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Arzneimittel

Definition Arzneimittel

auch bekannt als: Medikamente, Pharmaka

Arzneimittel Nach dem Arzneimittelgesetz sind Arzneimittel Stoffe und Zubereitungen aus Stoffen, die dazu bestimmt sind, durch Anwendung am oder im menschlichen oder tierischen Körper:

1. Krankheiten, Leiden, Körperschäden oder krankhafte Beschwerden zu heilen, zu lindern, zu verhüten oder zu erkennen;

2. die Beschaffenheit, den Zustand oder die Funktionen des Körpers oder seelische Zustände erkennen zu lassen und ggf. zu beeinflussen;

3. vom menschlichen oder tierischen Körper erzeugte Wirkstoffe oder Körperflüssigkeiten zu ersetzen;

4. Krankheitserreger, Parasiten oder körperfremde Stoffe abzuwehren, zu beseitigen oder unschädlich zu machen.

In einem Zitat der Weltgesundheitsorganisation heißt es: Ein Arzneimittel ist nützlich, wenn seine Heilwirkung für den Patienten das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen übertrifft. Der vernünftige Umgang mit Arzneimitteln ist gewährleistet, wenn man folgende Merksätze beherzigt:

1. Nicht bei jeder kleinen Unpässlichkeit gleich ein Medikament einnehmen; leichte Beschwerden verschwinden oft auch ohne Arzneimittel.

2. Mit Arzneimitteln sorgfältig umgehen: Nützliches kann auch gefährlich sein. Die Anweisungen des Arztes und die Hinweise auf dem Beipackzettel genau beachten. Besondere Vorsicht ist geboten beim Fahrzeuglenken, beim Konsum alkoholischer Getränke, in Schwangerschaft und Stillzeit, ferner bei Vorliegen von Zuckerkrankheit oder Allergien.

3. Vor der Selbstbehandlung mit Arzneimitteln lieber den Arzt befragen; spätestens jedoch, wenn geringfügige Beschwerden nach 2-3 Tagen nicht verschwunden sind oder nach Beendigung der Einnahme wieder auftreten.

4. Arzneimittel genau nach Vorschrift anwenden: Die ärztliche Anordnung ist streng einzuhalten; ein Zuwenig kann ebenso üble Folgen haben wie ein Zuviel.

5. Mehr Arzneimittel helfen nicht besser oder schneller. Vielmehr gilt: Allzu viel ist ungesund. Wer bestimmte Medikamente längere Zeit ohne ärztliche Verordnung einnimmt, kann von ihnen abhängig oder süchtig werden.

6. Nicht jedes Arzneimittel wirkt bei jedem Menschen gleich: Gut gemeinte Ratschläge von Verwandten und Bekannten können die Beratung durch den Arzt nicht ersetzen. Nicht jeder Patient spricht auf ein Medikament in gleicher Weise an.

7. Arzneimittel gehören nicht in Kinderhand, sondern unter Verschluss. Besonders gefährdet sind Kleinkinder zwischen ein und fünf Jahren.

8. Auch Arzneimittel sind nicht unbegrenzt haltbar. Unbedingt Verfallsdatum und Anweisung über die Lagerung beachten.

9. Arzneimittel sind kein Ersatz für gesundes Leben. Vor vielen Zivilisationskrankheiten kann man sich durch eine vernünftige Lebensweise weitaus wirksamer schützen.

Im Übrigen gilt es, Folgendes zu beachten: Die Einnahme von Arzneimitteln kann auf Dauer dazu führen, dass bestimmte Nährstoffe und Vitamine vom Körper nicht verwertet werden. Durch die Verwendung von Brech- und Abführmitteln beispielsweise verliert der Körper übermäßig viel Wasser und Elektrolyte. Die Folge sind Mangelerscheinungen. Vor allem chronisch Kranke, Schwangere und ältere Menschen sind durch solche Nebenwirkungen besonders stark gefährdet. Deshalb sollten sie, wenn sie auf Medikamente angewiesen sind, verstärkt auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung achten. Wer nur kurzfristig ein Medikament einnimmt, braucht allerdings keinen Nährstoffmangel zu befürchten.

Abbildungen

  • Arzneimittel_homöopathische_Homeopathic332.JPG

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