Headhunter sind mit vielen verschiedenen Bewerbern konfrontiert, die alle unterschiedlich ausgeprägte Qualifikationen aufweisen. Es ist keine Seltenheit, dass sie täglich bis zu 20 Bewerbungen und Lebensläufe bearbeiten. Da herauszustechen und Eindruck zu hinterlassen, ist nicht leicht. Besonders in persönlichen Gesprächen ist es wichtig, offen und ehrlich auf bestimmte Erfahrungen, Fähigkeiten und Stärken einzugehen, ohne dabei Schwächen, gescheiterte Pläne oder private Verpflichtungen zu verschweigen. Ehrlichkeit ist der beste Weg, dem Headhunter im Gedächtnis zu bleiben und ein bleibendes Bild der eigenen Persönlichkeit zu vermitteln. Trotz dessen gibt es natürlich noch weitere Möglichkeiten, Personalberater zu beeindrucken. Wir stellen Ihnen fünf Optionen vor, die Ihnen einen Vorteil gegenüber Ihren Mitbewerbern verschaffen können.
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Bild: “Shrine Circus 22 February 1972” von Marion Doss. Lizenz: CC BY-SA 2.0


1. Auslandserfahrungen – Achten Sie auf Trends!

Wenn in Ihrem Lebenslauf steht, dass Sie Erfahrungen in ausländischen oder gar internationalen Firmen sammeln konnten, ist das prinzipiell gut, aber nicht mehr außergewöhnlich. Vorausschauende Auslandsaufenthalte hingegen erhöhen Ihre Chancen auf eine bestimmte Stelle enorm.

Je nachdem, wie sich eine Branche entwickelt, werden immer Arbeitskräfte gesucht, die sich in neuen Märkten bereits auskennen. Beobachten Sie genau, welche Trends sich andeuten und entscheiden Sie rechtzeitig, welches Land Sie für ein Auslandssemester, Praktikum oder ähnliches auswählen.

Aktuell attraktiv ist Zentralafrika, da es einige Unternehmen gibt, die dorthin in naher Zukunft expandieren möchten, beispielsweise in der Telekommunikationsbranche.

2. Sammeln Sie Erfahrungen im gesamten Unternehmen!

In Deutschland ist spezialisiertes Wissen bis heute eine vielversprechende Perspektive. Auf dem internationalen Markt geht der Trend jedoch deutlich in die Richtung des Generalistenwissens. Es ist zu vermuten, dass diese Entwicklung früher oder später auch deutsche Unternehmen erreicht, da es für den Erfolg einer Firma von Vorteil ist, wenn Mitarbeiter mehrere oder sogar alle Bereiche verstehen und kennen.

Für Sie und Ihr Gespräch mit einem Headhunter bedeutet das, dass Sie nicht zögern sollten, es zu betonen, sollten Sie bereits in verschiedenen Sparten Ihres aktuellen Arbeitgebers gearbeitet haben. Abgesehen davon, dass Sie so vermitteln, einen umfassenden Einblick in die Mechanismen Ihres Betriebs gewonnen zu haben, lässt sich daraus auch schließen, dass Sie eine angemessene Portion Ehrgeiz mitbringen und nicht davor zurückscheuen, neue Aufgaben zu übernehmen. Zeigen Sie, dass Sie ein Allrounder sind – es wird Ihnen nicht zum Nachteil gereichen.

3. Soziale Kompetenzen – auch gerne ungewöhnlich!

In fast jedem Bewerbungsgespräch fällt irgendwann der Satz „Ich bin teamfähig“. Mit so einer allgemeinen Aussage werden Sie den Headhunter allerdings nicht beeindrucken und auch nicht von Ihren sozialen und kommunikativen Fähigkeiten überzeugen. Erzählen Sie, inwiefern Sie teamfähig sind, wie sich diese Eigenschaft in Ihrem Alltag äußert!

Vermitteln Sie Ihrem Gegenüber unbedingt ein Bild Ihres sozialen Netzwerks und greifen Sie dabei auch gern auf Ihre Hobbies zurück. Spielen Sie in Ihrer Freizeit in einer Fußballmannschaft? Lassen Sie es den Headhunter wissen und verweisen Sie auf konkrete Situationen, in denen Ihre Kompetenz bei Problemlösungen und ausgeprägtes Team-Play gefordert war.

