Lexikon

Delirium tremens

Definition Delirium tremens

auch bekannt als: Säuferwahnsinn

Delirium tremens Akutes Delirium, das frühestens nach etwa 5-jährigem Alkoholmissbrauch auftritt. Es wird meist durch einen alkoholischen Exzess oder durch Alkoholentzug ausgelöst, kann jedoch auch ohne erkennbaren Anlass entstehen. Ein besonders schweres Alkoholdelirium ist das mussitierende Delirium, bei dem der Kranke bei starker Bewusstseinstrübung leise, unverständliche Worte vor sich hin murmelt. Vorboten des Deliriums sind unruhiger Schlaf und lebhafte Träume mit Angst erregendem Inhalt. Die Patienten sind unruhig und zittrig; weitere Anzeichen sind feinschlägiges Zittern der Hände und Finger, gerötete Haut und Augenbindehaut sowie starker Durst. Das Vollbild des Delirium tremens beginnt mit einem Krampfanfall ähnlich wie bei der Epilepsie. Neben massiver Unruhe, Halluzinationen, Verkennen der Umgebung, Angst und Euphorie (»Galgenhumor«) machen den Betroffenen häufig starkes Schwitzen, Stuhlverhaltung, unkontrollierbares Zittern und Schlaflosigkeit zu schaffen. Die Behandlung besteht in Überwachung und Ruhigstellung, woraufhin das Delirium tremens in der Regel nach 2-5 Tagen mit einem langen Tiefschlaf endet. In schlimmen Fällen besteht Lebensgefahr durch Kreislaufversagen. Immerhin betrug die Sterblichkeit früher 15-30 Prozent; heute liegt sie bei rascher Intensivpflege in einem Krankenhaus nur noch bei etwa 1 Prozent.