauer vorstellen werden. Damit Sie für jede Phase des Teambuilding die richtige Übung zur Hand haben, folgen nun einige Spiele, die auch ohne großes Budget erfolgreich zur Stärkung des Teams beitragen. Wenn Sie danach noch mehr über die Phasen des Teambuildings erfahren wollen, können Sie sich im Anschluss an den Artikel auch das kostenlose Online Video-Training „Teamführung“ sichern, welches Ihnen die Prozesse näher erklärt und noch mehr Anwendungsbeispiele bietet.

Spiel 1-6: Gruppenfindung

Bevor das Team sich überhaupt entwickeln und zusammen wachsen kann, muss es zunächst gebildet werden. Um ein Team zusammen zu führen, gibt es einige spielerische Möglichkeiten, die wir Ihnen nun vorstellen möchten.

1. Familie Meier

1.Meier_Icon_TeambildungBereiten Sie Namenskärtchen vor, auf denen jeweils eine Person einer Familie steht, beispielsweise Papa Meier, Oma Meier und Tochter Meier. Namenskärtchen gibt es auch für die anderen Mayrs und Meyers. Das Ziel des Spiels ist es, die anderen „Familienmitglieder“ zu finden und die Familien zu komplettieren.

2. Gegensätze ziehen sich an

Ganz nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“, geht es bei dieser Übung darum, ein möglichst heterogenes Team zusammenzuführen. Dazu müssen die Teilnehmer jeweils ein Adjektiv sich überlegen, was zu ihnen passt (gerne auch außergewöhnliche und lustige Aussagen über sich selbst). Je kleiner die Gruppe, desto mehr Adjektive muss eine Person sich ausdenken. Anschließend werden die Blätter gefaltet  und  gemischt. Eine Person zieht ein Zettelchen und ließt laut vor. So finden nach und nach Personen mit möglichst gegensätzlichen Adjektiven zusammen und bilden ein Team.

3. Atomspiel

2.Atomspiel_Icon_TeambildungEs werden keine Materialien benötigt, denn die Mitspieler bewegen sich frei als einzelne Atome. Der Spielleiter ruft dann eine Atomanzahl, und die muss sich zu einem Molekül verbinden. Dabei dürfen sie nur genau diese Anzahl an Atomen enthalten, die der Spielleiter angesagt hat. Wer am Ende übrig bleibt, scheidet aus oder muss einen Pfand abgeben. Wenn Sie das Spiel nach ein paar Runden beenden, können die aktuellen Atomverbindungen auch als Gruppen zusammen bleiben.

4. Der richtige Schuh

Alle Teilnehmer ziehen sich im Vorfeld ihre Schuhe aus, die eingesammelt werden.  Anschließend wird jeweils ein Schuh von einer Person präsentiert. Die anderen Teilnehmer sollen anhand des Schuhs bestimmte Eigenschaften, Vorlieben, Charakter, etc. des Trägers erraten. Im Anschluss gibt sich der Besitzer des Schuhs bekannt und erzählt kurz was über sich. Die Übung geht so weiter bis alle Teilnehmer sich vorgestellt und ihre Schuhe erhalten haben. Diese Übung ist für Teilnehmer gedacht, die sich gar nicht kennen. Anschließend sollten die Teilnehmer selbstständig Teams bilden können.

5. Geruchsspiel

3.Geruchsspiel_Icon_TeambildungBei diesem Spiel ist der Geruchssinn gefragt, denn hier müssen die Mitglieder ihr Team anhand desselben Parfums erschnuppern. Deshalb benötigen Sie für dieses Spiel verschiedene Parfüms, die die Mitspieler entweder auftragen, oder auf einen Streifen Papier aus der Parfümerie sprühen. Alle Mitspieler mit der gleichen Duftnote gehören dann einem Team an.

6. Was gehört wem?

Jeder Teilnehmer schmeißt einen persönlichen Gegenstand  in ein Säckchen. Danach werden die Gegenstände gezogen und zu einem Team zusammengefügt. Die Besitzer der Gegestände geben sich zu erkennen und bilden so die jeweiligen Teams.

