Lexikon

Brechdurchfall der Säuglinge

Definition Brechdurchfall der Säuglinge

Brechdurchfall der Säuglinge Mit der Ernährung zusammenhängende Krankheitssymptome des Säuglings erfordern von Mutter und Arzt höchste Aufmerksamkeit, da sie schnell zu bedrohlichen Krankheitsbildern führen können. Früher hat man in derartigen Fällen von Brech- oder Sommerdurchfall des Säuglings gesprochen. Da es sich hierbei aber nicht um eine eigene Krankheit, sondern nur um eine schwere Form einer akuten Ernährungsstörung handelt, hat diese Bezeichnung an Bedeutung verloren. Heute unterteilt man die akuten Durchfallerkrankungen des Säuglings in die leichter verlaufende Dyspepsie und die schwere, lebensbedrohende Säuglingstoxikose. Das Wesen einer solchen Ernährungsstörung liegt im Missverhältnis zwischen der aufgenommenen Nahrungsmenge und -art und dem Leistungsvermögen des kranken Säuglings, sie zu verdauen. Mit den Durchfällen verliert der Säugling nicht nur die mangelhaft genutzte Nahrung, sondern auch große Wasser- und Salzmengen.

Dem akuten Brechdurchfall gehen oft einige Tage Vorboten - Appetitmangel, Gewichtsstillstand, Wundsein, Unruhe - voraus, bis es dann zu Erbrechen, Durchfällen (dünn, wässrig oder schleimig) und Gewichtsabnahme kommt. Schon bei einem Verlust von 5 Prozent des Körpergewichts muss mit einem bedrohlichen Flüssigkeits- und Elektrolytmangel gerechnet werden, der mit einer ausgewogenen Glukose-Elektrolyt-Trinklösung ausgeglichen werden muss. Die kleinen Patienten erhalten etwa 50 ml pro Kilogramm Körpergewicht und Stunde verabreicht, bei mittelschwerer Austrocknung (5-10 Prozent Gewichtsverlust) ca. 100 ml. Wenn nach 6 Stunden der Gewichtsverlust ausgeglichen ist, kann vorsichtig auf normale Ernährung - Stillen bzw. die gewohnte, jedoch zunächst verdünnte Säuglingsnahrung - umgestellt werden. Tritt keine Besserung ein, muss der Flüssigkeitsersatz noch weitere 4-6 Stunden fortgesetzt werden. Nimmt der Säugling auch daraufhin nicht zu, ist eine Klinikeinweisung notwendig.