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Leukopenie

Definition Leukopenie

Leukopenie Krankhafte Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Eine Leukopenie kommt z. B. bei Typhus, Masern, Leberzirrhose und schwerer Blutvergiftung (Sepsis) vor. Abhängig von der beeinträchtigten Unterart der Leukozyten spricht man von einer Granulopenie (Granulozytopenie) oder einer Lymphopenie (Lymphozytopenie).

Bei der Granulopenie ist die Zahl der Granulozyten im Blut verringert. Ursache ist in den meisten Fällen eine Chemotherapie im Zusammenhang mit der Krebsbehandlung; doch auch eine Bestrahlung oder verschiedene Medikamente können die Bildung von Granulozyten hemmen. Ferner tritt sie bei bestimmten Erkrankungen und Vergiftungen auf und kann sogar angeboren sein. Immer besteht eine erhöhte Anfälligkeit für schwere Infektionskrankheiten, die prophylaktische Maßnahmen zur Infektvermeidung notwendig machen, z. B. eine vorbeugende Behandlung mit Antibiotika sowie strenge Hygieneregeln (Tragen eines Mundschutzes und Ähnliches). Medikamente oder andere Behandlungsmaßnahmen, die eine Granulopenie verursachen, müssen gegebenenfalls abgesetzt oder umgestellt werden. Eine besonders schwere Form der Granulopenie ist die Agranulozytose, die durch allergische Reaktionen auf Medikamente hervorgerufen wird.

Im Gegensatz zur Granulopenie sind bei der Lymphopenie die Lymphozyten stark vermindert. Diese Krankheitsform wird typischerweise während der Akutphase einer Reihe von Infektionskrankheiten gefunden, z. B. bei der Tuberkulose, aber auch bei bösartigen Lymphknotenerkrankungen, im Zusammenhang mit AIDS oder als Folge bestimmter Krebstherapien. Eine absolute Lymphopenie ist außerdem bei einigen angeborenen Defekten der Immunabwehr nachweisbar.

Abbildungen

  • Leukopenie_Lymphozyt_SEM_Lymphocyte.jpg

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