WordPress und Joomla gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Web Content Management Systemen (WCMS). Beide erlauben die einfache Erstellung einer Internetpräsenz sowie die Verwaltung der Inhalte auch ohne Programmierkenntnisse. Wir stellen beide Systeme gegenüber und sagen Ihnen, was Sie wissen müssen.
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Sowohl WordPress als auch Joomla setzen auf die Mehrbenutzerfunktion, sodass mehrere Personen gleichzeitig an einem Projekt arbeiten können. Je nach den Zugriffsrechten, die der Administrator gewährt, können Sie nicht nur selbstständig Artikel erstellen oder bearbeiten, sondern auch Einfluss auf das Design und die Funktionen des WCMS nehmen. Dadurch wird die Arbeit mit mehreren Autoren – vor allem in Blogs und Online-Magazinen – erheblich erleichtert.

Was zeichnet Web Content Management Systeme aus?

WCMS sind besonders für größere Projekte geeignet, die viel bzw. wachsenden Inhalt aufweisen. Der Vorteil liegt dabei klar in der Trennung von Form und Inhalt. So hat eine Änderung des Designs keine Auswirkungen auf den Seiteninhalt, während sich neu hinzugefügte Inhalte nahtlos in das bestehende Design einfügen. Zwar kann die individuelle Konfiguration eines WCMS zunächst etwas Zeit in Anspruch nehmen, seine Stärken zeigen sich jedoch unmittelbar in der täglichen Arbeit – schon einfache Kenntnisse in der Textverarbeitung reichen aus, um neue Inhalte schnell und unkompliziert in das System einzupflegen.

Die Datenbank des WCMS verwaltet alle Inhalte und stellt sie erst bereit, wenn die jeweilige Seite im Browser aufgerufen wird. So müssen nicht alle Inhalte schon beim ersten Aufruf der Webadresse geladen werden, was zu einer deutlich verbesserten Performance beiträgt. Die Verwendung von Kategorien vereinfacht die spätere Verwaltung der Inhalte und die Eingabe von Metadaten, z. B. Name des Autors, Veröffentlichungsdatum oder Stichwörter. Sie erlaubt Ihnen eine beschleunigte Suche nach bestimmten Texten oder Medien.

WCMS sind interaktiv: So können Sie den Besuchern der Webseite erlauben, Kommentare zu bestimmten Inhalten zu schreiben, Einträge in Gästebüchern vorzunehmen oder über ein Formular direkten Kontakt mit dem Webseiten-Betreiber aufzunehmen.

Die Geschichte von Joomla und WordPress

Die erste Version von Joomla (Version 1.0) entstand auf der Grundlage des Open-Source-Projekts „Mambo“, nachdem sich eine Gruppe von Entwicklern im Jahr 2005 vom Mambo-Projekt gelöst hatte. Im Laufe der weiteren Entwicklung wurde der Mambo-Code jedoch verworfen und auf die Entwicklung eines komplett neuen WCMS gesetzt. Die 2008 veröffentlichte Version Joomla 1.5 arbeitete bereits mit dem neuen Code. Das System wird kontinuierlich weiterentwickelt und lag im Juli 2014 in der Version 3.3 vor und wird in Kürze als 3.4 bereit stehen.

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Wussten Sie, dass die Website der Harvard-University auf Joomla basiert?

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WordPress gibt gegenwärtig den Überflieger unter den CMS-Systemen.

Die Entwicklung von WordPress wurde im Jahr 2003 von Matthew Mullenweg und Mike Little gestartet. Im Januar 2004 wurde Version 1.0.1 als erste stabile Version präsentiert. Während diese noch als Weblog-Software konzipiert war, können seit Version 1.5 aus dem Jahr 2005 auch statische Seiten verwaltet werden, wodurch die Verwendung von WordPress als WCMS möglich wurde. Im April 2014 stellten die Entwickler Version 3.9 vor.

Die Lizenz

Sowohl WordPress als auch Joomla sind als „freie Software“ nutzbar und stehen unter der GNU-GPL-v2-Lizenz (GNU General Public License). Diese gewährt dem Nutzer uneingeschränkte Kontrolle über die Software, der sie damit unbegrenzt nutzen, verbreiten und verändern darf. So können programmiererfahrene Anwender auch in den Quellcode der Software eingreifen, um Funktionen anzupassen sowie neue Plugins oder grafische Oberflächen (Themes) zu entwickeln.

