Lexikon

Polyzythämie

Definition Polyzythämie

Polyzythämie Gruppe von Krankheiten, die durch eine unkontrollierte Vermehrung von Blutzellen, insbesondere der roten Blutkörperchen (Erythrozyten), gekennzeichnet sind.

Die echte Polyzythämie (Polycythaemia rubra vera) ist eine chronische, langsam fortschreitende Krankheit mit starker Vermehrung der roten Blutkörperchen infolge Vergrößerung von Knochenmark und Milz. Weiße Blutkörperchen und Blutplättchen sind ebenfalls vermehrt. Die Ursache dieses Leidens, das bevorzugt Männer in mittleren Lebensjahren befällt, ist unbekannt. Die Erscheinungen sind eindeutig: hochrotes Gesicht und blaurote Schleimhäute, Kopfschmerzen, Schwindel, Hitzewallungen und Nasenbluten. Charakteristisch ist zudem ein ständiger Juckreiz, vor allem in den Fingerspitzen. Das dickflüssige Blut neigt zu Thrombosen; außerdem sind die Kranken durch Schlaganfälle gefährdet. Bei der Blutuntersuchung im Labor stellt man eine deutliche Vermehrung der Gesamtblutmenge fest, wobei die Zahl der Erythrozyten doppelt so hoch wie im Normalfall sein kann. Der Blutdruck ist erhöht, die Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit verlangsamt. Die Behandlung erfolgt durch wiederholte Aderlässe, radioaktiven Phosphor und Chemotherapie.

Die symptomatische Polyzythämie, die bei chronischem Sauerstoffmangel vorkommt und bei der die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen nicht vermehrt sind, bezeichnet man als Polyglobulie.