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Wetterfühligkeit

Definition Wetterfühligkeit

Wetterfühligkeit Fast jeder Dritte ist wetterfühlig, d. h., sein leib-seelisches Wohlbefinden hängt von der Wetterlage ab, und bei Wetterveränderungen klagt er über Beschwerden. Diese reichen ähnlich wie bei der Föhnkrankheit von leichter Unpässlichkeit über Kopfschmerzen und Migräne bis hin zu massiven Kreislaufproblemen und seelischen Verstimmungen. Bei bestimmten Wetterlagen beobachtet man sogar eine Häufung von Selbstmorden und Unfällen sowie von Herz-Kreislauf-Zwischenfällen und Koliken (Nierensteine, Gallensteine). Die genauen Ursachen der Wetterfühligkeit sind nicht bekannt.

Zur Beurteilung der Wetterlage unterscheidet man aus medizinischer Sicht 6 Phasen:

1. mittleres Schönwetter (kühl-mild, trocken): medizinisch günstig,

2. gesteigertes Schönwetter (warm-mild, trocken): medizinisch günstig,

3. föhnig übersteigertes Schönwetter (warm-mild, extrem trocken): erhöhte Reizwirkung; medizinisch ungünstig,

4. aufkommender Wetterumschlag (warm-mild, feucht): starke Reizwirkung; medizinisch ungünstig,

5. vollzogener Wetterumschlag (kühl-kalt, feucht): starke Reizwirkung; medizinisch ungünstig,

6. beginnende Wetterberuhigung (kühl, trocken): geringe Reizwirkung; medizinisch günstig.

Die 4. Phase gilt als die gefährlichste und wird als krank machend eingestuft. Aber auch bei den Wetterlagen 3–5 sollten Wetterfühlige starke körperliche und geistige Anstrengungen nach Möglichkeit vermeiden; und kreislauf- bzw. herzkranke Autofahrer sollten sich nicht ans Steuer setzen. Auf jeden Fall ist bei Wetterfühligkeit eine gründliche Gesundheitskontrolle ratsam, da sich dahinter eine bisher nicht erkannte Krankheit verbergen kann. Zudem sollten sich Wetterfühlige so viel wie möglich in der frischen Luft aufhalten sowie auf ausreichende Erholung und langen Schlaf achten.