Der Vortrag „Organische Psychosyndrome“ von Dr. Dr. Damir del Monte ist Bestandteil des Kurses „Basiswissen: Psychiatrie“. Der Vortrag ist dabei in folgende Kapitel unterteilt:
Was kann Ursache eines organischen Psychosyndroms sein?
Was ist keine sekundäre Hirnerkrankung?
Was gehört nicht zu den quantitativen Bewusstseinsstörungen?
Welche Aussage zum Delir ist falsch?
Was sind die Leitsymptome des Korsakow-Syndroms?
Was ist ein produktives Durchgangssyndrom?
Welche Aussage zu den Demenz-Erkrankungen ist nicht korrekt?
Welche Demenzform tritt am häufigsten auf?
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... Gruppe derjenigen psychischen Störungen, denen eine heute schon pathologisch und pathophysiologisch definierbare Hirnerkrankung zugrunde liegt. Allgemein: Das Krankheitsbild kann verursacht sein durch: Eine primäre Hirnerkrankung (Trauma, Enzephalitis, Hirntumor, Epilepsie) - Eine sekundäre Hirnerkrankung (Intoxikation durch Alkohol, Medikamente oder Drogen; schwere Allgemeinerkrankungen ...
... Akute organische Psychosen ohne Bewusstseinsstörung (Durchgangssyndrome): Definition: Das gemeinsame Merkmal dieser Krankheitsbilder ist das Fehlen von Bewusstseinsstörungen (Patienten sind wach) und die Reversibilität - Als „Verstimmungen“ sind diese Krankheitsbilder oft schwer gegen psychoreaktive Störungen mit subdepressiver, ängstlicher, gehobener, apathischer und hysteriformer Färbung abzugrenzen. Formen: Affektive Durchgangssyndrome: Von leichten emotionalen Verstimmungen (ängstlichweinerlich, gehobenexpansiv) bis zu depressiven oder maniformen Er scheinungsbildern zeigen sich ...
... Bewusstseinsstörungen: Benommenheit: Patient ist verlangsamt, schwer besinnlich - somnolenz: Patient ist schläfrig, aber leicht weckbar - sopor: Nur starke Reize können den Patienten wecken - Koma: Patient ist bewusstlos, nicht weckbar. Qualitative Bewusstseinsstörungen: Delir: Deutlich ausgeprägte Bewusstseinsstörung mit wechselnder Bewusstseinslage bei zeitlicher und örtlicher Desorientiertheit ...
... Nach Typ und zugleich nach dem Ausmaß des organischen Psychosyndroms lassen sich drei psychopathologische Syndrome der irreversiblen Formen unterscheiden: Chronische pseudo neuras thenische Syndrome - Organische Persön lichkeits veränderungen - Demenzen. Chronische Pseudoneurathenische Syndrome (Psychoorganische Schwächung, „Hirnleistungsschwäche“): Uncharakteristische und ätiologisch vieldeutige Psychosyndrome, die mit im Verlauf stark schwankenden Störungen der affektiven Reaktivität (Affektlabilität, Affektinkontinenz, Reiz und Erregbarkeit, sog. „reizbare Schwäche“) und einer Reduktion des gesamtseelischen ...
... Im Gegensatz zu den diffusen Hirnveränderungen entstehen diese Psychosyndrome auf der Basis einer umschriebenen (genauer lokalisierbaren) Läsion - In seltenen, sehr ausgeprägten Fällen können „frontale“, „dienzephale“ oder „temporale“ Psychosyndrome differenziert werden Demenzen - Ein nach der frühen Kindheit infolge einer Hirnkrankheit erworbe ner Intelligenzdefekt, der mit einem groben, irreparablen und nicht selten progredienten intellektuellen und amnestischen Abbau einhergeht. Es kommt also zu einem Verlust früher vorhandener intellektueller Fähigkeiten. Klinik: Reduktion von Auffassungs, Kritik und Urteilsfähigkeit - Störung des logischen Denkens und der Kombinationsgabe ...
... kennzeichnen dieses Krankheitsbild pathoanatomisch - Chorea Huntington: Der „Erbveitstanz“ ist eine autosomaldominant erbliche, chronischprogrediente Form - Gewöhnlich im 3., 4., oder 5. (Gelegentlich schon im 2.) Lebensjahrzehnt beginnende primäre Hirnatrophie - Insbesondere im Bereich des Striatums und der Stirnhirnrinde mit sowohl neurologischextrapyramidaler wie auch psycho pathologischpsychoorganischer (fortschreitende Demenz!) - Symptomatik: Der demenzielle Abbau schreitet relativ langsam fort - Patienten, die erst nach 10 bis 20 Jahren hospitalisiert ...