Lexikon

Aktinomykose

Definition Aktinomykose

auch bekannt als: Strahlenpilzerkrankung

»Strahlenpilze« ist eigentlich eine unzutreffende Bezeichnung für die Erreger dieser Krankheit, denn in Wirklichkeit handelt es sich dabei nicht um Pilze, sondern um Bakterien, welche strahlenförmig um sich herum Fäden bilden. Sie leben bei vielen Menschen unbemerkt in der Mundhöhle - unter anderem auch in defekten Zähnen - und werden erst gefährlich, wenn das körperliche Immunsystem geschwächt ist. Da die Erreger auch im Boden und auf Pflanzen vorkommen, ist es möglich, sich durch das Kauen von Gräsern und Ähren zu infizieren. Dann dringen die Strahlenpilze über kleine Verletzungen und weiter über die Lymphbahnen in die Haut von Hals und Wangen ein, zerstören nach und nach größere Gewebeabschnitte und machen auch vor dem Kieferknochen nicht Halt.

Auch ein Befall innerer Organe ist möglich; man spricht in diesem Fall von Lungen- bzw. Darm-Aktinomykose.

Die Symptome sind sehr vielgestaltig: Sie reichen von schlecht heilenden Geschwüren, also tiefen Gewebskratern, im Bereich der Mundschleimhaut bis zu blauroten, wulstartigen, brettharten Verdickungen an der äußeren Haut des Gesichts. In der Mitte dieser bisweilen entstellend wirkenden Veränderungen bilden sich tiefe Einziehungen, aus denen sich häufig Eiter entleert.

Eine gründliche Mundhygiene ist die beste Vorbeugung gegen die Strahlenpilzkrankheit, weil dadurch die Mundschleimhaut widerstandsfähiger und Karies an den Zähnen vermieden wird, sodass die Strahlenpilze weniger Schlupfwinkel finden.

Die Behandlung ist langwierig, da die Erreger auf Antibiotika nur schlecht ansprechen. In schlimmen Fällen sind chirurgische Eingriffe zur Entfernung kranken Gewebes und zur Korrektur hässlicher Narben erforderlich.

Abbildungen

  • Aktinomykose_Gesicht_Actinomycosis_PHIL_2856_lores.jpg

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