Kennen Sie das Gefühl? – Der Chef fragt, ob Sie für einen Kollegen einspringen könnten, aber eigentlich sind Sie bereits privat verabredet. Jetzt befinden Sie sich in einer Bredouille – Job oder Privatleben? Sie würden gern „Nein“ sagen, können es aber nicht?! Wir verraten Ihnen in welchen Situationen es angebracht ist „Nein“ zu sagen und wann Sie lieber in den sauren Apfel beißen sollten.
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Bild: “
See No Vader, Hear No Vader, Speak No Vader” von JD Hancock. Lizenz: CC BY 2.0


Natürlich hilft jeder gern mal aus, aber was, wenn die Anfragen überhand nehmen und Sie sich schlussendlich überfordert fühlen und übermäßig gestresst nach Hause kommen. „Nein“ zu sagen ist wichtig für Ihren Selbstschutz. Halten Sie sich das vor Augen. Wenn Sie keine klaren Grenzen ziehen, ist die Gefahr von Depressionen und Burn-Out um ein Vielfaches höher. Treffen Sie also selbstbestimmt Entscheidungen.

Ein paar Infos vorab

Oft sagen wir vorschnell „Ja“. Woher kommt das? Gern werden wir einfach nebenbei mit einem Anliegen überrumpelt und reagieren dabei intuitiv. Gehen Sie im Kopf ruhig erst einmal durch, wie viel Zeit, Kraft und Energie Sie für das Geforderte aufbringen können?!„Nein“ sagen ist ein erlerntes Verhalten. Es gibt kaum Menschen, die es in absolut keiner Situation schaffen, „Nein“ zu sagen.

Oftmals gibt es die unterschiedlichsten Gründen, die einen daran hindern, klar seine Meinung zu vertreten. Der Psychologe Marcus Biebl stellt fest: „Bei einigen spielt die Erziehung eine große Rolle. Andere haben Angst, dass die Beziehung zu der anderen Person leidet, wenn ich „Nein“ sage“.

Die wahre Problematik im Kreis des „Nein-Sagens“ ist also nicht die Person, die Sie um einem Gefallen bittet oder die Situation, die Sie zu vermeiden versuchen. Der Feind ist Ihre eigene Angst! Um diese Angst zu besiegen, benötigen Sie Erfolgserlebnisse. Stück für Stück sollten Sie sich vornehmen mehr „Nein“ zu sagen.

5 Tipps, mit denen es Ihnen leichter fallen wird, „Nein“ zu sagen.

Tipp 1: Nehmen Sie sich Bedenkzeit, bevor Sie eine Entscheidung treffen.

Deshalb ist es sehr hilfreich, sich immer einen kleinen Moment Zeit zu nehmen, um die Situation kurz zu analysieren.

Tipp 2: Finden Sie heraus, warum es Ihnen so schwer fällt, „Nein“ zu sagen.

Einige Beispiele für Ursachen dafür, dass wir zu oft „Ja“ sagen:

  • Die Angst, abgelehnt und nicht mehr gemocht zu werden
  • Angst vor Konsequenzen
  • Man will nicht egoistisch oder herzlos wirken
  • Das Bedürfnis gebraucht zu werden
  • Angst, etwas zu versäumen

Tipp 3: Machen Sie sich klar, welchen Preis Sie zahlen, wenn Sie „Ja“ sagen.

Rechnen Sie ruhig einmal zusammen, wie viel Zeit es Sie kostet, für andere Aufgaben zu erledigen.

Tipp 4: Erlauben Sie sich “Nein” zu sagen.

Machen Sie sich klar, dass Sie kein schlechter Mensch sind, wenn Sie einmal „Nein“ sagen. Es ist also Ihr gutes Recht.

Tipp 5: Lernen Sie, auf die sanfte Art “Nein” zu sagen.