Spiel 7-15: Vertrauens- und Orientierungsphase

Hat sich die Gruppe zusammengefunden, müssen Sie sich erst einmal kennenlernen. Erster Schritt: Die Namen der Mitglieder lernen. Dazu gibt es eine ganze Reihe von Kennenlern-Spielen.

7. Namensschlagen

4.Namensschlagen_Icon_TeambildungDieses Spiel funktioniert dann, wenn jedes Teammitglied sich einmal vorgestellt hat. Einer beginnt einen Namen zu rufen – der Gerufene schließt sich an und ruft einen weiteren Namen. Das Teammitglied in der Mitte des Kreises muss den aktuell Genannten berühren – und zwar bevor dieser ein weiteres Teammitglied benennen kann. Nur so kommt er aus dem Kreis.

8. Gemeinsame Werte

Jeder Teilnehmer bekommt zwei Minuten, in denen er subjektiv drei Werte für sich aufschreibt. Teilen Sie dann die Teilnehmer in gleich große Teams auf. Die Teammitglieder haben jetzt die Gelegenheit sich über ihre aufgeschriebenen Werte zu unterhalten und auf drei gemeinsame Werte sich zu einigen. Anschließend gestaltet jedes Team ein Plakat/Poster mit Wörtern, Symbolen oder Bildern, die diese Werte abbilden. Zum Schluss stellt jedes Team sein Ergebnis den anderen vor.

9. Namensschreck

5.Namensschreck_Icon_TeambildungUnterteilt in zwei Gruppen erinnert dieses Spiel ein bisschen an die Datingshow Herzblatt. Jeweils ein Gruppenmitglied wird auserwählt, um neben einer Trennwand zu stehen. Fällt diese, müssen die Auserwählten so schnell wie möglich den Namen ihres vermeintlichen Herzblatts rufen.

10. Gerüchteküche

6.Gerüchteküche_Icon_TeambildungHier wird es pfiffiger, denn der Effekt geht über das bloße Namenlernen hinaus. Jedes Teammitglied überlegt sich ein Detail über sich selbst, was er erzählen kann und möchte. Nach und nach trifft er sich mit je einem anderen Teammitglied. Zunächst erzählt er seine Geschichte und erfährt die des Gegenübers. Beim nächsten Zusammentreffen mit einem anderen Teammitglied werden nicht mehr die eigenen Storys, sondern die bereits Erzählten weitergegeben. Interessant wird dann, was bei dieser Abwandlung von „Stille Post“ am Ende herauskommt.

11. Blind führen

7.BlindFuehren_Icon_TeambildungDas klassischste Vertrauensspiel ist wohl das „Blind führen“. Während einer Person die Augen verbunden werden, wird diese durch Mitspieler geführt. Durch die temporäre Ausschaltung des Sehvermögens ist ein großes Vertrauen in die führende Person gefragt.

12. Vernetzt

Alle Spieler sitzen im Kreis. Der Spielleiter hält das Ende eines Wollfadens fest und wirft das Knäuel einem Teilnehmer zu. Dies wird fortgeführt, bis ein Netz über alle Spieler gespannt ist. Zusätzlich müssen der Namen und später die Eigenschaften genannt werden, wenn man an der Reihe ist.

13. Jurtenkreis

8.Jurtenkreis_Icon_TeambildungBeim „Jurtenkreis“ müssen sich die Teammitglieder auf die Stärke der Anderen verlassen. Alle stehen in einem Kreis und gehören abwechselnd dem Team A bzw. B an. Auf Kommando lehnt sich Team A in den Kreis und Team B gleichzeitig nach außen. Funktioniert dies, ohne dass jemand kippt, war diese kleine Übung erfolgreich.

14. Stehaufmännchen

9.Stehaufmaennchen_Icon_TeambildungEin Teammitglied muss sich in die Mitte des Kreises stellen. Mit verschlossenen Augen und angespanntem Körper kippt er zu seinen Teammitgliedern, die ihn sicher auffangen müssen.

