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Sportverletzungen

Definition Sportverletzungen

Sportverletzungen Mit der Ausweitung sportlicher Betätigungen auf größere Bevölkerungsgruppen haben Sportverletzungen erheblich zugenommen, wobei vor allem höhere Geschwindigkeiten und stärkerer körperlicher Einsatz des Sportlers (besonders in den kämpferischen Sportarten) sowie unzureichender Trainingszustand und nicht zuletzt ungünstige Bekleidung, Boden- und Witterungsverhältnisse eine ursächliche Rolle spielen.

Die höchste Unfallgefährdung weisen kämpferische Sportarten wie Fußball, Hockey, Eishockey und Handball auf. Dabei kommt es vor allem zu folgenden Verletzungen:

  • Prellungen und Verdrehungen (Distorsionen): 36 Prozent;
  • Knochenbrüche und Verrenkungen: 28 Prozent;
  • Verletzungen von Muskeln, Sehnen und Bändern: 21 Prozent.

Bei der Verteilung der Verletzungen auf die einzelnen Körperregionen stehen die Beine mit 52 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Armen (27 Prozent), Kopf (15 Prozent) und Rumpf (6 Prozent).

Im Folgenden einige typische Unfallgefahren in Bezug auf verschiedene Sportarten:

  • Fußball: Darauf entfallen zwei Drittel aller Sportverletzungen, wobei vor allem Knie und oberes Sprunggelenk betroffen sind. Zumeist führen Verdrehungen zu Kapsel-Band-Schäden oder zu Meniskusverletzungen (Kniegelenkverletzungen). Außerdem kommen häufig Muskel-, Sehnen- und Hautverletzungen vor.
  • Handball: Hierbei kommt es durch gegnerische Einwirkung häufig zu Verletzungen an der oberen Extremität, vorzugsweise zu Prellungen und Zerrungen im Bereich der Schulter.
  • Basketball: Hier dominieren Finger- und Handverletzungen (Verstauchungen, Verrenkungen, Sehnenrisse).
  • Volleyball: 40 Prozent der Verletzungen betreffen Beine und Füße, 60 Prozent Arme und Hände.
  • Laufen: Am häufigsten ist hier der Kapsel-Band-Schaden im Bereich des oberen Sprunggelenks; außerdem kommen nicht selten Muskelfaser- und Sehnenrisse vor. Bei chronischer Überlastung kann es außerdem zu Ermüdungsbrüchen im Bereich der Mittelfußknochen kommen.
  • Springen: Dabei werden vor allem Verletzungen am Kapsel-Band-Apparat des oberen Sprunggelenks beobachtet.
  • Werfen: Hier dominieren Verletzungen der oberen Extremität, vor allem Sehnen- und Muskelrisse sowie Finger- und Handverletzungen.
  • Turnen: Die Verletzungsarten sind von den benutzten Geräten abhängig, wobei Wirbelsäulenschäden als typische Turnüberlastungsschäden des Bewegungsapparates über- wiegen.
  • Schwimmen: Beim Kraul- und Delfinstil sind Überlastungsschäden im Schulterbereich typisch. Daneben kann längeres Flossenschwimmen zu arthrotischen Fußgelenkveränderungen führen.
  • Surfen: Hierbei kann es, vor allem beim Sturz in flaches Wasser oder auf Felsen, zu Knochenbrüchen kommen; häufig sind zudem Schulterverletzungen bei plötzlichem Rückschlagen des Segels sowie Mittelfußbrüche durch Hängenbleiben in den Fußschlaufen. Daneben treten Reizzustände an Ellenbogen- und Kniegelenk, Bandscheibenschäden im Bereich der Lendenwirbelsäule sowie ein Hitzestau bei warmem Wetter durch den isolierenden Surfanzug auf.
  • Rad fahren: Dabei treten vor allem Verletzungen im Zusammenhang mit Stürzen auf: Kopfverletzungen, Brüche im Bereich des Schultergürtels sowie Brüche der Unterarm- und Handwurzelknochen.
  • alpiner Skilauf: Am häufigsten sind Knochenbrüche der unteren Extremität sowie Zerrungen und Bandverletzungen des Kniegelenks; daneben finden sich manchmal durch die Schlaufen der Skistöcke verursachte Verletzungen im Bereich des Daumengrundgelenks.
  • Skilanglauf: Bei dieser Sportart gibt es, von einigen wenigen Sturzfolgen abgesehen, keine typischen Verletzungen, weswegen der Skilanglauf als besonders gesundheitsfördernd gilt.
  • Reiten: Etwa 25 Prozent aller tödlichen Sportunfälle entfallen auf den Reitsport. Die häufigsten Verletzungen sind Knochenbrüche der oberen Extremitäten (hohe Anzahl von Schlüsselbeinbrüchen!) und Verrenkungen der großen Gelenke. Daneben kommt es manchmal zu Schädel- und Wirbelsäulenverletzungen, die in schlimmen Fällen tödlich enden können.
  • Tennis: Dabei kann es zu Verletzungen an Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln kommen, von denen der als »Tennisellenbogen« bezeichnete Überlastungsschaden der bekannteste ist.
  • Squash: Die Hälfte der Verletzungen betreffen den Kopf, wobei das Auge besonders gefährdet ist.

Abbildungen

  • Sportverletzungen_Doppelter_Muskefaserriss_am_Oberschenkel.jpg

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