Betrug: Aufbau, Details, Abgrenzung
Über den Vortrag
Der Vortrag „Betrug: Aufbau, Details, Abgrenzung“ von RA Wolfgang Bohnen ist Bestandteil des Kurses „Strafrecht Besonderer Teil: Vermögensdelikte“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
- Betrug § 263
- - Aufbau
- - Details Täuschung und Irrtum
- - Details Vermögensverfügung
- - Details Vermögensschaden
Quiz zum Vortrag
Welche Aufgabe hat das ungeschriebene Tatbestandsmerkmal der Vermögensverfügung?
- Sie ist zum einen kausales Bindeglied zwischen Irrtum und Vermögensschaden und zum anderen Abgrenzungsmerkmal zur Wegnahme.
- Ungeschriebene Tatbestandsmerkmale sind nicht anerkannt, sie verstoßen gegen den Bestimmtheitsgrundsatz.
- Sie ist zum einen kausales Bindeglied zwischen Irrtum und Vermögensschaden und zum anderen Abgrenzungsmerkmal zur räuberischen Erpressung.
- Sie ist zum einen kausales Bindeglied zwischen Irrtum und Vermögensschaden und zum anderen Abgrenzungsmerkmal zum räuberischen Diebstahl.
Welche objektiven Tatbestandsmerkmale hat der § 263?
- Täuschungshandlung
- Irrtum
- Vermögensverfügung
- Vermögensschaden
- Gewerbmäßigkeit
Welche Täuschungshandlungen sind i.R.d. § 263 möglich?
- Ausdrückliches Vorspiegeln von Tatsachen
- Entstellen von Tatsachen
- Unterdrücken von Tatsachen
- Konkludentes Vorspiegeln von Tatsachen
- Auslösen von Tatsachen
Was sind Tatsachen?
- Geschehnisse, Eigenschaften, Umstände und Verhältnisse der Gegenwart, die einem Beweis zugänglich sind.
- Geschehnisse, Eigenschaften, Umstände und Verhältnisse der Vergangenheit, die einem Beweis zugänglich sind.
- Geschehnisse, Eigenschaften, Umstände und Werturteile der Gegenwart, die einem Beweis zugänglich sind.
- Geschehnisse, Eigenschaften, Umstände und Werturteile der Vergangenheit, die einem Beweis zugänglich sind.
Was erfordert die Bereicherungsabsicht i.R.d. § 263?
- Eine Absicht, die auf einen Vermögensvorteil für sich oder einen Dritten gerichtet ist.
- Stoffgleichheit zwischen Vermögensvorteil und Schaden
- Rechtswidrigkeit des Vermögensvorteils
- Rechtswidrigkeit der Verfügung
Ist der strafrechtliche Begriff der Vermögensverfügung mit dem Verfügungsbegriff des BGB identisch?
- Nein, er ist wirtschaftlich und nicht rechtlich zu verstehen.
- Ja, es gilt der Grundsatz Einheit der Rechtsordnung.
- Ja, da auch eine Vertragsunterzeichnung zivilrechtlich eine Verfügung darstellt.
- Nein, er ist normativ und nicht abstrakt zu verstehen.
Wonach grenzt man Diebstahl und Betrug ab?
- Nach der inneren Willensrichtung
- Nach dem äußeren Erscheinungsbild
- Nach der Sichtweise eines objektiven Dritten
- Nach der Sicht des Täters
Was ist ein Eingehungsbetrug?
- Wenn ein Täter bei Vertragsschluss vortäuscht, er werde die von ihm versprochene Leistung erbringen, obwohl er dies schon zu diesem Zeitpunkt nicht vor hat.
- Wenn der Täter sein Opfer beim Erfüllungsgeschäft über den Wert der Leistung täuscht und sich so einen Vermögensvorteil schafft.
- Wenn der Täter sein Opfer beim Erfüllungsgeschäft über den Leistungsgegenstand täuscht und sich so einen Vermögensvorteil schafft.
- Wenn ein Täter bei Vertragsschluss angibt, er werde die von ihm versprochene Leistung erbringen, obwohl er bereits zu diesem Zeitpunkt nicht dazu fähig ist.
Kann ein Zivilurteil eine Vermögensverfügung darstellen?