15. Origami

Teilen Sie die Teilnehmer in Teams auf. Jedes Team benennt einen Teamleiter, der dann eine Anleitung für ein Origami erhält. Die anderen Teammitglieder erhalten jeweils ein sauberes Blatt Papier. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt. Nun müssen die einzelnen Teammitglieder ihre Augen schließen und nur der Stimme ihres Teamleiters folgen. Er versucht durch korrekte Ansagen und evtl. Erklärungen die Teilnehmer so zu leiten, dass am Ende ein Origami entsteht. Die Teilnehmer müssen blind den Ansagen folgen. Am Ende können die Teilnehmer ihre zum Teil sehr unterschiedlichen Ergebnisse vergleichen. Dabei darf selbstverständlich gelacht werden.

Spiel 16-21: Konfrontationsphase

In der Konfrontations- und Kooperationsphase sollten Sie auf Gruppendynamik und Teamwork setzen. Jetzt bilden sich nämlich die Strukturen Ihres Teams heraus und Sie können testen, wer sich unterordnet, kooperiert oder kluge Ideen liefert.

16. Gordischer Knoten

10.GordischerKnoten_Icon_TeambildungIm Kreis aufgestellt und mit geschlossenen Augen, sucht sich jede Hand eine andere Hand. Der so entstandene „Gordische Knoten“ muss anschließend gemeinsam gelöst werden, ohne dass die Hände losgelassen werden.

17. Listen Up!

Dafür brauchen Sie 10 bis 15 Karteikarten. Auf jede der Karteikarten, schreiben Sie unterschiedliche umstrittene Themen. Teilen Sie die Teilnehmer jeweils in ein Teampärchen. Jeweils ein Partner zieht eine Karte und spricht 3 Minuten lang (ohne Pause!) über seine Ansichten zu dem jeweiligen  kontroversen Thema. Der andere Partner darf nichts sagen, sondern muss seinem Partner genau zuhören. Anschließend hat der zuhörende Partner nur eine Minute Zeit zu rekapitulieren, was sein Partner gesagt hatte, ohne jedoch seine Meinung zu vertreten.

Die übrigen Teilnehmer beobachten das Geschehen und beurteilen anschließend, wie der Ton und die Körpersprache der Referenten dazu beigetragen hat die Botschaft  widerzugeben. Zum Schluss sollte die Frage diskutiert werden, welche Rolle den Teilnehmern leichter fiel und warum? Dieses Spiel kann zum Schluss mit umgekehrten Rollen der Partner und neuen Themen wiederholt werden.

18. Teppich umdrehen

11.TeppichUmdrehen_Icon_teambildungGeschick und Gruppendynamik sind beim „Teppich umdrehen“ gefragt. Alle Mitglieder stehen auf dem Teppich, der nun komplett umgedreht werden muss. Aber Vorsicht: Beim Umdrehen darf keiner den Boden berühren oder gar auf andere Gegenstände ausweichen.

19. Klassische Ballwurfkette

Alle Teilnehmer stehen im Kreis. Der Übungsleiter nennt den Namen eines Mitspielers und wirft diesem den Ball zu. Dieser nennt einen weiteren Namen und spielt den Ball der zugehörigen Person zu. Dies geschieht, bis jeder den Ball hatte und der Spielleiter wieder an der Reihe ist. Nun ist eine bestimmte Reihenfolge entstanden! Wird eine neue Runde gestartet, muss der Ball in gleicher Reihenfolge durch die Spieler gespielt werden. Mit jeder Runde werden immer mehr Bälle hinzugefügt und so die Schwierigkeit erhöht.

20. Acid River

12.AcidRiver_Icon_TeambildungEin bisschen erinnert der „Acid River“ an die auf einer Insel Gestrandeten, die nur noch miteinander den Weg zurückfinden können. Die Aufgabe ist, einen vermeintlichen Säurefluss gemeinsam zu überqueren, ohne mit ihm in Berührung zu kommen. Zur Hilfe genommen werden nur die Tritthilfen, die allerdings nicht in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen. Nun sind Einfallsreichtum und Geschicklichkeit gefragt.

21. Die Spielregeln

Achtung, hier sind gute Nerven der Teilnehmer gefragt! Bei dieser Übung brauchen Sie mehrere Kartenspiele und  Spieltische. An jedem Spieltisch liegen ein Kartenspiel und ein Zettel mit einer Spielanleitung bereit.  Jeweils ein Team nimmt Platz an einem Tisch. Jedes Team bekommt 5 Minuten Zeit die Spielregeln durchzulesen und zu sich merken. Danach wird die Anleitung weggenommen. Während der gesamten Spielzeit darf nicht gesprochen werden!

