Lexikon

Leberkoma

Definition Leberkoma

Leberkoma Bewusstseinsstörungen bei Lebererkrankungen, die bis zur tiefen Bewusstlosigkeit gehen können. Die Leber hat im Körper unter anderem die Aufgabe, Giftstoffe (Toxine) unschädlich zu machen, die bei Stoffwechselvorgängen, vor allem beim Abbau von Eiweißstoffen, anfallen. Ist die Leber nun aber infolge einer schweren Krankheit in ihrer Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, so ist sie zu derartigen Entgiftungen nicht mehr in der Lage. Die Giftstoffe kreisen dann ungehindert im Blut und können das Zentralnervensystem, das gegen solche Stoffe ganz besonders empfindlich ist, erheblich schädigen. Ein auf diese Weise ausgelöstes Koma, also eine tiefe Bewusstlosigkeit, bezeichnet man als exogenes Leberkoma (Leberausfallkoma).

Das endogene Leberkoma (Leberzerfallskoma) entsteht dagegen als Reaktion auf die Giftwirkung der Stoffe, die aus zerfallenden Leberzellen selbst frei werden. Es tritt zum Beispiel im Gefolge einer besonders heftig verlaufenden Hepatitis (Leberentzündung) oder nach der Zerstörung von Leberzellen durch chemische Substanzen oder Pilzgifte auf. Die Chance, ein derartiges endogenes Leberkoma zu überleben, ist weitaus geringer als bei der exogenen Form.

Behandlung: Personen mit Leberschäden sollten eiweißarme Kost zu sich nehmen. Außerdem kann man die Eiweiß zersetzenden Bakterien im Darm mit geeigneten Antibiotika abtöten. Es ist ferner möglich, das Blut dadurch von Giftstoffen zu befreien, dass man es außerhalb des Körpers durch Giftstoff bindende Substanzen strömen lässt. Bei besonders schlimmen Leberschädigungen muss eine Lebertransplantation erwogen werden, die jedoch häufig daran scheitert, dass zu wenig Spenderorgane zur Verfügung stehen.