- Ja, sonst gäbe es keinen Prozessbetrug.
- Ja, auch das ist ein Handeln, welches sich unmittelbar vermögensmindernd auswirkt.
- Nein, Urteile sind kein Handeln in dem Sinne.
- Nein, erst die Vollstreckung des Urteils stellt eine Vermögensverfügung dar.
Setzen ein Forderungsbetrug und ein Sachbetrug ein Verfügungsbewusstsein voraus?
- Nach h.M. setzt nur der Sachbetrug ein Verfügungsbewusstsein voraus.
- Ja, beide setzen ein Verfügungsbewusstsein voraus.
- Nein, nur der Forderungsbetrug setzt nach h.M. ein Verfügungsbewusstsein voraus.
- Weder der Forderungsbetrug, noch der Sachbetrug verlangen ein Verfügungsbewusstsein.
Wie stelle ich einen Vermögensschaden fest?
- Mithilfe einer Gesamtsaldierung der Vermögenslage, unter Berücksichtigung unmittelbarer Schadenskompensationen
- Mithilfe eines Vergleichs des Vermögens vor der Verfügung und des Vermögens nach der Verfügung, unter Berücksichtigung unmittelbarer Schadenskompensationen
- Mithilfe eines Vergleichs des Vermögens des Opfers mit dem des Täters
- Mithilfe des Kommerzialisierungsgedankens
Welche Vermögensbegriffe existieren?
- Der juristische Vermögensbegriff
- Der wirtschaftliche Vermögensbegriff
- Der juristisch-ökonomische Vermögensbegriff
- Der normative Vermögensbegriff
Wie definiert sich der herrschende juristisch-ökonomische Vermögensbegriff?
- Alle Güter und Positionen, denen ein wesentlicher wirtschaftlicher Wert zuzumessen ist und die unter dem Schutz der Rechtsordnung stehen.
- Die Summe aller durchsetzbaren Vermögensrechte und -pflichten, die einer Person zustehen, ohne Rücksicht auf den wirtschaftlichen Wert.
- Alle wirtschaftlichen (geldwerten) Güter, über die eine Person verfügt.
- Alle Güter und Positionen, denen ein wirtschaftlicher Wert zuzumessen ist und die unter dem Schutz der Rechtsordnung stehen.
Wie definiert sich der juristische Vermögensbegriff?
- Die Summe aller durchsetzbaren Vermögensrechte und -pflichten, die einer Person zustehen, ohne Rücksicht auf den wirtschaftlichen Wert.
- Alle Güter und Positionen, denen ein wesentlicher wirtschaftlicher Wert zuzumessen ist und die unter dem Schutz der Rechtsordnung stehen.
- Alle wirtschaftlichen (geldwerten) Güter, über die eine Person verfügt.
- Die Summe aller durchsetzbaren Vermögensrechte und -pflichten, die einer Person zustehen, und nicht von unerheblichem Wert sind.
Wie definiert sich der wirtschaftliche Vermögensbegriff?
- Alle wirtschaftlichen (geldwerten) Güter, über die eine Person verfügt.
- Die Summe aller durchsetzbaren Vermögensrechte und -pflichten, die einer Person zustehen, ohne Rücksicht auf den wirtschaftlichen Wert.
- Alle Güter und Positionen, denen ein wirtschaftlicher Wert zuzumessen ist und die unter dem Schutz der Rechtsordnung stehen.
- Alle wirtschaftlichen (geldwerten) Güter, über die eine Person verfügt und die keinen unerheblichen Wert haben.
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Dozent des Vortrages Betrug: Aufbau, Details, Abgrenzung
RA Wolfgang Bohnen
Der Rechtsanwalt Wolfgang Bohnen ist seit mehr als 25 Jahren als Strafverteidiger und Dozent im Straf- und Strafprozessrecht tätig.Seine Repetitorien zeichnen sich aus durch seine lebendige, strukturierte und nachhaltige Vermittlung der Lerninhalte im Straf- und Strafprozessrecht.
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Auszüge aus dem Begleitmaterial
... 1. Aufbau: 1. Täuschungshandlungen Vorspiegeln, ausdrücklich oder konkludent; Entstellen, Unterdrücken von Tatsachen; Tun Unterlassen ...
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