
Bild: “ ” von Paul Inkles. Lizenz: CC BY 2.0
Man bezeichnet eine E-Learning-Form als personalisiert, wenn sie durch programmtechnische und/oder didaktische Maßnahmen an die Wünsche und Bedürfnisse des Nutzers angepasst werden kann. Das bedeutet, dass ein Online-Kurs unterschiedliche Herangehensweisen an einen Lerngegenstand erlaubt. Der Lernende kann sich sein Lernprogramm entsprechend seines Vorwissens und seiner Präferenzen selbst konfigurieren.
Personal Learning Environments (PLE)
Der Nutzer kann gezielt Inhalte auswählen und zwischen Kapiteln, Abschnitten und Seiten wechseln. Er hat die Möglichkeit, mit einem Thema zu beginnen, das ihn am meisten interessiert, und solche Themen zu überspringen, die er für die Erreichung seines Lernziels für nicht erforderlich hält. Zudem kann der Lerner die gesammelten Wissensbausteine für sich selbst sinnvoll strukturieren und bearbeiten.
Lernprogramme sind in der Regel mehrsprachig angelegt. Der Nutzer kann selbst eine Sprache festlegen.
Das Programm bietet unterschiedliche Lernmodi (Lernwege) an. Der Nutzer kann den Umfang einzelner Lektionen reduzieren, indem er Lernschritte auslässt. Er hat auch die Möglichkeit, die Reihenfolge einzelner Bausteine zu verändern. Zudem sind einzelne Programmbausteine entsprechend der eigenen Lernpräferenzen konfigurierbar.
So kann der Nutzer sich zuerst auf die Bereiche konzentrieren, in denen neues Wissen vermittelt wird, und dann zur Kontrolle seines Lernerfolgs Übungsaufgaben lösen. Oder er beginnt mit den Aufgaben und greift nur bei Bedarf auf die zur Verfügung stehenden Informationen zurück.
Auch die angebotenen Lösungshilfen richten sich nach den Bedürfnissen des Nutzers: Je nachdem, ob eine ausführliche Erklärung des Lösungsweges oder eine schlichte Angabe des richtigen Ergebnisses gewünscht wird, fallen sie länger oder kürzer aus.
Eine zentrale Eigenschaft von PLEs ist die Anpassung an Lernbarrieren. Menschen mit einer Farbsehschwäche können individuelle Einstellungen vornehmen und die für sie optimale Farbversion auswählen. Auch die Schriftgröße kann angepasst werden. Blinden steht Audiomaterial zur Verfügung, Gehörlose arbeiten mit reinen Textversionen des entsprechenden Programms.
Die Auswahl von Medien kann ebenfalls nach persönlichen Lernpräferenzen erfolgen: Stehen Lesetexte und Videomaterial zur Verfügung, kann der Lerner entscheiden, ob er beides oder nur eines von beiden nutzen möchte. Er kann auch eine reine Audioversion des Programms auswählen.
Schnittstellen zu Netzwerken
Eine PLE bietet dem Nutzer auch Schnittstellen, um verschiedene Kommunikationsdienste einzubinden. Er kann sich so mit seinen Kontakten aus verschiedenen sozialen Netzwerken austauschen und sein neu gewonnenes Wissen teilen. Andere können ihm daraufhin ihre Kenntnisse und Ansichten mitteilen. Durch diese Vernetzung kommt es zu einem regen Informationsaustausch. Problemstellungen können mit Hilfe einer anderen Perspektive oder Herangehensweise gelöst werden.
Neben klassischen PLEs finden so genannte Mashup-Technologien immer mehr Verbreitung. Eine auf diesem Prinzip basierende PLE kann durch den Lernenden um spezielle Web-Anwendungen erweitert werden.
Fazit
Personalisierte E-Learning-Programme stellen den Lernenden selbst in den Mittelpunkt und erlauben ein aktives, selbstgesteuertes Lernen. Je nach Preferenzen, kann der Lernende sich selbst ein ideales Lernumfeld schaffen und damit seine Lerneffektivität optimieren.
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