Lexikon

Ulcus molle

Definition Ulcus molle

auch bekannt als: weicher Schanker

Ulcus molle Seltene, besonders in tropischen und subtropischen Gebieten vorkommende, meldepflichtige Geschlechtskrankheit, die durch Bakterien mit dem komplizierten Namen »Hämophilus ducreyi« hervorgerufen wird und von der Männer weitaus häufiger betroffen werden als Frauen. 1-4 Tage, nachdem die Bakterien beim Geschlechtsverkehr von einem kranken Menschen auf einen gesunden übertragen wurden, tritt an den Geschlechtsteilen beim Mann am häufigsten an der Vorhaut, bei der Frau an den großen und kleinen Schamlippen - die erste Krankheitserscheinung auf: ein einzelnes oder mehrere Geschwüre mit verhältnismäßig weichen, etwas unterminierten, wie ausgefranst wirkenden Rändern. Dazu kommt im Lauf der nächsten Tage eine weiche Schwellung der Lymphknoten in der Leistengegend sowie beim Mann eine entzündliche Verdickung des über den Penisrücken ziehenden Lymphstrangs. Sowohl die Geschwüre als auch die geschwollenen Lymphknoten - sie können eitrig einschmelzen oder durch die gerötete Haut durchbrechen - sind beim Betasten recht schmerzhaft.

Bei den ersten verdächtigen Krankheitserscheinungen muss sofort der Arzt aufgesucht werden: zur Diagnose, ob es sich tatsächlich um ein Ulcus molle handelt, und ggf. zur Therapie mit Antibiotika, die fast immer innerhalb von 2 Wochen zur Heilung führt.

Abbildungen

  • Ulcus-molle_Penis_Chancroid_lesion_haemophilus_ducreyi_PHIL_3728_lores.jpg

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