Lexikon

Röteln

Definition Röteln

auch bekannt als: Rubeola

Röteln Nahezu immer harmlos verlaufende Infektionskrankheit, die durch Viren verursacht wird und lebenslange Immunität hinterlässt. Die Ansteckung erfolgt von Mensch zu Mensch über direkte Berührung (Kontaktinfektion) bzw. durch Anhusten oder Anniesen (Tröpfcheninfektion). Dabei beginnt die Infektiosität schon etwa 1–2 Tage vor Ausbruch des Hautausschlags und endet spätestens mit dessen Verblassen. Am häufigsten erkranken Kinder vom 2. bis zum 10. Lebensjahr.

Nach einer Inkubationszeit von 2–3 Wochen zeigt sich ein kleinfleckiger Hautausschlag, der dem bei Masern ähnlich ist, manchmal von einer leichten Angina oder einer Bindehautentzündung begleitet wird und schon nach 2–3 Tagen wieder verschwindet. Charakteristisch ist eine Schwellung der Lymphknoten hinter den Ohrmuscheln. Nur sehr selten tritt als Komplikation eine Gehirnentzündung auf.

Eine besondere Behandlung ist im Allgemeinen nicht notwendig. Sicherheitshalber sollten erkrankte Kinder jedoch für 10 Tage isoliert gehalten werden, um eine Ansteckung anderer zu vermeiden.

So harmlos Röteln ansonsten sind, so gefährlich sind sie für ein ungeborenes Kind im Mutterleib. Erkrankt nämlich eine Frau in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten, so wird der Embryo durch die Röteln-Viren schwer geschädigt. Es kommt zur Fehlgeburt oder zu schlimmen Missbildungen, wobei die Kombination aus Schwachsinn, Blindheit, Taubheit und Herzfehlern geradezu typisch ist. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass sich Frauen in den ersten Schwangerschaftsmonaten vor dem Kontakt mit rötelkranken Kindern schützen. Hat ein solcher Kontakt dennoch stattgefunden, so muss der Arzt vorsorglich in hoher Dosis Gammaglobuline — Eiweißkörper mit Antikörperfunktion — einspritzen.

Da etwa 10–20 Prozent aller Frauen über keine Antikörper gegen Röteln verfügen, sollte bei allen Mädchen vor Erreichen der Geschlechtsreife vorbeugend eine Schutzimpfung durchgeführt werden. Allerdings darf nicht mehr während einer bereits bestehenden Schwangerschaft geimpft werden, da man nicht sicher weiß, ob dadurch möglicherweise das Kind geschädigt wird. Erwachsene Frauen sollten sich daher nur impfen lassen, wenn sie — z. B. durch Einnahme der Anti-Baby-Pille — vor einer Schwangerschaft sicher sind.

Abbildungen

  • Röteln2_Rubella.jpg

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