Nun beginnt das Spiel, das durch ein Gong oder Klingeln signalisiert wird. Nach 5 Minuten erläutert wieder ein Gong, nun müssen alle, die verloren haben, einen anderen Spieltisch suchen. So entstehen wieder neue Spielteams bis zum nächsten Gong. Wieder müssen sich die Spieler an einen anderen Tisch begeben. Schnell merken einige, dass hier etwas nicht stimmt. Nach mehreren Spielen darf endlich  aufgelöst werden. An jedem Tisch lagen unterschiedliche Spielanleitungen aus.

Die Spieler wurden mit Absicht mit unterschiedlichen Spielregeln konfrontiert, die sie nicht kannten. Ohne sich absprechen zu können, mussten die Spieler sich in unterschiedliche Teams einfügen. Diese Übung eignet sich besonders für internationale Teams, da hier unterschiedliche Kontexte und Überzeugungen der Teilnehmer spielerisch veranschaulicht  werden.

Spiel 22-27: Wachstumsphase

Den Spaß in der Gruppe langfristig zu erhalten, ist die Aufgabe in der Wachstumsphase, in der die einzelnen Gruppenmitglieder sich bereits gut kennen, einander vertrauen und gut eingespielt sind.

22. Rüppel Tüppel

13.RueppelTueppel_Icon_TeambildungBeim „Rüppel Tüppel“Spiel hat jedes Teammitglied eine Zahl. „Ich bin Rüppel-Tüppel Nummer 1 mit keinem Tüppel. Rüppel Tüppel Nummer X, wie viele Tüppel hast du?“ ist nun der Satz, der reihum in die Runde geworfen wird. Aber Achtung: Wer einen Fehler macht, bekommt einen Tüppel auf die Stirn – und muss diesen fortan auch nennen.

23. Spielkarten-Puzzle

Bei diesem Spiel müssen die Teilnehmer ihre Verhandlungs- und Überzeugungsfähigkeiten einsetzen. Dabei sind Absprachen zwischen den Teams und die Kooperation innerhalb des Teams entscheidend. Dazu brauchen Sie ein Spielkartenset. Zerschneiden Sie vorher die Karten diagonal in zwei Hälften. Diese zerschneiden Sie wieder in zwei Hälften, so dass aus jeweils einer Spielkarte am Ende vier Dreiecke entstehen. Die entstandenen Puzzles werden gemischt. Jedes der vier Teams erhält gleiche Anzahl an Kartendreiecken. Nun müssen die Teilnehmer zum einen innerhalb ihres Teams die Spielkarten so schnell wie möglich zusammenfügen und zum anderen die fehlenden Stücke im Tausch mit anderen Teams erwerben. Je mehr ein Team vollständige Karten innerhalb angegebener Zeit gesammelt hat, hat gewonnen.

24. Großknecht

14.Grossknecht_Icon_TeambildungEbenso wird mit Strafpunkten beim „Großknecht“ verfahren. Hierbei nimmt jeder Spieler eine Rolle ein, ein gemeinsamer Dialog wird gesprochen, bei dem jede Rolle stets rechtzeitig reagieren muss. Passiert ein Fehler, gibt’s einen Strafpunkt.

25. Ein unbekanntes Flugobjekt

Bei dieser Übung werden Einfallsreichtum, Kooperationsfähigkeit und logisches Denken der Teilnehmer verlangt. Die Teilnehmer bekommen die knifflige Aufgabe, ein Flugobjekt zu bauen, welches ein rohes Ei transportieren soll. Dabei darf das Ei nicht kaputt gehen!  Jedes Team erhält gleiche Menge an Materialien: ein rohes Ei, Luftballons, Zeitung, Papier, Stäbchen, Schnüre, Kleber und Tesafilm. Bei der Verwendung der Materialien sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Wie und was die Teilnehmer  verwenden, ist den Teams überlassen. Die Flugtauglichkeit wird getestet, indem die Teams ihre Flugkörper mit dem Ei aus dem Fenster fliegen lassen. Ob das Ei sicher auf der Erde landet, darauf darf gespannt sein!

