Lexikon

Gonadotropine

Definition Gonadotropine

auch bekannt als: gonadotrope Hormone

Gonadotropine Im Vorderlappen der  Hirnanhangdrüse und in der Plazenta gebildete Hormone, die das Wachstum der männlichen und weiblichen Keimdrüsen fördern. Es handelt sich um mit Zucker verbundene Eiweißkörper. so genannte Glykoproteide, deren chemische Struktur noch nicht restlos geklärt ist. Für jedes dieser Hormone gibt es über 10 verschiedene Bezeichnungen.

Das follikelstimulierende Hormon (FSH) regt Wachstum und Reifung der Eierstockfollikel und die Bildung von Samenzellen an. Das luteinisierende Hormon (LH) bewirkt bei der Frau die Absonderung von Östrogen, den Eisprung (Ovulation) und die Bildung des Gelbkörpers (Corpus luteurn): bei Personen männlichen Geschlechts stimuliert es die so genannten interstitiellen Zellen im Hoden und fördert dadurch die Produktion der Androgene. Das luteotrope Hormon (LTH, Prolaktin) unterhält die Funktion des Gelbkörpers sowie die Sekretion des Gelbkörperhormons (Progesteron) und unterhält dadurch die Voraussetzungen für die Entwicklung der Milchdrüse und für die Milchsekretion. Daran sind allerdings auch noch andere Hormone beteiligt. Choriongonadotropin (Human Chorionic Gonadotropine: HCG) wird in der Plazenta gebildet und kann aus Schwangerenharn gewonnen werden. Es steigert die Tätigkeit des Gelbkörpers.

Gonadotropine werden zur Behandlung von Menstruationsstörungen, Sterilität und Hodenhochstand (Bauch- bzw. Leistenhoden) verwendet und spielen zudem in der Diagnostik von Schwangerschaftsstörungen eine Rolle.