Pankreas- und Gallenwegserkrankungen
Über den Vortrag
Der Vortrag „Pankreas- und Gallenwegserkrankungen“ von PD Dr. Michael Hocke ist Bestandteil des Kurses „Gastroenterologie“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
- Akute Pankreatitis
- Chronische Pankreatitis
- Fallbeispiel
- Untersuchungsmethoden
- Autoimmune Pankreatitis
Quiz zum Vortrag
Welches ist die häufigste Ursache einer akuten Pankreatitis?
- Akute biliäre Pankreatitis
- Alkoholabusus
- Virusinfektion
- Medikamentenwirkungen
- Iatrogen (z.B. ERCP)
Im Rahmen einer akuten Pankreatitis können periumbilikal bläuliche Flecken auftreten, die als prognostisch ungünstig zu bewerten sind. Wie nennt man dieses klinische Zeichen?
- Cullen-Zeichen
- Courvoisier-Zeichen
- Grey-Turner-Zeichen
- Murphy-Zeichen
- Blumberg-Zeichen
Welche Aussage zur Diagnostik der akuten Pankreatitis trifft nicht zu?
- Die ERCP dient der genauen Darstellung des Ductus pancreaticus und ist somit unumgänglich zur Therapieplanung und Einschätzung der Entzündungsaktivität.
- Ein Anstieg der Amylase gilt als eher unspezifisch und muss im Kontext weiterer Pankreasenzyme und Entzündungswerte interpretiert werden.
- Anhand des Lipaseanstiegs kann nicht die Schwere der Entzündung eingeschätzt werden.
- Im Ultraschall ist eine verminderte Echogenität in der Pankreasloge zu erkennen.
- Eine Hypokalzämie gilt als prognostisch ungünstig.
In der Notaufnahme stellt sich ein 50-jähriger Patient mit plötzlich aufgetretenen kolikartigen heftigen Bauchschmerzen vor. Die Schmerzen strahlen gürtelförmig bis in den Rücken aus. Fieber besteht nicht. Der Patient musste sich bereits mehrfach übergeben, es besteht weiterhin Übelkeit. Sie tasten ein prall-elastisches Abdomen, Darmgeräusche sind spärlich. In der Sonografie zeigt sich eine Struktur hoher Echogenität auf Höhe der Papilla vateri, der ductus choledochus ist erweitert, das Pankreas ist unscharf begrenzt, ödematös aufgeweicht. Sollte sich die Verdachtsdiagnose auch in der Labordiagnostik bestätigen, wäre welches Vorgehen am ehesten indiziert?
- Sie sollten den Patienten schnellstmöglich auf eine endoskopische Gallensteinextraktion vorbereiten.
- Sie verabreichen dem Patienten ausreichend Schmerzmedikation, substituieren reichlich Flüssigkeit und nehmen ihn zur Verlaufskontrolle auf Station auf.
- Sie beginnen mit einer Breitbandantibiotikagabe und Flüssigkeitssubstitution und bereiten ihn auf eine Notfall-ERCP vor.
- Sie bereiten den Patient auf eine schnellstmögliche chirurgische Intervention vor.
- Sie entlassen den Patient mit ausreichend Schmerzmedikation nach Hause und empfehlen ihm die Vorstellung beim niedergelassenen Hausarzt am nächsten Tag.
Welche Aussage zur Therapie der akuten Pankreatitis trifft nicht zu?
- Wegen der oftmals schwerwiegenden Verläufe ist eine frühzeitige Antibiotikagabe mit Metronidazol bzw. Carbapenemen zur Vermeidung einer Superinfektion sinnvoll.
- Bei biliärer Genese kann eine Not-ERCP in den ersten 24 Stunden erforderlich sein.
- Zur Anregung der Peristaltik verwendet man Metoclopramid.
- Aufgrund einer oft vorhandenen Hypovolämie ist eine Flüssigkeitssubstitution von etwa 3000 ml/Tag sinnvoll.
- Bei starken Schmerzen kommen besipielsweise Pethidin oder Metamizol zum Einsatz.
Was ist keine Komplikation der akuten Pankreatitis?
- Maligne Entartung
- Bakterielle Infektion von Nekrosen
- Pseudozysten
- Milzvenenthrombose
- Verbrauchskoagulopathie
Sie betreuen einen Patienten mit langjähriger chronischer Pankreatitis. Welche Symptomatik gehört am ehesten nicht zur Erkrankung?
- Rezidivierende kolikartige Oberbauchschmerzen
- Steatorrhö
- Diabetes mellitus
- BMI < 20 kg/m²
- Meteorismus
Welche Aussage zur chronischen Pankreatitis trifft nicht zu?