Engagieren Sie sich in einem Karnevalsverein? Auch dessen müssen Sie sich nicht schämen, ganz im Gegenteil! Nutzen Sie Ihr Hobby zu Ihrem Vorteil und betonen Sie das dafür notwendige und unverzichtbare Organisationstalent.

Ebenfalls nicht verschweigen sollten Sie Mentorenprogramme im weitesten Sinne. Jegliche Form der Wissensweitergabe wirkt interessant und engagiert. Überlegen Sie vor Ihrem Gespräch mit dem Headhunter, wie Ihr Hobby Sie gut aussehen lässt – es könnte Ihre Fahrkarte zu Ihrem Wunschberuf sein!

4. Der Lerneffekt des Scheiterns

Da Ihre Unterhaltung mit dem Headhunter auf der Basis von Ehrlichkeit ablaufen sollte, sollten Sie versuchen, Ihre Fehlschläge mutig zuzugeben. Der Headhunter wird früher oder später sowieso herausfinden, wann und womit Sie in Ihrer beruflichen Laufbahn gescheitert sind. Außerdem gibt es keinen Grund, warum Sie nicht die positiven Aspekte Ihres Scheiterns hervorheben sollten.

Denken Sie im Voraus darüber nach, was Sie aus einem Misserfolg gelernt haben. Zeigen Sie sich von Ihrer analytischen und objektiven Seite und erklären Sie dem Headhunter sachlich, was Sie Ihrer Meinung nach falsch gemacht haben und was Sie heute vermutlich anders angehen würden. Auf diese Weise kann beispielsweise aus einer erfolglosen Unternehmensgründung ein Gewinn hinsichtlich Ihrer Erfahrung auf dem Arbeitsmarkt werden.

Betonen Sie den Lerneffekt Ihres Scheiterns und stehen Sie zu den Ecken und Kanten in Ihrem Lebenslauf, denn auch diese lassen Sie interessant wirken. Dem Headhunter wird auffallen, dass Sie sich erwachsen und verantwortungsbewusst mit Ihren Fehlern beschäftigt haben und wird Sie weniger schnell vergessen.

5. Der Drahtseilakt aus Privatem und Beruflichem

International werden heutzutage immer seltener reine Karrieremenschen gesucht. Bewerber, die bereit sind, auf jegliches Privatleben im Zeichen der Firma zu verzichten und alles für die Karriere zu tun, können heute nicht mehr beeindrucken. Zeigen Sie sich im Gespräch an der Stelle interessiert, aber bedenken Sie gleichzeitig, wie diese mit Ihrem Privatleben vereinbar ist.

Äußern Sie es, wenn Sie diese oder jene Anforderung erst mit einem Partner oder Ihrer Familie besprechen möchten. Es lässt sie nicht weniger aufgeschlossen wirken, wohl aber reif und verantwortungsbewusst.

In diesem Zusammenhang ist es auch angebracht, selbstständig auf Realisierungsmöglichkeiten hinzuweisen, die für Sie vorstellbar sind. Zeigen Sie dem Headhunter Ihre flexible Seite und vermeiden Sie es, bestimmte Lösungen wie Umzüge oder Arbeitszeiteinteilungen kategorisch auszuschließen.

Ebenfalls kein Hindernis müssen bewusste Auszeiten sein. Auch hier gilt, dass Sie Ehrlichkeit und Offenheit am ehesten voran bringt. Wollten Sie sich als Mutter mehr Zeit für Ihr Kind nehmen? Haben Sie einen kranken Verwandten gepflegt? Erzählen Sie es dem Headhunter und vermitteln Sie einen Eindruck von Entscheidungsbereitschaft und Fürsorglichkeit.

Wer nicht permanent selbst im Mittelpunkt stehen muss und sich für andere zurücknehmen kann, wirkt sympathischer als ein völlig selbstzentrierter Workaholic. Wenn Sie diese fünf Wege, um einen Headhunter zu beeindrucken, beachten, steht einem erfolgreichen Gespräch sicherlich nichts mehr im Wege.

Bei all diesen Punkten gilt vor allem, dass Sie ein realistisches Bild Ihrer selbst vermitteln sollten. Niemand hat nur Stärken und niemand hat nur Schwächen. Die Mischung aus beidem ist es, die einen Menschen und potentiellen Arbeitnehmer interessant macht und die Ihnen letztendlich einen Job verschaffen wird.

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