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Plattfuß

Definition Plattfuß

Plattfuß Bei dieser Fußfehlstellung, bei der die Fußsohle den Boden flächig berührt, muss man zwischen dem angeborenen und dem erworbenen Plattfuß unterscheiden.

Der angeborene Plattfuß ist selten. Er tritt meist einseitig auf und ist auf Vererbung oder eine Schädigung innerhalb der Gebärmutter zurückzuführen. Die Fußsohle des Neugeborenen ist dabei konvex durchgebogen (Schaukelfuß, Wiegenfuß, Tintenlöscherfuß); der Vorfuß ist zum Fußrücken hin hochgedreht. Die konservative Behandlung mit orthopädischen Schuhen, Einlagen oder Gipsschalen muss gleich nach der Geburt einsetzen; bleibt diese erfolglos, muss eine operative Korrektur erfolgen.

Der im späteren Leben erworbene Plattfuß (Pes planus) tritt fast immer in Kombination mit einem Knickfuß (Pes valgus) auf, so dass man deswegen einfach von einem Knickplattfuß (Pes plano-valgus) spricht. Folgende Faktoren begünstigen dessen Entstehung: Verletzungen, Knochenkrankheiten (Rachitis, Tuberkulose, Syphilis, Knochenmarkentzündung, Rheuma), Übergewicht, X-Bein, O-Bein, langes Stehen und Gehen auf harten Böden, anlagemäßige Bindegewebsschwäche, Muskelschwäche, Lähmungen usw. Beim Knickplattfuß des Erwachsenen stehen die Schmerzen durch Arthrose der Fußwurzelgelenke im Vordergrund, die jedoch umso geringer werden, je mehr die Versteifung zunimmt. »Nicht das Plattfüßigsein, sondern das Plattfüßigwerden macht Beschwerden.« Da das vorrangige Behandlungsziel darin besteht, dem Betroffenen die Schmerzen zu nehmen, ist nur bei entzündlichen Prozessen eine Therapie mit Umschlägen, zeitweiliger Ruhigstellung im Gipsverband und entzündungshemmenden Medikamenten erforderlich. Bei ausgeprägter Deformität muss der Patient eigens für ihn angefertigte orthopädische Schuhe tragen.

Abbildungen

  • Plattfuß_seitenansicht_Flatfoot.jpg
  • Plattfuß_seitenansicht2_adult flatfoot..jpg

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