Lexikon

Raynaud-Syndrom

Definition Raynaud-Syndrom

Raynaud-Syndrom Anfallartig auftretende Weiß- oder Blauverfärbung der Finger und - weniger häufig - der Zehen als Folge einer plötzlichen Durchblutungsstörung, von der Frauen etwa viermal so häufig befallen werden wie Männer. Der ursächliche Gefäßkrampf kann durch Kälte, emotionalen Stress und örtliche Druckphänomene ausgelöst und durch Wärme und Medikamente wieder beseitigt werden. Die eigentliche Ursache des primären Raynaud-Syndroms ist unbekannt. Dafür, dass hormonelle Faktoren eine Rolle spielen, spricht, dass überwiegend Frauen betroffen sind und sich die Symptomatik während Menstruation und Menopause verschlechtert und in der Schwangerschaft verbessert. Das sekundäre Raynaud-Syndrom ist Folge einer durch Kollagenosen, Nebenwirkungen von Medikamenten, verschiedene Berufserkrankungen und andere Grundursachen bedingten Gefäßschädigung. Betroffen sind der 2.-5. Finger, fast nie Daumen, Handrücken und Handinnenfläche.

Vorbeugend sollten sich die Betroffenen vor Kälte und Nässe schützen (warme Handschuhe, Taschenwärmegeräte), auf Nikotin verzichten, auslösende Medikamente ab- bzw. ersetzen und eine übermäßige Belastung der Finger vermeiden (eventuell Arbeitsplatzwechsel). Zur Behandlung werden gefäßerweiternde Substanzen, Hormone, Vitamine, Beruhigungsmittel, Kalzium-Antagonisten und andere Mittel empfohlen; die Resultate sind jedoch nicht überzeugend. Als unterstützende Maßnahmen bringen Heißluft, warme Bäder und aktive Bewegung der Finger eine gewisse Erleichterung.

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