Archiv2014 - Abgrenzung Hauptleistung - Nebenleistung, Unternehmen, Kleinunternehmen, § 2 UStG von Dipl.-Finw. und Dipl.-Betriebsw. Christoph Raabe

Über den Vortrag

Der Vortrag „Archiv2014 - Abgrenzung Hauptleistung - Nebenleistung, Unternehmen, Kleinunternehmen, § 2 UStG“ von Dipl.-Finw. und Dipl.-Betriebsw. Christoph Raabe ist Bestandteil des Kurses „Archiv 2014 - Umsatzsteuer“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:

Fallbeispiel: Klavierflügel
Beispiel
Abgrenzung Haupt- und Nebenleistung
Unternehmer
Organschaft
Zusammenfassung

Quiz zum Vortrag

Beim Verkauf von Lebensmitteln unterscheidet man zwischen Lieferungen und sonstigen Leistungen. Der Verkauf von Lebensmitteln im Restaurant mit gleichzeitigem Servieren der Speisen und Abräumen bzw. Spülen der Teller ist dabei...

...umsatzsteuerlich eine sonstige Leistung i.S.v. § 3 Abs.9 UStG.
...umsatzsteuerlich eine Lieferung i.S.v. § 3 Abs.1 UStG.
...umsatzsteuerlich eine Mischleistung, bei der der Verkauf der Speisen als Lieferung und das Spülen der Teller als Dienstleistung erfasst wird.

Oft kommen in der Praxis Leistungen vor, die aus einer Vielzahl von Lieferungen und Dienstleistungen bestehen. Welche der folgenden Aussagen ist dabei richtig?

Leistungsbündel werden nach dem Grundsatz "Die Nebenleistung teilt das Schicksal der Hauptleistung" behandelt. Die unselbständigen Nebenleistungen gehen dabei für die umsatzsteuerliche Betrachtung unter. Es wird nur noch die Hauptleistung umsatzsteuerlich beurteilt.
Leistungsbündel werden nach dem Grundsatz "Die Nebenleistung teilt das Schicksal der Hauptleistung" behandelt. In der Umsatzsteuer werden dann aber die Nebenleistungen und die Hauptleistungen stets wieder einzeln betrachtet und umsatzsteuerlich beurteilt.

Die Lieferung ist gesetzlich definiert in...

...§ 3 Abs.1 UStG
...§ 3 Abs.9 UStG

Die sonstige Leistung ist gesetzlich definiert in...

...§ 3 Abs.9 UStG
...§ 3 Abs.1 UStG

Welche der folgenden Aussagen ist richtig?

Unselbstständige Nebenleistungen werden in die Hauptleistung einbezogen und umsatzsteuerlich gleich beurteilt. Nebenleistungen sind dabei betragsmäßig häufig der Hauptleistung untergeordnet.
Klassische Nebenleistungen, wie Transportkosten, Abrechnungsgebühren, Kreditzinsen werden stets den mit ihnen verbundenen Leistungen zugeordnet und dann bei der umsatzsteuerlichen Beurteilung nicht weiter beachtet.
Bei Verkäufen im Inland wird jede Teilleistung stets für sich betrachtet.
Betragsmäßig untergeordnete Leistungen in einem Leistungsbündel werden immer der Hauptleistung (betragsmäßig größeren Leistung) untergeordnet und umsatzsteuerlich wird dann immer die betragsmäßig größere Leistung betrachtet.

Welche der folgenden Aussagen ist richtig?

Leistungen unterschiedlicher Unternehmer werden nie in einem "Bündel" aus Haupt- und Nebenleistung einheitlich betrachtet.
Auch untypische Leistungen eines Unternehmers (z.B. ein Schraubenhersteller stellt seinem Kunden Reisekosten in Rechnung) können Nebenleistungen zu einer Hauptleistung (Montage einer Maschine, Schulung, Wartung) sein.
Leistungen unterschiedlicher Unternehmer werden stets in einem "Bündel" aus Haupt- und Nebenleistung zusammengefasst.
Eine Leistung, die ein Unternehmer erhält (z.B. Eingangsleistung und -rechnung über eine Taxifahrt) wird stets auch als derartige Leistung (= Dienstleistung "Taxifahrt") beurteilt, wenn er diese einem anderen Unternehmer (im Rahmen eines Ausgangsumsatzes) in Rechnung stellt.

Was kennzeichnet eine umsatzsteuerliche Kommissionslieferung (Verkaufskommission)?

Ein Unternehmer (Kommissionär) führt eine Lieferung aus, wenn er Ware, die ihm zum Weiterverkauf überlassen war, an einen Kunden verkauft.
Ein Unternehmer (Kommissionär) führt eine Dienstleistung (sonstige Leistung) aus, wenn er für einen anderen Unternehmer (Kommittent) Ware, die ihm von diesem überlassen worden war, an einen Kunden vermittelt.
Ein Unternehmer (Kommissionär) erhält für eine Dienstleistung (= Vermittlungsleistung) eine im vorhinein festgelegte Provision. Er wird dann als Kommissionär i.S.v. § 3 Abs.3 UStG betrachtet.

Die Unternehmereigenschaft i.S. des UStG ist in § 2 Abs.1 UStG grundsätzlich geregelt. Welche der nachfolgend genannten Merkmale muss man erfüllen, um als Unternehmer eingestuft zu werden?

Selbständigkeit
Nachhaltigkeit
Gewinnerzielungsabsicht
Beteiligung am allgemeinen wirtschaftlichen Verkehr
gewerbliche oder berufliche Tätigkeit in Voll- oder Teilzeit, die dem Finanzamt bekannt ist

Kleinunternehmer i.S.v. § 19 UStG haben keine USt zu zahlen und keinen Vorsteuerabzug. Wie ist in Deutschland der Kleinunternehmer grundsätzlich definiert?

Es sind Unternehmer, die im vergangenen Jahr Umsätze von nicht mehr als 17.500 € erzielt haben und im laufenden Jahr Umsätze von nicht mehr als 50.000 € (voraussichtlich) erzielen werden.
Es sind Unternehmer, die die in § 19 Abs.1 UStG genannten Grenzen nicht überschreiten und auch nicht gem. § 19 Abs.2 UStG zur Regelbesteuerung optiert haben.
Es sind Unternehmer, die Gewinne von nicht mehr als 17.500 € im vorangegangenen Jahr erzielt haben und im laufenden Jahr die Gewinngrenze von 50.000 € voraussichtlich nicht überschreiten werden.
Es sind Unternehmer, die im vergangenen Jahr Umsätze von nicht mehr als 17.500 € erzielt haben oder im laufenden Jahr Umsätze von nicht mehr als 50.000 € (voraussichtlich) erzielen werden.

Die Kommissionslieferungen sind geregelt in...

... § 3 Abs.3 UStG.
... § 3 Abs.4 UStG

Die Organschaft im Umsatzsteuerrecht ist geregelt in...

... § 2 Abs.2 Nr.2 UStG
... § 2 Abs.2 Nr.2 EStG.

Dozent des Vortrages Archiv2014 - Abgrenzung Hauptleistung - Nebenleistung, Unternehmen, Kleinunternehmen, § 2 UStG

Dipl.-Finw. und Dipl.-Betriebsw. Christoph Raabe

Dipl.-Finanzwirt und Dipl.-Betriebswirt Christoph Raabe ist Ihr Experte für die Themen der Umsatzsteuer und Bilanzierung. Als Fachdozent der Steuerfachschule Endriss vermittelt er sein fundiertes Wissen in zahlreichen Seminaren.

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