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Geschlechtsorgane, männliche

Definition Geschlechtsorgane, männliche

Geschlechtsorgane, männliche Man unterscheidet:

1. innere Geschlechtsorgane: Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Bläschendrüse (Samenbläschen) und Prostata.

2. äußere Geschlechtsorgane: Penis, Hodensack.

Die Hoden (Testes) produzieren einerseits die Samenzellen (Spermien) und andererseits die männlichen Geschlechtshormone. Sie sind ungefähr pflaumengroß und liegen im Hodensack. Beim Embryo bilden sie sich in der Leibeshöhle und wandern erst unmittelbar vor der Geburt durch den Leistenkanal in den Hodensack. Die Nebenhoden liegen auf dem oberen Pol der Hoden und bestehen aus zahlreichen gewundenen Kanälchen. Hier werden die im Hoden produzierten Samenfäden gespeichert und beim Samenerguss (Ejakulation) über den Samenleiter in die Harnröhre befördert. Die ca. 60 cm langen Samenleiter ziehen vom Nebenhoden zu beiden Seiten nach oben durch den Leistenkanal, wenden sich dann zum kleinen Becken um und vereinigen sich innerhalb der Prostata zu einem einzigen Gang, der in die Harnröhre mündet. Hinter der Harnblase liegen die beiden Bläschendrüsen, die ebenso wie die Prostata ein Sekret absondern, das die Beweglichkeit der ruhig gestellten Samenfäden auslöst und sie dadurch erst befruchtungsfähig macht.

Die Prostata (Vorsteherdrüse) ähnelt in Form und Größe einer Kastanie. Sie wiegt etwa 20 g, hat einen Durchmesser von 3-5 cm und umschließt die Harnröhre ringförmig. Während der Pubertät entwickelt sie sich gleichzeitig mit den Hoden zu einem funktionstüchtigen Organ. In ihr beginnt der gemeinsame Abflussweg für Urin und Samenflüssigkeit.

Der Hodensack (Scrotum) besteht aus gerunzelter Haut mit reichlich Muskelzellen. Die Temperatur in seinem Inneren liegt normalerweise 2-4 °C tiefer als in der Bauchhöhle, eine Tatsache, die für die Reifung der Spermien von großer Bedeutung ist. Der Penis ist das mit 3 Schwellkörpern versehene Begattungsorgan, durch das der Samen in die weibliche Scheide gelangt. Seine Spitze bildet die Eichel, die von einer zurückstreifbaren Haut, der Vorhaut, umhüllt ist. Die Erektion (Aufrichtung) des Penis - sie ist Voraussetzung für seine Einführung in die Scheide, also für den Geschlechtsverkehr - kommt dadurch zu Stande, dass bei mechanischer Reizung der Eichel oder unter psychischem Einfluss Blut in die Schwellkörper einströmt, aber nicht zurückfließen kann. Das dadurch bedingte Hartwerden des Gliedes läuft über einen Reflex ab, der von einem Zentrum im Rückenmark ausgeht. Der Samenerguss (Ejakulation), bei dem der Samenspeicher des Nebenhodens entleert wird, ist ebenfalls ein reflektorischer Vorgang, an dem die glatte Muskulatur in Nebenhoden, Samenleiter, Bläschendrüse und Prostata sowie die Beckenbodenmuskulatur beteiligt sind.

Abbildungen

  • männliche-geschlechtsorgane_Penis_unbeschnitten.jpg

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