Sie sollten klar und deutlich Ihr „Nein“ vermitteln, dabei jedoch nicht zu forsch agieren. Begründen Sie Ihr „Nein“, zeigen Sie Verständnis, Bedanken Sie sich. Sie können natürlich auch ein Gegenangebot unterbreiten.

Stellen Sie sich trotzdem noch die Fragen, ob es Vorteile hat, nicht „Nein“ zu sagen? Haben Sie Gedanken, dass Sie dann eher gemocht werden oder Sie andere als zurückhaltenden, selbstlosen einschätzen? Vermeiden Sie damit Schuldgefühle oder gehen Konflikten aus dem Weg?

„Nein“ sagen beginnt, wie jede Veränderung, in unserem Kopf. Sie müssen sich zunächst die damit negativ verbundenen Eigenschaften anschauen und sich klar machen, dass es auch einen anderen Weg geben kann. Sie haben das gleiche Recht wie alle, Gedanken und Wünsche zu äußern. Damit gelten Sie nicht gleich als egoistischer Mensch – im Gegenteil, Sie zeigen dadurch auch Stärke und Selbstbewusstsein. Dies kann auf andere sogar imponierend wirken.

Um erfolgreich zu sein und wirklich im Leben voran zu kommen, müssen Sie „Nein“ sagen. Formulieren Sie sich also klare Ziele, die sie auf Ihrem Weg erreichen wollen. Um karrieretechnisch vorwärts zu kommen, sind eindeutige Grenzen unabdingbar. Ihr Privatleben sollte darunter auf keinen Fall leiden, oder schlimmstenfalls Ihr „Nicht-Nein-Sagen“ im Job kompensiert werden. Achten Sie darauf besonders. Es beweist zudem auch enormes Rückgrat.

Fazit

Oftmals können folgende Sätze für Sie sehr hilfreich sein:

  • “Ich fühle mich im Moment überrumpelt, weil du von mir unter Zeitdruck eine Entscheidung möchtest. Gib mir zehn Minuten und dann sage ich dir bescheid.”
  • “Ich kann verstehen, dass es dir nicht gefällt, wenn ich jetzt “Nein” sage. Ich möchte mir aber deswegen keine Schuldgefühle machen lassen.”

Machen Sie sich ruhig klar, dass Ihre Energie und Zeit wichtig für Sie sind. Sie selbst sind sich wichtig. Auch wenn Sie „Ja“ sagen, obwohl Sie „Nein“ sagen möchten, sind Sie egoistisch. Warum? Weil Sie sich dann durch Ihr „Ja“ die Zuneigung und Gunst des anderen erkaufen wollen. Sie sagen „Ja“, um des lieben Friedens willen, um gut dazustehen. Geben Sie sich also innerlich die Erlaubnis „Nein“ zu sagen.

Sinnvoll ist es ebenfalls, dass „Nein“ sagen zu trainieren. Legen Sie sich vorgefertigte Sätze oder Formulierungen fest. Versuchen Sie die unterschiedlichen Situationen geistig durchzuspielen. Machen Sie sich klar, Ihr Wohlbefinden nicht aufs Spiel zu setzen, um anderen einen Gefallen zu tun. Legen Sie sich dafür ruhig diplomatische Antworten und Begründungen zurecht.

Zwei Abkürzungen zum erfolgreichen „Nein-Sagen“:

  • Definieren Sie eigene Prioritäten!
  • Bauen Sie Selbstbewusstsein & Selbstvertrauen auf!

Wie gelingt dies? Machen Sie sich eindeutig klar, was Ihnen in Ihrem Leben am Wichtigsten ist. Stellen Sie dann heraus, ob Sie mit einem Gefallen Ihre Prioritäten gefährden oder nicht. Überlegen Sie sich Kompromisse. Sehen Sie das „Nein-Sagen“ als ein Werkzeug selbstbewusster und erfolgreicher Menschen. Nutzen Sie Ihre Charaktereigenschaften und lernen Sie dadurch mit Ihren Ängsten zu arbeiten.

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