26. Mafia

15.Mafia_Icon_TeambildungHier werden den Teammitgliedern Rollen zugeteilt: Mafioso oder ehrlicher Dorfbewohner. Die Geschichte sagt, dass ein Dorfbewohner umgebracht wurde – und die Übrigen nun die Aufgabe haben, den Mörder herauszufinden.

27. Der Stern

Alle Teammitglieder halten mit beiden Händen ein Seil fest. Sie können ihre Hände zwar am Seil bewegen, jedoch nicht ihren Platz unter einander tauschen. Nun müssen sie einen fünfzackigen Stern mit dem Seil bilden. Dabei muss das eine Ende des Seils das andere Ende berühren. Jedes Team hat 10 Minuten Zeit. Was sich zunächst leicht anhört, entpuppt sich schnell als ziemlich mühsam. Nur das Team, das sich am schnellsten koordiniert, wird gewinnen.

Das steht dahinter: Phasenmodell nach Bruce Wayne Tuckman

Ein Team ist nicht sofort eine eingeschworene Gemeinschaft. Sondern ein Zusammenschluss an Personen mit einer bestimmten Aufgabe, die erst einzelne Stadien durchlaufen müssen, bevor sie zu einem Team zusammenwachsen können. Diese Stadien stärken die Zugehörigkeit, lassen eine Gruppenstruktur entstehen und bringen die Talente der einzelnen Mitglieder optimal hervor. Der US-amerikanische Psychologe Bruce Wayne Tuckman beschäftigte sich schon früh mit der Entwicklung von Gruppen. 1965 stellte er in diesem Zusammenhang  ein Phasenmodell vor, dass die Gruppenbildung erklärt:

I Orientierungsphase

In der Orientierungsphase geht es darum, ein Gefühl von Zugehörigkeit zu entwickeln. Die Gruppe möchte sichere Interaktionsmuster erschaffen und bedient sich dabei einem oberflächlichen, vorsichtigen Abtasten. Die Gruppenmitglieder lernen einander kennen und einschätzen. Dabei leiten Fragen nach Gemeinsamkeiten die Phase, während zu große Unterschiede Verwirrung schaffen. Die Aufgabe der Gruppenleitung ist es daher, Sicherheit zu schaffen.

II Konfrontationsphase

In der zweiten Phase möchten die einzelnen Gruppenmitglieder Einfluss und Macht gewinnen. Dies spiegelt sich auch in ihrem Verhalten wider, das durch Selbstdarstellung, Cliquenbildung und offene oder verdeckte Angriffe gekennzeichnet ist. Das Individuum bezieht sich stark auf sich selbst und legt sein Augenmerk auf Unterschiede. So wird eine Gruppenstruktur geschaffen, deren Rahmen von der Projekt- oder Gruppenleitung vorgegeben wird.

III Kooperationsphase

In der Kooperationsphase haben die Gruppenmitglieder das Ziel, kooperativ zusammen zu arbeiten. Die Gruppenleitung unterstützt die Gruppe, führt sie und leitet dabei das Geschehen. Das Gruppenverhalten ist durch eine klare Rollenverteilung, Einsicht und Vereinbarungen geprägt. Die Gruppe entwickelt ein „Wir“-Gefühl und baut funktionelle Beziehungen ebenso auf wie Gruppenstandards. Gemeinsamkeiten werden ausgetauscht und die Gruppenmitglieder kooperieren.

IV Wachstumsphase

In der vierten Phase steht die Gestaltung im Vordergrund. Dazu ist es notwendig, dass die Gruppenmitglieder zusammenhalten, kooperieren und ihre einzelnen Talente sinnvoll einbringen. Dabei werden sie die Erfahrung machen, dass man in der Gruppe mehr erreicht als ein Einzelkämpfer. Aus diesem Grund sollte die Gruppenleitung die Wertschätzung des Teams vorleben.