Installationsvoraussetzungen

Joomla und WordPress basieren auf der Skriptsprache PHP und benötigen in ihren aktuellen Versionen einen Webserver, der für WordPress 3.9 mindestens PHP 5.2.4 und für Joomla 3.4 mindestens PHP 5.4 unterstützt. Darüber hinaus muss eine MySQL-Datenbank für die Inhalte vorhanden sein. Für WordPress 3.9 wird mindestens MySQL 5.0 benötigt; Joomla 3.4 arbeitet mit MySQL 5.1 oder höher, SQL-Server 10.50.1600.1 sowie PostgreSQL 8.3.18 oder höher. Wenn Sie unsicher sind, ob der Webspace diese Voraussetzungen erfüllt, sprechen Sie ihren Provider an. Dieser wird Ihnen bereitwillig Auskunft geben und gegebenenfalls die aktuellen Versionen auf dem Server installieren.

Die Installation

Sowohl WordPress als auch Joomla sind einfach zu installieren. Zunächst laden Sie die aktuellen Versionen von der Webseite des jeweiligen WCMS-Anbieters als ZIP-Ordner auf Ihren Computer. Die entsprechende Download-Möglichkeit finden Sie hier:

WordPress:    http://wpde.org/download
Joomla:            http://www.joomla.de

Anschließend melden Sie sich im Admin-Bereich Ihres Servers an und richten eine Datenbank für die WCMS-Installation ein. Notieren Sie sich den Datenbanknamen, den Benutzernamen und das Passwort, da Sie diese Daten für die Installation benötigen.

Entpacken Sie nun die ZIP-Datei mit den Installationsdateien. In WordPress öffnen Sie dann die Datei „wp-config-sample.php“, tragen hier Ihre Datenbankdetails ein und speichern die Datei als „wp-config.php“. In Joomla ist dieser Schritt nicht nötig – hier werden die Datenbankdetails bei der späteren Installation abgefragt. Laden Sie die jeweiligen Installationsdateien idealerweise mit einem FTP-Client in das Root-Verzeichnis Ihres Servers und rufen Sie Ihre Webseite auf. Beide WCMS führen Sie danach durch den weiteren Verlauf der Installation.

Einrichtung und Individualisierung

Nach der abgeschlossenen Installation sind beide Content Management Systeme sofort betriebsbereit. Ein Standard-Theme und verschiedene Plugins ist bereits vorinstalliert. Im Admin-Bereich können Sie jedoch zahlreiche Anpassungen vornehmen – beispielsweise das Headerbild ändern, ein anderes Theme auswählen oder weitere Plugins installieren. Eine Vielzahl von Entwicklern stellt – teils kostenfrei, teils kostenpflichtig – sowohl für WordPress als auch für Joomla regelmäßig neue Templates und Plugins zur Verfügung, die direkt im Admin-Bereich installiert werden können. In WordPress gibt es dabei nur den Bereich „Plugins“; Joomla unterscheidet zwischen „Plugins“, „Komponenten“ und „Modulen“.

Die Verwaltung

Joomla und WordPress sind für die Bedienung durch mehrere Nutzer vorgesehen. So lassen sich jederzeit neue Benutzer anlegen, denen verschiedene Rollen und Berechtigungen zugewiesen werden können. Neue Seiten können Sie bei WordPress über den Menüpunkt „Seiten“ erstellen, bei Joomla legen Sie dafür einen neuen Menüeintrag an, den Sie anschließend über „Beiträge“ mit Inhalten füllen.

In Joomla können Sie alle Beiträge in frei wählbare Kategorien einordnen, die das spätere Auffinden erleichtern. Daher eignet sich Joomla sehr gut für komplexere Webseiten, deren Inhalte gut strukturiert werden sollen. WordPress erlaubt Ihnen hingegen das einfachere Erstellen von Blogbeiträgen über den Menüpunkt „Beiträge“, denen zudem eine Kommentarfeldfunktion zugewiesen werden kann.

Fazit

Sowohl Joomla als auch WordPress sind einfach zu installieren und zu bedienen. Der wesentliche Unterschied liegt in der Seitenstruktur, die in WordPress einfacher gehalten ist, in Joomla jedoch besser verwaltet werden kann.

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