- Patienten mit Gallensteinen erkranken im Verlauf häufiger an einer chronischen Pankreatitis.
- Etwa 80% der chronischen Pankreatitiden sind ethyltoxisch bedingt.
- Graue Fettstühle sind typisch für die Erkrankung.
- Der akute Schub einer chronischen Pankreatitis ist eine klinische Diagnose mit gürtelförmigen Schmerzen und erhöhten Entzündungsparametern.
- Die Patienten können im fortgeschrittenen Krankheitsverlauf einen Diabetes mellitus entwickeln.
Welche Aussage zur Diagnostik der chronischen Pankreatitis trifft zu?
- In der Sonografie zeigen sich bei chronischer Pankreatitis typische Pankreasverkalkungen.
- Die Endosonografie eignet sich insbesondere zur Darstellung kalzifizierender chronischer Pankreatitiden.
- Ein akuter Schub im Rahmen einer chronischen Pankreatitis zeigt sich im Labor durch einen Anstieg der pankreasspezifischen Lipase.
- Die ERCP ist Mittel der 1. Wahl in der bildgebenden Diagnostik einer chronischen Pankreatitis.
- Pseudozysten imponieren in der Sonografie echoarm mit verstärkt echogenem Randbereich.
Welche Aussage zur Therapie der chronischen Pankreatitis ist zutreffend?
- Alle aufgeführten Antworten sind zutreffend.
- Akute entzündliche Schübe werden wie eine akute Pankreatitis behandelt.
- Alkoholabstinenz ist die wichtigste kausale Therapie.
- Bei exokriner Pankreasinsuffizienz ist die Substitution von Pankreasenzymen erforderlich.
- Durch Beseitigung von Abflusshindernissen kann eine ERCP akute Schübe vermindern.
Welches ist keine geeignete Therapiemaßnahme bei chronischer Pankreatitis?
- Substitution von Insulin bei exokriner Pankreasinsuffizienz
- Alkoholkarenz
- Kleine kohlenhydratreiche und fettarme Mahlzeiten
- Im akuten Schub Ulcusprophylaxe mit PPI
- Substitution von fettlöslichen Vitaminen
Welche Aussage zur Nekrosektomie und Therapie von Pseudozysten bei chronischer Pankreatitis trifft nicht zu?
- Pankreaspseudozysten können sich nicht spontan zurückbilden und machen daher im Verlauf immer eine interventionelle Therapie notwendig.
- Pankreaszysten sind mit einer Epithelschicht ausgekleidet.
- Pankreaspseudozysten können sich im Rahmen einer akuten als auch chronischen Pankreatitis ausbilden.
- Symptomatische Pankreaspseudozysten können endoskopisch mit einer transgastralen Drainage entlastet werden.
- Eine rein medikamentöse Therapie genügt oft nicht zur Behandlung von Komplikationen einer chronischen Pankreatitis.
Welche Aussage trifft nicht zu?
- Zur beweisenden Differenzierung einer Autoimmunpankreatitis vom Pankreaskarzinom eignet sich die Computertomographie in Zusammenschau mit den IgG-4-Werten.
- Ein angeborener Pankreas divisum bleibt in den meisten Fällen asymptomatisch.
- Eine Abflussstörung des Ductus pancreaticus minor (bzw. accessorius) im Rahmen eines Pankreas divisum kann zum klinischen Bild einer akuten und auch chronischen Pankreatitis führen.
- Endosonographisch imponiert eine Autoimmunpankreatitis hypervaskularisiert.
- Eine chirurgische Intervention ist nicht Mittel der 1. Wahl bei Vorliegen einer Autoimmunpankreatitis.
Diese Kurse könnten Sie interessieren
Dozent des Vortrages Pankreas- und Gallenwegserkrankungen
PD Dr. Michael Hocke
PD Dr. med.habil. Michael Hocke studierte von 1988 bis 1994 in Jena Medizin und spezialisierte sich auf dem Gebiet der Gastroenterologie (Magen-Darm-Erkrankungen). Von 2004 an bis 2008 leitete der promovierte Mediziner in Jena die Internistische und Chirugische Endoskopie. Er ist Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II im Klinikum Meiningen und war viele Jahre Sekretär der Gesellschaft für Innere Medizin Thüringens.Kundenrezensionen
5,0 von 5 Sternen
| 5 Sterne |
|
5 |
| 4 Sterne |
|
0 |
| 3 Sterne |
|
0 |
| 2 Sterne |
|
0 |
| 1 Stern |
|
0 |