V Auflösungsphase

1977 ergänzte Tuckman das 4-stufige Modell um die Auflösungsphase. Darin lösen sich die einzelnen Gruppenmitglieder von dem Team und transferieren das Wissen und Erfahrungen in das nächste Projekt. Vorherrschende Gefühle sind Trauer und Abschied, aber auch Aufbruch und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Deshalb ist es die Aufgabe der Gruppenleitung, diesen Lösungsprozess einzuleiten und positive Akzente für die Zukunft zu setzen.

Das Modell zeigt: Gruppenbildung folgt einem Schema

Das Modell ist mittlerweile weit verbreitet. Tuckman gibt dabei an, dass die Gruppenbildung stets so ablaufe, und zwar unabhängig von der Teamgröße. Außerdem können einzelne Phasen mehrfach durchlaufen werden, etwa wenn ein neues Teammitglied hinzustößt. Trotz seines einfachen Schemas steckt viel Arbeit in der Bewältigung aller Phasen, die dann in der Summe zu einem gelungenen Teamwork führen.

Der Effekt dabei ist, dass die Teammitglieder das Gefühl bekommen, etwas Größeres geleistet zu haben. Von einem gut funktionierenden Team wird daher dann gesprochen, wenn die Gruppenleistung die Summe der Einzelleistung aller Mitglieder übersteigt. Durch das Zugehörigkeitsgefühl verbessern sich gleichzeitig Motivation und Selbstwertgefühl. Dies wirkt sich besonders positiv auf die Arbeit aus.

Teambuilding lohnt sich

Unternehmen, die regelmäßig Teambuilding-Maßnahmen durchführen, verfügen häufig über eine werteorientierte Unternehmenskultur. Das bedeutet, dass der Unternehmensführung Werte wie Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit und Solidarität wichtig sind. Wie eine Studie herausfand, korreliert diese Einstellung zum Unternehmen mit Aktivitäten im Bereich Teambuilding.

In dieser Untersuchung wurden 230 Führungskräfte verschiedener Branchen befragt. Die Effekte von wertorientierter Unternehmenskultur und Teambuilding schlagen sich demnach auch in den Zahlen nieder: 92 % der Befragten verspürten eine hohe bis sehr hohe Bindung und 85 % bemerkten eine Motivationssteigerung bei ihren Mitarbeitern.

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Sie wollen einen Kommentar schreiben?
Registrieren Sie sich kostenlos, um Kommentare zu schreiben und viele weitere Funktionen freizuschalten.

Weitere Vorteile Ihres kostenlosen Profils:

  • Uneingeschränkter Zugang zu allen Magazinartikeln
  • Hunderte kostenlose Online-Videos für Beruf, Studium und Freizeit
  • Lecturio App für iOS und Android

Sie sind bereits registriert? Login

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

12 Gedanken zu „Teambuilding: 27 Übungen für einen besseren Teamgeist

  • Alexandra Cordes-Guth

    Gibt zu Nummer 21 „Spielrgel“ auch eine konkrete Anleitung? Das wäre super. Nach der aktuellen Beschreibung lässt es sich nicht nutzen, weil die Details fehlen.
    Freundliche Grüße
    Alexandra Cordes-Guth

    1. Sam

      Hallo Alexandra,
      ich hatte das Spiel einmal mit Spielanleitung, Würfel und Spielchips in der folgenden Form gespielt:
      Zeigt der Würfel 1, müssen alle mit der rechten Hand auf den linken Oberschenkel schlagen. Bei 2 müssen alle eine Faust auf dem Kopf machen, bei 3 klatschen (etc. da kann man dann sehr kreativ sein). Es wird reihum gewürfelt. Der letzte der die Aktion ausführt muss demjenigen der gewürfelt hat einen Spielchip abgeben. Der Verlierer ist dann der mit den wenigsten Spielchips. Bei den anderen Tischen/Gruppen war dann die Zuordnung von Würfelzahl zu Aktion vertauscht. Wir hatten es dann noch so gespielt, dass nicht der Verlierer, sondern der Gewinner zu einem anderen Team wechselt, was den interessanten Effekt hatte, dass der Gewinner dann im nächsten Team plötzlich zum Verlierer wird.
      Hoffe ich konnte dir damit weiterhelfen.

