Sie sitzen mit einem interessanten Kandidaten in einem Bewerbungsgespräch. Er schlägt sich wacker und macht auf Sie einen guten Eindruck. Aber Vorsicht! Bei diesen 5 Aussagen eines Bewerbers sollten Sie unbedingt noch einmal nachhaken und Rückfragen stellen. Nur so können Sie sicher sein, dass der oder die Betreffende auch wirklich geeignet ist und mögliche Schwindler enttarnen.
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Bild: “Responsible” von studio tdes. Lizenz: (CC BY 2.0)


1. „Meinen Auslandsaufenthalt habe ich genutzt, um die Sprache zu lernen.“

Viele Bewerber haben insbesondere nach dem Abitur oder in einem Auslandssemester eine gewisse Zeit in einem anderen Land gelebt. Primär dient diese Zeit dem Erwerb oder der Vertiefung von Fremdsprachenkenntnissen. Studenten belegen im Ausland zudem einige Kurse und setzen ihr Studium während des Auslandssemesters in der Regel normal fort.

Sie sollten an dieser Stelle jedoch noch einmal genauer nachfragen, um sicherzugehen, dass der Auslandsaufenthalt kein Party-Urlaub war. Fragen Sie den Bewerber deshalb nach möglichst konkreten Maßnahmen, die er zum Lernen der Sprache unternommen hat, beispielsweise zusätzliche Sprachkurse oder besuchte Seminare.

Wenn Sie merken, dass er unsicher wird und keine plausible Antwort parat hat, lag sein Fokus wohl doch nicht auf dem Erwerb einer neuen Sprache.

2. „In meiner Freizeit bin ich ehrenamtlich tätig.“

Oftmals geben Bewerber im Lebenslauf an, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie trainieren zum Beispiel eine Mannschaft im Sportverein oder helfen in der Kirchengemeinde. Nicht selten sind solche Hobby-Angaben allerdings schlichtweg erfunden.

Auch hier sollten Sie deshalb noch einmal nachhaken, welche konkreten Aufgaben der Bewerber im Ehrenamt übernimmt. Fordern Sie ihn auf, etwas über seine Arbeit zu erzählen. Fragen Sie ihn auch nach seiner Motivation, dieser Tätigkeit unentgeltlich nachzugehen.

Auch hier werden Sie an seiner Reaktion schnell merken, ob der Bewerber die Wahrheit gesagt hat oder nicht.

3. „Die arbeitslose Zeit war für mich eine Orientierungsphase.“

Lücken im Lebenslauf sind immer ein Grund, um den Bewerber nach den Gründen für die Arbeitslosigkeit und seine Tätigkeiten in dieser Zeit zu fragen. Wenn der Bewerber die Zeit als Arbeitsloser damit begründet, sie zur Orientierung genutzt zu haben, sollten Sie die Ohren spitzen.

Auch hier gilt: Nachfragen. Wie kam es zur Arbeitslosigkeit? Inwiefern diente diese Zeit für den Bewerber als Orientierung? Wie hat der Bewerber die Zeit konkret genutzt? Mit diesen Fragen können Sie erfahren, ob die Arbeitslosigkeit tatsächlich der Orientierung diente oder doch eher unfreiwillig war.

4. „Meine Stärke ist meine Teamfähigkeit.“

Die Frage nach Stärken und Schwächen ist ein Klassiker in Bewerbungsgesprächen. Meist haben sich die Bewerber die Antwort auf diese Frage schon lange im Voraus überlegt und eine Standardantwort parat. Deshalb sollten Sie prüfen, wie ehrlich seine Antworten sind.

Sie sollten deshalb dem Bewerber im Laufe des Gespräches eine Frage stellen, in der es um sein Verhalten in einer bestimmten Situation geht. Wenn dieser beispielsweise angibt seine Stärke liegt in seiner Teamfähigkeit, stellen Sie ihm folgende Frage: Wie würden Sie mit Meinungsverschiedenheiten bei einer Projektarbeit umgehen? Anhand der Antwort des Bewerbers können Sie erkennen, ob er wirklich teamfähig oder doch eher ein Einzelkämpfer ist.

Beachten Sie: Eine solche Frage sollten Sie möglichst an einer anderen Stelle des Gesprächs stellen, nicht direkt im Anschluss an die Frage nach seinen Stärken und Schwächen. So erhöht sich die Chance, dass der Bewerber seine Antwort nicht direkt im Hinterkopf hat und ehrlicher antwortet.

5. „Die Stellenausschreibung und Ihr Unternehmen finde ich sehr interessant.“

Diesen Satz schreibt fast jeder Bewerber in seinem Bewerbungsschreiben. Fragen Sie deshalb noch einmal genauer nach, um zu erfahren, wie groß sein Interesse an dem Job und an Ihrem Unternehmen tatsächlich ist.

Fragen Sie zum Beispiel, welchen Aufgabenbereich er besonders spannend findet oder warum er sich gerade für Ihr Unternehmen entschieden hat. An der Antwort werden Sie schnell ablesen können, ob der Bewerber sich auf das Gespräch vorbereitet hat oder ob er diese Floskel in jeder Bewerbung schreibt.

Schlussfolgerung

Rückfragen im Bewerbungsgespräch richtig zu stellen, kann Ihnen dabei helfen, mögliche Schwindler zu enttarnen. Spitzen Sie deshalb bei diesen 5 Aussagen die Ohren und haken Sie noch einmal nach. So können Sie erfahren, ob der Bewerber die Wahrheit sagt.

 

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