  • Anja Quandt

    Ich finde den Artikel auch sehr wertvoll. Die Spiele kann man auch sehr gut in einem ganz besonderen Teamevent integrieren – das soziale Teamevent. Dies ist einweitere Möglichkeit, ein besonders effektives Team-Building durchzuführen. Der Mehrwert entsteht durch die Kombination des Teambuilding-Einsatzes mit einem sozialen Engagement. Das gemeinsame Tun schweißt nachweislich zusammen und bekommt durch den gesellschaftlichen Hintergrund eine zusätzliche Wirkung. Teamevent-Plus übernimmt dabei die Organisation und Durchführung. Ideen für soziale Teamevent gibt es hier: https://www.teamevent-plus.de/betriebsausflug-ideen/

  • Melia

    Danke für den Beitrag!

  • Heiner Diepenhorst

    Spannende Übungen, die man in einem Teambuilding Seminar super integrieren kann. Vor allem der Theorie-Input zum Tuckman Phasenmodell hat mir sehr gut gefallen.
    Viele Grüße aus Berlin, Heiner Diepenhorst

  • Frederik

    Super Ansatz, die Übungen in die verschieden Entwicklungsstadien zu unterteilen.
    In der Team-Challenge https://www.gesund-zur-arbeit.de/ beobachten wir häufig Teambuilding in der Konfrontationsphase. „Rivalität“ in und zwischen Teams. Gerne auch mit Kollegen, die Reomte arbeiten.

  • Uwe K.

    Vielen Dank für den Artikel.
    Ich finde die Zuordnung der einzelnen Spiele zu den Phasen des Gruppenmodells interessant und hilfreich. Zwar kann man im Einzelnen darüber streiten kann, welche Aspekte im Vordergrund stehen. Aber als Anregung zur Fokussierung bringt es sicher auch gute Ideen hervor.
    Mich würden besonders Rückmeldungen aus der Praxis interessieren. Wenn Gruppen oder Teams sozusagen Teamfindung in Eigenregie betreiben. Wie weit kann das gehen? Ab wann ist ein außenstehender „Profi“ sinnvoll oder notwendig?
    Ergänzend möchte ich noch anmerken, daß Teamspiele ja sehr unterschiedlich im Anspruch an die Teilnehmer sein können. Unter http://teambuilding-outdoor-event.de/teambuilding-spiele-fuer-erwachsene/ findet sich eine Zusammenstellung von mehr outdoor orientierten Aktionsspielen mit einem Rating in Hinblick auf Mut, Sportlichkeit und Teamgeist.

  • Sebastian

    Teamevents können schon eine tolle und spannende Sache sein. Wichtig ist, dass die Mitarbeiter auch Spaß daran haben und dieses Event nicht als reine „Pflichtveranstaltung“ angesehen wird.

    In unserer Firma wurde vor 2 Jahren eine Weihnachtsfeier von einer Agentur veranstaltet mit eingeschlossener Teambuilding-Maßnahme. Das war toll und man konnte aus vielen verschiedenen Events wählen (http://www.younited.de/weihnachtsfeier.html).

    Ich kann so etwas nur jedem empfehlen in seiner Firma vorzuschlagen und zu veranstalten.

  • submachg

    Was man alternativ auch machen kann sind geführte bzw organisierte Events. Hier kann man sowas z.b. anfragen:

    http://www.guiders.de/firmenevents/info

    Nimmt dann ein bisschen Last vom Personaler in dem Sinne, als das er es nicht selber durchführt sondern durchführen lässt.

    Ansonsten ist der Artikel wirklich sehr gelungen. Sehr detaillierte Darstellung. Tolle Lektüre!

    1. Maria Jaehne

      Hallo,

      vielen Dank für Ihren Kommentar und das Lob. Ihre Anregung ist definitiv eine hilfreiche Ergänzung dazu.

      Viele Grüße,
      Maria von Lecturio.

      1. submachg

        sehr gerne,

        hat Spaß gemacht den Artikel zu lesen, dass sollte man dann auch mal kundtun 😉

        gruß

  • Johanna

    Super Artikel! Gerade wenn es darum geht, sich viele neue Namen in einem Workshop zu merken, helfen die Spiele sehr und durch die lockere Atmosphäre hat man gleich einen guten Draht zu den Kollegen!